1. Kammerkonzert
Streichquintette von W. A. Mozart und Antonín Dvorák
Besetzung
Sara Birringer (Violine)
Tomáš Hájek (Violine)
Christina Kerscher (Viola)
Makoto Sudo (Viola)
Matthias Steinkrauß (Cello)
Lange Zeit wurde die Gattung Streichquintett gegenüber dem Streichquartett mit Misstrauen bedacht. Robert Schumann war der Ansicht, statt der „vier einzelnen Menschen“ glaube man im Quintett „eine Versammlung vor sich zu haben“. Doch Wolfgang Amadeus Mozart gab mit seinen zwischen 1787 und 1791 entstandenen Quintetten ein neues, später beliebtes Muster vor, indem er statt zweier Celli zwei Bratschen besetzte. Sein Streichquintett Nr. 4 g-moll KV 516 komponierte er in unmittelbarer Nähe zu seinem Don Giovanni. Es schlägt ebenso wie diese Oper dunkle Töne an. Auch Antonín Dvorák hielt 100 Jahre später an der Besetzung mit zwei Bratschen fest. Sein Streichquintett Es-Dur op. 97 komponierte er im gleichen Jahr wie seine berühmte 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ während seines zweieinhalbjährigen Aufenthaltes in Amerika. Wie auch diese Sinfonie ist das Streichquintett gleichermaßen von den musikalischen Traditionen der Neuen Welt und den böhmischen Klängen seiner Heimat Tschechien geprägt.