Nr.32/2020 | 21.9.2020 | ink
Friedrich Dürrenmatts Klassiker als Saisonpremiere:

„Die Physiker“ eröffnen die Spielzeit 20/21 in der Theaterfabrik Blaue Halle

Würzburg, 21. September 2020 – Das Mainfranken Theater präsentiert am 2. Oktober mit Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“ nicht nur die erste Premiere der neuen Spielzeit, sondern auch das erste Theaterstück auf der Bühne der neuen Außenspielstätte: Regisseur Tim Egloff entführt das Publikum in die Theaterfabrik Blaue Halle.  
Drei scheinbar geniale Physiker gefangen in einem Sanatorium: Einer hält sich für Isaac Newton, ein anderer für Albert Einstein. Nur der dritte – Johann Wilhelm Möbius – hält sich für sich selbst, behauptet aber in ständigem Kontakt mit König Salomo zu stehen. Doch bald zeigt sich: Möbius ist nicht etwa ein „Irrer“, sondern ein brillanter Physiker, der die „Weltformel“ entdeckt hat. Weil aber deren Anwendung katastrophale Folgen für die Menschheit hätte, versteckt er sich im Sanatorium, in der Hoffnung, sein Wissen vor der Welt zu verheimlichen. Schon bald entpuppen sich Einstein und Newton als Agenten zweier Geheimdienste, die hinter Möbius‘ Entdeckungen gekommen sind und nun an sein Wissen gelangen wollen. Aber auch die Leiterin des Sanatoriums Dr. Mathilde von Zahnd weiß um Möbius‘ Entdeckungen und hat eigene Pläne mit dem Genie.

Mit der Macht kommt die Verantwortung
Als Dürrenmatt sein Stück im Jahr 1961 schrieb, war die Nukleartechnik noch jung, und der Kalte Krieg steuerte auf einen gefährlichen Höhepunkt zu. Zum ersten Mal entstand ein allgemeines Bewusstsein dafür, dass von nun an das Ende der Welt in der Hand des Menschen selbst liegen könnte, sei es als Folge einer aktiven Handlung oder eines Kontrollverlusts über die eigene Technik.
„Was ich so spannend finde, ist die Frage nach der persönlichen Verantwortung in Bezug auf die Entwicklung der Welt“, so Regisseur Tim Egloff, der nach „Patricks Trick“ und „The Black Rider“ seine dritte Inszenierung am Mainfranken Theater zeigt. Schon im Probenprozess beschäftigte er sich gemeinsam mit dem Ensemble gezielt mit der Frage nach der Tragweite persönlicher Handlungen und Entscheidungen.
Unbändige Komik und blankes Grauen liegen in dem grotesken Zweiakter eng beieinander, aber nicht zuletzt sind „Die Physiker“ als ernsthaftes Gedankenspiel über die Grenzen der Wissenschaft nach wie vor – nicht nur in Würzburg und im Röntgenjahr – von verblüffender Aktualität.

Doppelter Auftakt: Saisonbeginn in einer neuen Spielstätte
Mit der Saisonpremiere startet das Mainfranken Theater in eine besondere Spielzeit 20/21. Sanierungsbedingt ist der Spielbetrieb zum größten Teil in die neue Spielstätte, Theaterfabrik Blaue Halle bei der vac-Q-tec AG in der Dürrbachau, verlegt. Alle wichtigen Infos dazu finden sich unter mainfrankentheater.de/theaterfabrik.
Nr. 27/2020 | 25.6.2020 | bgr
Mainfranken Theater lädt mit Unplugged-Reihe zum letzten Mal in seinen großen Saal

BYE-BYE, ALTES HAUS

Würzburg, 25. Juni 2020 – Unter dem Motto „Bye-bye, altes Haus – 7 x Theater unplugged“ laden alle Sparten des Mainfranken Theaters ab dem 8. Juli 2020 für eine Woche zu einem letzten Veranstaltungsreigen ins Große Haus, bevor dieses sanierungsbedingt schließt. Das Wochenende am 11. und  12. Juli bietet Open-Air-Konzerte mit dem Philharmonischen Orchester im Innenhof des Rathauses Würzburg.
Die Scheinwerfer sind längst demontiert, das Foyer dient als Besprechungsraum: Der reguläre Spielbetrieb der Saison 19/20 am Mainfranken Theater wurde im Zeichen von Corona und angesichts der laufenden Sanierungsarbeiten bereits vorzeitig beendet. Doch die aktuellen Lockerungen der pandemiebedingten Auflagen für kulturelle Veranstaltungen und der Wunsch vieler Besucherinnen und Besucher, ihr angestammtes Theater vor seiner sanierungsbedingten Schließung im Sommer noch ein letztes Mal zu erleben, machen es möglich: Die Bühne der Stadt Würzburg öffnet vom 8. Juli bis 14. Juli 2020 seine Pforten und bietet jeden Abend ein eigens kreiertes Programm, das unter den gebotenen Vorsichtsmaßnahmen und geltenden Hygienevorschriften umsetzbar ist. Das Besondere: Alle Vorstellungen und Konzerte werden „unplugged“ gespielt, kommen also ohne imposant gestaltete Bühne, ohne großen technischen Aufwand und nur mit Arbeitslicht aus. So entsteht jeden Abend für jeweils eine Stunde ein Theatererlebnis, das roh und ursprünglich und dadurch nah an den Künstlerinnen und Künstlern ist.

