Die Marquise von O....

von Heinrich von Kleist
Dauer: ca. 85 Minuten, keine Pause
Premiere am 25. März 2022
Team
Regie: Solvejg Bauer
Bühnen- und Kostümbild: Marcel Keller
Dramaturgie: Oliver Meyer
Licht: Meike Parys
Besetzung
Sina Heider (Marquise von O....)
Martin Liema (Graf F...)
Isabella Szendzielorz (Frau von G..., ihre Mutter)
Georg Zeies (Kommandant von G..., ihr Vater)
Anselm Müllerschön (Forstmeister, ihr Bruder)
Während des Krieges wird Julietta, die Marquise von O…., von Soldaten überfallen und sexuell bedrängt. Graf F…, ein russischer Offizier, befreit sie aus den Fängen der Männer und verhindert Schlimmeres. Statt als Retter erweist er sich aber als der eigentliche Verbrecher — unter dem Vorwand, sich um sie zu kümmern, vergewaltigt er die Marquise im Schlaf. Gefeiert als Gentleman und Beschützer verlässt er mit den Truppen die Stadt.
Julietta kann sich an nichts erinnern und weiß somit auch nichts von ihrer Schwangerschaft. Als Wochen später deutlich wird, dass sie ein Kind erwartet, ist sie selbst zutiefst schockiert. Ihre Eltern glauben ihren Beteuerungen nicht, nichts gewusst zu haben, und verweisen sie des Hauses.
In ihrer Verzweiflung und auf sich allein gestellt, bricht Julietta mit allen Konventionen und begibt sich aktiv auf die Suche nach dem Erzeuger. In einer Zeitungsannonce macht sie bekannt, „daß sie, ohne ihr Wissen, in andre Umstände gekommen sey, daß der Vater zu dem Kinde, das sie gebähren würde, sich melden solle; und daß sie, aus Familien-Rücksichten, entschlossen wäre, ihn zu heirathen.“

Kleists Novelle aus dem Jahre 1808 thematisiert die Vergewaltigung einer gestandenen Frau und ihren Umgang damit. Sie gibt sich trotz des Verweises aus dem Elternhaus, der drohenden gesellschaftlichen Schande und aller Zweifel nicht auf und ergreift selbst die Initiative, um die Umstände der Tat aufzuklären.
Werkeinführungen
Dramaturginnen und Dramaturgen des Mainfranken Theaters präsentieren Ihnen spannende Hintergründe und Fakten zu Werk, Autor, Entstehungsgeschichte und Inszenierung.

Beginn: jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Dauer: ca. 15 Minuten


Programmleporello zur Produktion

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