4. Kammerkonzert

Sieben Mal nach seiner Kreuzigung ergreift Jesus in den Evangelien das Wort: Das erste Mal bittet er Gott für seine Peiniger um Vergebung, mit dem letzten Wort gibt er ein starkes Zeugnis seines Gottvertrauens ab („Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“). Die sogenannten Sieben letzte Worte unseres Erlösers am Kreuze deutete Joseph Haydn für eine Passionsandacht musikalisch aus. Ursprünglich komponiert als rein instrumentale Andachtsmusik für Orchester, besteht das Werk aus sieben Sonaten meditativen Charakters mit einem Vorspiel und der musikalischen Darstellung des in der Bibel beschriebenen Erdbebens am Schluss. Während mehrere Bearbeitungen von Haydn selbst existieren, unter anderem für Streichquartett sowie eine Vokalfassung, erklingt in diesem Konzert eine weitere Version des spanischen Komponisten José Peris Lacasa (1924–2017) für Sopran und Streichquartett. Mit Robert Schumanns späten Sechs Gesängen op. 107 für Sopran und Streichquartett hat auch Aribert Reimann (1936–2024) eine außergewöhnliche Transkription der romantischen Klavierlieder geschaffen, die die von Schumann selbst beklagten Einschränkungen des Klavierklangs durch neue moderne Ausdruckssphären erweitert.