Das gibt’s nur einmal – Oper unplugged eröffnet die Reihe

Unter dem Motto „Das gibt’s nur einmal“ eröffnet das Musiktheaterensemble am 8. Juli die Veranstaltungswoche und präsentiert einen kurzweiligen und abwechslungsreichen Abschiedsabend im Großen Haus. Der Bogen der Soiree spannt sich von Klassikern des französischen Chansons über Lieder von Richard Strauss, Sergei Rachmaninow und Ildebrando Pizzetti bis hin zu Beiträgen der großen italienischen, russischen und amerikanischen Oper. Ein Hauch von Wehmut darf an diesem Abend mitschwingen, denn: Das kommt nicht wieder...

Am nächsten Abend (9. Juli) gibt es ein Wiedersehen mit Philip, dem „Schwalbenkönig“. Ensemblemitglied Martin Liema hat mit diesem packenden Ein-Personen-Drama von Stefan Hornbach bereits in der Kammer des Mainfranken Theaters Erfolge gefeiert. Nun wird seine Unplugged-Version auch das Publikum im Großen Haus in den Bann ziehen.

Au revoir, das heißt: Auf Wiedersehen! – Tanz unplugged mit neuen Soli

Freitag, der 10. Juli, steht ganz im Zeichen des Tanzes. Die Mitglieder der Compagnie haben angesichts der Kontaktbeschränkungen in den zurückliegenden Monaten in den eigenen vier Wänden oder im Freien, an unterschiedlichen Orten der Stadt, weiter an ihrem Können gefeilt. Nun präsentieren sie neue Soli, die aus der Arbeit dieser Zeit entstanden sind. Mit ihrem Programm feiern die Tänzerinnen und Tänzer nicht nur ihr Wiedersehen – mit Abstand – auf der Bühne, sondern auch das Wiedersehen mit ihrem Publikum.

Open-Air-Event: Konzert unplugged mit italienischen Arien

Am Wochenende vom 11. und 12. Juli bleibt das Mainfranken Theater geschlossen. Stattdessen bietet das Philharmonische Orchester Open-Air-Konzerte im Innenhof des Rathauses Würzburg. In einer Besetzung von 25 Musikerinnen und Musikern lädt es unter der musikalischen Leitung von Enrico Calesso zu einer „Italienischen Serenade“ mit Opernhighlights von Gioachino Rossini, Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini. Als Gesangssolisten sind Silke Evers, Hinrich Horn, Marzia Marzo, Roberto Ortiz und Akiho Tsujii zu erleben. Die Moderation des Konzerts liegt in den Händen von Konzertdramaturgin Beate Kröhnert.

Ein Kammermusikabend des Philharmonischen Orchesters Würzburg am darauffolgenden Abend (13. Juli) im Großen Haus des Mainfranken Theaters präsentiert einen Querschnitt aus den Programmen der Toscanasaal-Matineen, die coronabedingt entfallen sind. So können Kammermusikliebhaber in den Genuss von Werken aus der Feder von Wolfgang Amadeus Mozart, Frank Bridge und Claude Debussy kommen.

Lesung unplugged: „Frühstück bei Tiffany“ beschließt die Reihe

Mit einer Lesung von Truman Capotes „Frühstück bei Tiffany“ beschließt der Schauspieler Thomas Klenk die Reihe. Die Vorlage des berühmten Filmklassikers mit Audrey Hepburn entführt das Publikum nach New York, in die aufregende Welt der achtzehnjährigen Holly Golightly. Nach diesem Abend schließen sich die Türen des „alten“ Großen Hauses aufgrund der Sanierung für voraussichtlich zwei Jahre, in denen Publikum und Ensemble des Mainfranken Theaters die Theaterfabrik Blaue Halle in der Würzburger Dürrbachau erobern.

Corona-Knigge

Um seinen Gästen mit der Sonderveranstaltungsreihe „Bye-bye, altes Haus – 7 x Theater unplugged“ ein unbeschwertes Besuchserlebnis zu bereiten, setzt das künftige Staatstheater umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen gemäß den aktuell geltenden Hygiene- und Kontaktbestimmungen um. So werden im 738 Sitze fassenden Saal nur Einzel- und Doppelplätze mit einem ausreichenden Abstand von mindestens anderthalb Metern in alle Richtungen belegt. Die Besucherströme werden nach dem Hygienekonzept gesteuert, der Einlass ins Große Haus erfolgt über den Eingang Ludwigstraße ins Parkett, der direkte Zugang vom Theaterparkhaus bleibt geschlossen. Die Sitzplätze werden erst am jeweiligen Abend persönlich zugewiesen, ein Anspruch auf bestimmte Plätze besteht nicht. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist obligat.

