Elektra

Oper von Richard Strauss
Premiere am 8. Oktober 2023
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Ab 15 Jahren
Team
Musikalische Leitung: Enrico Calesso
Regie: Nina Russi
Bühnen- und Kostümbild: Julia Katharina Berndt
Licht: Andreas Schmidt
Einstudierung des Chors: Sören Eckhoff
Dramaturgie: Berthold Warnecke
Studienleitung: David Todd
Besetzung
Sanja Anastasia (Klytämnestra)
Ilia Papandreou (Chrysothemis)
Brad Cooper (Aegisth)
Herbert Brand (Der Pfleger des Orest)
Natalia Boldyrieva (Die Vertraute / Die Aufseherin)
Milena Arsovska (Die Schleppträgerin / Vierte Magd)
Mathew Habib (Ein junger Diener)
Gustavo Müller (Ein alter Diener)
Barbara Schöller (Erste Magd)
Veronica Brandhofer (Zweite Magd)
Hiroe Ito (Dritte Magd)
Sandra Harnisch (Fünfte Magd)
Seht ihr denn mein Gesicht? Seht ihr das Licht, das von mir ausgeht?
Nach dem siegreichen Krieg gegen Troja war Agamemnon nach Mykene zurückgekehrt und dort von seiner Frau Klytämnestra und ihrem Geliebten Aegisth getötet worden. Seine Tochter Elektra hatte zu dieser Zeit ihren jüngeren Bruder Orest bei einem Pfleger in Sicherheit gebracht, der ihn zum künftigen Rächer des Vaters aufziehen sollte. Seither fristet Elektra ein Leben, das einzig den Moment der Vergeltung herbeisehnt. Als das Gerücht vom Tod Orests die Runde macht, will sie selbst zur Mordtat schreiten. Vergeblich bedrängt sie ihre Schwester Chrysothemis, ihr zu helfen, als plötzlich ein Fremder erscheint: Es ist Orest. Elektra sieht sich am Ziel ihrer Träume.
„O selig, o selig, modern zu sein!“ – Der Schock saß tief im Bewusstsein eines auf Tradition bedachten Bürgertums in den späten Regierungsjahren Wilhelms II., und selbst ein Neuerer wie Gustav Mahler brachte mit dem zitierten Ausruf über die am 25. Januar 1909 in Dresden uraufgeführte Elektra mehr als nur vordergründigen Spott über den vier Jahre jüngeren Strauss zum Ausdruck. Schon mit der Salome (1905) nach Oscar Wilde hatte Strauss für einen Aufschrei in der Musikwelt gesorgt, nun also Elektra nach Hugo von Hofmannsthal. Hofmannsthals Tragödie nach Sophokles kommt hinsichtlich ihrer psychologischen Figurenzeichnung geradezu einer Neuerfindung des antiken Stoffes gleich. Durch den Wegfall des Chores und die Streichung des eröffnenden Prologs erfährt die Handlung eine enorme Verdichtung und Dramatisierung; im Fokus stets die Protagonistin. Strauss wiederum setzte das Psychodrama mit modernsten Mitteln in Musik. Nie zuvor oder danach hat er sich so weit bis an die Grenze der Atonalität vorgewagt, hat er die leitmotivische Strukturierung einer Oper in der Nachfolge Wagners derart differenziert und psychologisch motiviert durchgeführt.
Lesen Sie im Blog
„Wilder Tanz, Tanz in den Tod"
Berthold Warnecke über die Eröffnungspremiere „Elektra"

pressestimmen

„Das düstere (und lautstarke) Rachedrama um eine mörderische Königsfamilie überzeugte in Würzburg mit einer bildstarken Regie und einem funkensprühenden Dirigat."
(BR Klassik)
„Die Inszenierung des Mainfranken Theaters in der Blauen Halle ist ausgesprochen beeindruckend: Großes Orchester, große Stimmen, packende Regie und ein großartiges Bühnenbild."
(Main-Post)