Die Eintrittskarten sind bis zum Vortag der jeweiligen Veranstaltung bevorzugt online über den Spielplan des Mainfranken Theaters unter mainfrankentheater.de/spielplan buchbar. Detaillierte Informationen zum Kartenerwerb, Einlass und zu allen Vorsichtsmaßnahmen finden sich im Internet unter mainfrankentheater.de/corona-knigge.
BYE-BYE, ALTES HAUS
7 x Theater unplugged

1 _ Mittwoch, 8.7. | 19:30 Uhr
Mainfranken Theater | Großes Haus
Oper unplugged: Das gibt’s nur einmal

2 _ Donnerstag, 9.7. | 19:30 Uhr
Mainfranken Theater | Großes Haus
Schauspiel unplugged: Schwalbenkönig

3 _ Freitag, 10.7. | 19:30 Uhr
Mainfranken Theater | Großes Haus
Tanz unplugged: Au revoir, das heißt: Auf Wiedersehen!

4 _ Samstag, 11.7. | 18:00 Uhr & 20:00 Uhr
Rathaus Würzburg | Innenhof
Konzert unplugged: Italienische Serenade

5 _ Sonntag, 12.7. | 18:00 Uhr & 20:00 Uhr
Rathaus Würzburg | Innenhof
Konzert unplugged: Italienische Serenade

6 _ Montag, 13.7. | 19:30 Uhr
Mainfranken Theater | Großes Haus
Kammerkonzert unplugged:  Mozart – Bridge – Debussy

7 _ Dienstag, 14.7. | 19:30 Uhr
Mainfranken Theater | Großes Haus
Lesung unplugged: Frühstück bei Tiffany
Nr.17/2020 | 6.3.2020 | bgr
Premiere für Gian Carlo Menottis Erfolgsoper „Das Medium“

Die Toten kommen nicht zurück

Würzburg, 6. März 2020 – Mit Gian Carlo Menottis „Medium“ steht ab dem kommenden 15. März ein Klassiker des amerikanischen Musiktheaters auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters. Der Opernkrimi in der Kammer ist insbesondere für Jugendliche ein idealer Einstieg in die Welt des Musiktheaters und empfohlen ab 13 Jahren.
Madame Flora hält mit ihrer Tochter Monica und dem stummen Toby Séancen ab. Ihre Klienten sind in dem Glauben, durch Flora in Kontakt mit verstorbenen Angehörigen treten zu können. Obwohl Flora selbst alles Übersinnliche für Schwindel hält, wird sie eines Tages aus der Bahn geworfen, als sich ihr eine kalte Hand um den Hals zu legen scheint. Sie ist überzeugt, dass Toby sie berührt habe. In ihrer Verzweiflung verfällt sie dem Alkohol. Als sie wenige Tage später nach einem Streit aus dem Schlaf aufschreckt, bewegt sich ein Vorhang, hinter dem Flora einen Geist vermutet. Sie nimmt einen Revolver und schießt...

Erbe des Belcanto

Menotti, 1911 in der Lombardei geboren und 2007 in Monte Carlo gestorben, begann seine Ausbildung am Mailänder Konservatorium. Bereits 1928 wechselte er an das renommierte Curtis Institute of Music in Philadelphia und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einer prägenden Gestalt des amerikanischen Musiklebens. Seine Sprache steht in der Tradition der italienischen Oper des späten 19. Jahrhunderts. Neben Benjamin Britten, Samuel Barber oder auch Nino Rota gehört er zu den Komponisten, die sich der Nachkriegs-Avantgarde mit ihrer Hinwendung zur Atonalität und zum Serialismus verschlossen und als „Erben des Belcanto“ (Birgit Pauls) an der Tradition der Oper festhielten. Gleichwohl bereicherten sie die Gattung um originelle Werke.


Früh setzten sich Menottis Opern auch auf internationalen Bühnen durch. Mit dem Zweiakter „Das Medium“ und dem als Ergänzungsstück dazu konzipierten Einakter „Das Telefon“ – beide zusammen wurden 1947 im Heckscher Theater in New York herausgebracht – gelang Menotti der internationale Durchbruch. „Das Medium“ ist zudem gerade für Jugendliche ein idealer Einstieg in die Welt der Oper.

Die Produktion

Für die Neuinszenierung des „Mediums“ konnte Kevin Barz gewonnen werden, der seit dieser Spielzeit Hausregisseur am Mainfranken Theater ist. Das Bühnen- und Kostümbild entwirft Dejana Radosavljevic, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Studienleiter André Callegaro. Mezzosopranistin Barbara Schöller führt in der Paraderolle der Madame Flora das Solistenensemble an.
Nr.16/2020 | 2.3.2020 | bgr
Satirisch, spielerisch, ungeschliffen:

Dirk Schmeding inszeniert Wagners „Rheingold“ am Mainfranken Theater

Würzburg, 2. März 2020 – Es geht um Liebe. Es geht um Macht. Und es geht um einen etwas teuer geratenen Neubau: Die Neuinszenierung von Richard Wagners „Rheingold“ führt das im Mai 2019 mit der „Götterdämmerung“ begonnene „Ring“-Projekt am Mainfranken Theater fort.
Der Nachtalbe Alberich raubt den Rheintöchtern das Rheingold und entlockt ihnen das Geheimnis um dessen Macht. Er entsagt der Liebe und schmiedet aus dem Gold einen machtvollen Ring. Göttervater Wotan, durch den Bau der Burg Walhall in finanziellen Nöten, schielt nach eben jenem Ring, den er Alberich mit Hilfe des Feuergottes Loge entreißt. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Mahnend verkündet Urmutter Erda den drohenden Untergang der Götter.

Konversationsstück

Das Mainfranken Theater wendet sich auch dem „Rheingold“ als eigenständigem Werk zu. Mit Dirk Schmeding wurde ein Regisseur der jungen Generation gewonnen, der regelmäßig an den Theatern St. Gallen, Detmold und Dessau sowie an den Staatstheatern in Augsburg, Braunschweig und Darmstadt zu Gast ist. Seine Inszenierung von Albéric Magnards „Guercœur“ in Osnabrück in der Saison 18/19 wurde von der Zeitschrift Opernwelt zur „Wiederentdeckung des Jahres“ gekürt. „Das Rheingold“ ist seine erste Auseinandersetzung mit dem Œuvre Richard Wagners.

Unter den Ring-Dramen ist das „Rheingold“ das große Konversationsstück. Ob im Verführungsspiel der Rheintöchter oder im Ehestreit zwischen Wotan und Fricka, ob in arglistigen Täuschungsmanövern oder in Diskussionen mit den Bau-Riesen Fasolt und Fafner – alles steht im Zeichen von Rede und Gegenrede; und doch: „Die Protagonisten sind allesamt Egomanen, stets auf den eigenen Vorteil bedacht“, so Schmeding. „Sie agieren äußerst strategisch, spielen mit verdeckten Karten und kommunizieren ganz einfach unehrlich miteinander. Ihre permanente Selbstbespiegelung führt am Ende das große Unheil herbei.“

Zahlreiche Rollendebüts

Ein Wiedersehen gibt es im „Rheingold“ mit dem Bass Guido Jentjens, der nach seinem Hagen-Debüt in der „Götterdämmerung“ im vergangenen Jahr nun auch sein Rollendebüt als Göttervater Wotan gibt. An seiner Seite sind unter anderem Katharina von Bülow (Fricka), Sandra Fechner (Erda), James Kee (Loge) und Michael Tews (Fafner) in weiteren Rollendebüts zu erleben. Kosma Ranuer führt als die Liebe und den Ring verfluchender Alberich das Würzburger Opernensemble an.

Uraufführung der Orchesterfassung von Eberhard Kloke

Das Bühnen- und Kostümbild stammt von Pascal Seibicke, der am Mainfranken Theater bereits bei den „Hugenotten“, „Nixon in China“ und „Ariadne auf Naxos“ mitwirkte. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Enrico Calesso. Grundlage seiner „Rheingold“-Interpretation ist, wie schon bei der „Götterdämmerung“, die für mittelgroßes Orchester neu eingerichtete „Ring“-Orchesterfassung von Eberhard Kloke, die in Würzburg als Uraufführung erklingt. Die Neuinszenierung erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch den Richard-Wagner-Verband Würzburg-Unterfranken e.V.
Nr. 9/2020 | 12.2.2020 | ink
Familienbande im Wandel der Zeit:

Joseph Roths Familiensaga „Hiob“ im Mainfranken Theater

Würzburg, 12. Februar 2020 – Am 15. Februar feiert die Dramatisierung von Joseph Roths Roman „Hiob" Premiere am Mainfranken Theater. Mit seinem berühmten Roman  aus dem Jahr 1930 schreibt der Autor die alttestamentarische Geschichte Hiobs als eine berührende Familiensaga  über den Wandel der Zeiten, die Fesseln der Tradition und die Auflösung vertrauter Bindungen fort.
Mendel Singer ist ein gewöhnlicher Mann. Der orthodoxe Jude steht gottesfürchtig fest im Leben. Zusammen mit seiner Frau Deborah lebt er in einem kleinen Dorf im zaristischen Vorkriegs-Russland. Mit der Geburt des jüngsten Sohns Menuchim, der an epileptischen Anfällen leidet, beginnt eine unaufhaltsame Serie von Schicksalsschlägen, die das Familiengefüge erschüttern. Der älteste Sohn Jonas geht zum Militär. Schemarjah, Mendels zweiter Sohn, wandert nach Amerika aus und wird dort ein erfolgreicher Geschäftsmann. Als sich seine Tochter Mirjam mit Kosaken einlässt, für Ostjuden der Inbegriff alles Teuflischen, wandert Mendel mit Frau und Tochter ebenfalls nach Amerika aus. Menuchim lassen sie unter schweren Gewissensbissen in Russland zurück. Aber dort, in der „Freien Welt“, findet sich kein Ersatz für die verloren gegangenen traditionellen Werte. Mendels Leidensweg setzt sich auch hier fort, bis es plötzlich zu einer unerwarteten Wendung kommt.

Der Roman „Hiob“ beleuchtet feinsinnig wie schonungslos Ur-Themen des 20. Jahrhunderts: Heimatlosigkeit, die existenzialistische Infragestellung von Gott und individuelle Lebenskrisen, die gleichsam Zeitkrisen sind. Joseph Roths Werk spiegelt wie kein zweites die Zerrissenheit eines Jahrhunderts wider. Die Bühnenfassung des Romans von Koen Tachelet wurde im April 2008 in Johan Simons‘ Regie an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt.

Otto Kukla spielt erstmals am Mainfranken Theater
In der Hauptrolle  des Mendel Singer ist der Schauspieler Otto Kukla zu erleben. Erstmals ist Kukla auf der Bühne im Großen Haus zu sehen.

Nach ihrer beliebten Inszenierung von Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ widmet sich Regisseurin Sigrid Herzog nun wieder einem Schauspielstück am Mainfranken Theater Würzburg. Auch Ausstatterin Alexandra Burgstaller kehrt nach ihrer Arbeit an der „Schönen Helena“ in der vergangenen Spielzeit erneut nach Würzburg zurück.
Nr. 8/2020 | 11.2.2020 | ink
Im Rausch der Emotionen:

August Strindbergs Klassiker „Fräulein Julie“ in Würzburg

Würzburg, 11. Februar 2020 – Am 13. Februar feiert August Strindbergs Stück „Fräulein Julie“ Premiere im Mainfranken Theater. Das Drei-Personen-Stück erzählt die Geschichte einer verbotenen Liebesbeziehung, die im Rausch von Begehren, Macht und unüberwindbaren sozialen Schranken außer Kontrolle gerät.
Das junge Fräulein Julie hat in ihrem Leben alles, wovon die Angestellten ihres Vaters während der täglichen harten Arbeit nur träumen können. Sie leidet dafür unter dem Druck gesellschaftlicher Erwartungen. Deshalb vergnügt sie sich bei festlichen Anlässen gerne mit der Dienerschaft. In einer Mitsommernacht fällt ihre Wahl auf den Kammerdiener Jean, der seinerseits mit der Küchenhilfe Kristin verlobt ist. Innerhalb weniger Stunden entwickelt sich der verbotene Flirt zu einer leidenschaftlichen Beziehung, bei der die beiden Protagonisten für kurze Zeit alles um sich herum  ausblenden. Während sie mit ihm ihre ersehnte Freiheit auszuleben versucht, sieht er in ihr plötzlich eine ebenbürtige Gesprächspartnerin und eine Möglichkeit zum gesellschaftlichen Aufstieg. Gefangen vom Ständesystem, von traditionellen Geschlechterrollen und den eigenen Ängsten, verfallen sie im Rausch der Emotionen der Illusion, der andere könne sie hieraus befreien.

Mit seinem Einakter „Fräulein Julie“ wollte der schwedische Autor August Strindberg seinerzeit das Theater revolutionieren. So entstand ein Prototyp des intimen und naturalistischen Theaters, in dem das Innere offen und mit
wenigen Mitteln zwischen den Figuren verhandelt wird. Verdichtet zu einem komplexen Drama über Begehren und Macht, beschreibt er vor allem den Kampf der Geschlechter, der aus heutiger Perspektive aktueller denn je erscheint.

Regisseurin Hanna Müller zeichnet nach „Superhero“ und dem „Buch von allen Dingen“ bereits für ihre dritte Inszenierung am Mainfranken Theater Würzburg verantwortlich.  Für die musikalische Untermalung sorgt Adrian Sieber.
Nr.1/2020 | 3.1.2020 | bgr
Rasant, komisch, herzzerreißend:

Peter Eötvös’ „Goldener Drache“ feiert Premiere

Würzburg, 3. Januar 2020 – Mit dem „Goldenen Drachen“ steht erstmals ein Werk des bedeutenden ungarischen Musikdramatikers Peter Eötvös auf dem Spielplan des Würzburger Mainfranken Theaters. Vom Komponisten schlicht „Musiktheater“ überschrieben, erzählt die Geschichte in einer rasanten Abfolge bewegender Miniaturszenen vom Umgang mit dem Fremden.
Ein junger Chinese – genannt „Der Kleine“ und „panisch vor Zahnschmerzen“ – arbeitet im Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant „Der goldene Drache“. Da er keine Papiere hat, kann er keinen Arzt aufsuchen. Kurzerhand reißen die Kollegen den schmerzenden Zahn mit einer Rohrzange heraus. Er landet in Ingas Thai-Suppe. Der Chinese – eigentlich auf der Suche nach seiner verschollenen Schwester – verblutet in der Restaurantküche. Sein Leichnam wird in den Fluss geworfen und macht eine lange Reise zurück in die Heimat.

Peter Eötvös’ „Goldener Drache“ entstand als Auftragswerk des renommierten Frankfurter Ensemble Modern und etablierte sich mit der Uraufführung im Jahr 2014 sogleich als eine der erfolgreichsten Kammeropern des zeitgenössischen Repertoires. Das Libretto basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig, das 2009 nach seiner Uraufführung bei der Kritikerumfrage von Theater heute zum „Stück des Jahres“ gewählt und 2010 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde.

Schillernde Bandbreite des Lebens

Die rasant geschnittene, dabei thematisch weit ausholende Handlung mit ihren ebenso komischen wie herzzerreißend tragischen Situationen erzählt vom Umgang mit dem Fremden, berichtet in der Fabel von Ameise und Grille von Ausbeutung und Unterdrückung, weiß von Einsamkeit und sozialer Not, aber auch vom Glück einer jungen Liebe, kurz: Die ganze schillernde Bandbreite modernen Lebens ist abgebildet im engen Mit- und Nebeneinander rund um das Schnellrestaurant „Der Goldene Drache“.

Fünf Darsteller – zwei Frauen und drei Männer – schlüpfen jeweils in drei, vier unterschiedliche Rollen, wobei die individuellen Charakterprofile extrem weit auseinanderliegen und bewusst gegenläufig zum eigentlichen Stimmfach gewählt sind: Die Mezzosopranistin ist als „Frau über sechzig“ auch alte Köchin und Enkeltochter, Ameise, Hans und chinesische Mutter. Der Bariton ist als „ein Mann“ auch Asiate, die blonde Stewardess Inga sowie ein chinesischer Onkel. Kaum dass Figur und Interpret zu einer Einheit zu verschmelzen scheinen, tritt der Spieler aus dem einen Charakter hinaus, um aus einer anderen Perspektive einen Blick auf eine neue Figur zu werfen.

Ausgeklügelte Personenkonstellation

Nicht zuletzt in dieser dramaturgisch ausgeklügelten Personenkonstellation lag für Peter Eötvös der besondere Reiz zur Vertonung: „Ich habe das Libretto durchgearbeitet und nachvollzogen, welche Rolle zu welcher geführt wird, und ich war sicher, dass die Musik helfen kann, einen Charakter wieder zu erkennen.“ Die Grenzen zwischen Illusionstheater und Verfremdungseffekt scheinen fließend: „Jetzt wird es interessant, denkt man, aber schon ist wieder die nächste Szene da. Eine Vorabendserien-Machart: die einzelnen Schicksale werden zweitrangig, dienen einer Zopf-Dramaturgie, der Cliffhanger hält die Zuschauer bei der Stange“, so Stefan Bläske 2009 in seiner Uraufführungskritik zu Schimmelpfennigs Schauspiel. Alltagssorgen und Tagespolitik, Tierfabel und ewige Menschheitsfragen aus zweieinhalbtausend Jahren abendländischer Theatergeschichte gehen im „Goldenen Drachen“ Hand in Hand.

Virtuoser Anspruch

Für die Oper reduzierten Komponist Eötvös und Autor Schimmelpfennig die 48 Szenen der Vorlage auf nunmehr 21 kurze Szenen. Die für 16 Musiker eingerichtete, klanglich präzise ausdifferenzierte Partitur stellt enorm virtuose Ansprüche an die solistisch geführten Blas- und Streichinstrumente. Die Schlagwerker bedienen ein riesiges Arsenal an europäischen und asiatischen Schlaginstrumenten: Von Vibraphon, Xylophon, Röhrenglocken und Tamtam über Nietenbecken, Holzbrett, Plastikkamm, Flaschen, Schnapsgläser und Glöckchen-Kette bis hin zu Crotales, chinesischen Bongos, Becken und Trommeln ist so ziemlich alles dabei, was den Puls des Lebens in seiner unendlichen Vielfalt zum Klingen bringt.

Der Komponist

Der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös, geboren 1944, zählt zu den meistgespielten Musikdramatikern unserer Zeit. Seine Tschechow-Oper „Die drei Schwestern“ (1998) oder „Angels in America“ (2004) nach Tony Kushners gleichnamigem Schauspiel sind längst Klassiker des zeitgenössischen Musiktheaters. Bereits mit 14 Jahren wurde Eötvös Jungstudent an der Budapester Musikakademie. Mitte der 1960er Jahre ermöglichte ihm ein Auslandsstipendium ein Studium an der Musikhochschule Köln, wo er mit den führenden Köpfen der Nachkriegsavantgarde zusammentraf und unter anderem als Pianist und Schlagzeuger im Stockhausen-Ensemble wirkte. Von 1979 bis 1991 war er musikalischer Leiter des von Pierre Boulez gegründeten Ensemble InterContemporain, mit dem er mehr als 200 Uraufführungen realisierte. Parallel zu seinem umfangreichen kompositorischen Wirken und seiner pädagogischen Tätigkeit übernahm er seit den 1980er Jahren wiederholt Leitungspositionen bei renommierten Klangkörpern, darunter das BBC Symphony Orchestra, und ist seither weltweit als Dirigent bei den bedeutendsten Orchestern, Opernhäusern und Musikfestivals zu Gast.

Die Inszenierung

Mit dem „Goldenen Drachen“ steht zum ersten Mal überhaupt ein Werk von Peter Eötvös auf dem Musiktheater-Spielplan des Mainfranken Theaters. Die Inszenierung liegt in den Händen von Regisseurin Aldona Farrugia. Nach Engagements als Spielleiterin an der Hamburgischen Staatsoper, an der Oper Danzig sowie wiederholt an der Oper Köln zeichnet sie seit 2001 für zahlreiche eigene Regiearbeiten verantwortlich. Von 2016 bis 2018 wirkte sie als Operndirektorin am Meininger Staatstheater, wo sie zuletzt eine Inszenierung von Strauss’ „Ariadne auf Naxos“ vorgelegt hat. Im „Goldenen Drachen“ verantworten an ihrer Seite Dorota Karolczak und Gisa Kuhn das Bühnen- und Kostümbild. Die musikalische Leitung hat Gábor Hontvári inne, der seit der Spielzeit 19/20 als Erster Kapellmeister am Mainfranken Theater engagiert ist. Als Gesangssolisten sind Silke Evers, Barbara Schöller, Roberto Ortiz, Mathew Habib sowie der Bariton-Neuzugang Hinrich Horn aus dem Würzburger Opernensemble zu erleben. Am Premierenabend werden auch Komponist Peter Eötvös und Autor Roland Schimmelpfennig als Ehrengäste im Mainfranken Theater erwartet.
Nr. 72/2019 | 25.11.2019 | ink
Deutschsprachige Erstaufführung in der Kammer:

Gur Korens Komödie „5 Kilo Zucker“ entführt in eine Comic-Welt

Würzburg, 25. November 2019 – Am 29. November feiert die Komödie  „5 Kilo Zucker“ auf der Bühne der Kammer Premiere. Der israelische Autor Gur Koren erzählt in seinem Stück die absurde Geschichte eines jungen Mannes aus Tel Aviv, der auf den Geist seines Großvaters trifft. Dieser bittet seinen Enkel um die Erfüllung seines letzten Willens.
Preisgekrönter Autor
Die außergewöhnliche Komödie „5 Kilo Zucker“ des  israelischen Autors Gur Koren erzählt von der dritten Generation nach der Shoa , dem Umgang mit der Geschichte ihrer Großeltern sowie von der Herausforderung, seine eigene Geschichte zu schreiben.

Der Autor Gur Koren erhielt 2015 den Israeli Academy Award of Theatre in der Kategorie „Beste Komödie“ und „Dramatiker des Jahres“ für sein erstes Stück „Besondere Bedürfnisse“ (engl. „The Disabled“). Seine zweite Komödie „5 Kilo Zucker“ wurde 2009 am Gesher Theater in Tel Aviv uraufgeführt.
Marco Milling, der erstmals am Mainfranken Theater inszeniert, und Bühnen- und Kostümbildnerin Dejana Radosavljevic, verarbeiten die Skyline Tel Avivs und seine Figuren in eine Comic-Welt.
Nr.71/2019 | 22.11.2019 | bgr
Vom Mensch zum Mythos:

Das Musical „Evita“ am Mainfranken Theater

Würzburg, 22. November 2019 – Ein Mädchen vom Lande wird zur Ikone einer ganzen Nation: Andrew Lloyd Webber und Tim Rice wählten für ihre erneute Zusammenarbeit eine Geschichte ganz nach dem klassischen Aschenputtel-Prinzip. Am 30. November feiert „Evita“ in der Inszenierung von Matthew Ferraro am Mainfranken Theater Premiere.
„Evita“ ist das dritte Musical von Andrew Lloyd Webber in Zusammenarbeit mit dem Musicaltexter Tim Rice. Nach dem spektakulären Erfolg von „Jesus Christ Superstar“ hatte sich das Duo für seinen neuesten Broadway-Coup seit 1974 mit der zum Mythos gewordenen argentinischen „Primera Dama“ Eva Perón beschäftigt.

Die erste Inspiration für das Musical war ein amerikanischer Rundfunkbeitrag über das Leben Eva Peróns, den Tim Rice während einer Autofahrt hörte, sowie die britische Dokumentation „Queen of Hearts“ aus dem Jahr 1972. Wie schon zuvor bei „Jesus Christ Superstar“ entwickelten Webber und Rice das neue Werk zunächst als Konzeptalbum, das 1976 im Handel erschien. Top-Platzierungen in den Hitparaden ließen rasch erkennen: Die Musik des Albums wie auch der Single „Don’t cry for me Argentina“ verlangte nach einer szenischen Umsetzung. Am 21. Juni 1978 fand im Prince Edward Theatre in London die Uraufführung statt.

Der Plot

Das Musical beginnt mit der Nachricht von Eva Pérons Tod. Eine ganze Nation ist erschüttert – mit Ausnahme des Erzählers der Geschichte, der den Eindruck erweckt, kein Fan von Eva zu sein. Che führt zu einer Reise in die Vergangenheit der Toten, die als uneheliches Kind in einer Kleinstadt aufwächst. Als Heranwachsende macht sie sich mithilfe des Musikers Magaldi auf den Weg nach Buenos Aires, um dort als Schauspielerin berühmt zu werden. Sie beginnt Affären mit einflussreichen Männern und lässt diese wieder fallen, sobald sie sie nicht mehr braucht. Schließlich begegnen sich die mäßig erfolgreiche Schauspielerin Eva Duarte und der Politiker Juan Perón bei einer Spendenaktion.

Die politische Situation spitzt sich derweil zu und Perón muss ins Gefängnis. Erst eine überzeugende Rede Evas, genannt Evita, bringt die Machthaber dazu, sich dem Aufbegehren der „Descamisados“ – der „hemdlosen“ Arbeiterklasse – zu beugen und Perón zu entlassen. Es folgen die Hochzeit und Peróns Sieg bei der Präsidentschaftswahl. Ihre sogenannte Regenbogen-Tour führt Eva nach Europa. Zurück in Argentinien, gründet sie eine Stiftung zur Unterstützung der Armen. Doch viel Zeit bleibt Evita nicht mehr: Im Alter von 33 Jahren stirbt sie an Gebärmutterhalskrebs.

Spartenübergreifender Kraftakt

Die Würzburger Inszenierung von „Evita“ liegt in den Händen von Matthew Ferraro, der sich dem Publikum des Mainfranken Theaters bereits im Januar 2018 mit seiner Regiearbeit zur „Sizilianischen Vesper“ vorstellte. Wie schon bei jener Verdi-Produktion arbeitet der gebürtige Amerikaner Ferraro erneut mit der Kostüm- und Bühnenbildnerin Carola Volles zusammen. Erstmals zu Gast in Würzburg ist die US-amerikanische Choreografin Gabrielle Zucker. In den Hauptrollen sind Marzia Marzo als Evita und Cedric von Borries als Erzähler Che zu erleben. Ganz im Sinne der Gattung Musical steckt in der Würzburger Produktion ein spartenübergreifender Kraftakt, der Musiktheater, Schauspiel, Tanz, das Philharmonische Orchester, Chor, Extrachor und den Jungen Chor vereint. Zirka 150 Personen sind so Vorstellung für Vorstellung auf und hinter der Bühne im Einsatz.

Mobilitätspartner Mainfrankenbahn und Main-Spessart-Express

Für das Musical „Evita“ setzt das Mainfranken Theater seine Kooperation mit der Bahn als Mobilitätspartner fort: Auswärtige Musicalgäste gelangen mit der Mainfrankenbahn und dem Main-Spessart-Express so besonders bequem und mindestens stündlich zum Ziel. Würzburgs Hauptbahnhof liegt nur wenige Gehminuten vom Mainfranken Theater entfernt. Bei Vorlage der Bahnfahrkarte, welche zur Anreise zu einer Vorstellung von „Evita“ gebucht wurde, erhalten Zugnutzer vor Aufführungsbeginn im Theater ein Programmheft zur Musical-Inszenierung gratis. Eine gemeinsame Werbekampagne rundet die Kooperation zwischen Bahn und Bühne ab.
Nr. 70/2019 | 18.11.2019 | ink
Das Familienstück zur Weihnachtszeit:

Otfried Preußlers „Räuber Hotzenplotz“ treibt sein Unwesen im Großen Haus

Würzburg, 18. November 2019 – Ab dem 24. November wartet das Mainfranken Theater wieder mit einem Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur auf. Otfried Preußlers „Der Räuber Hotzenplotz“  ist als Weihnachtsmärchen im Großen Haus zu erleben. Die Inszenierung entführt Kinder ab fünf Jahren wie auch Erwachsene in die herrlich verrückte Welt von Kasperl, Seppel und ihren Abenteuern.
Jedes Mal, wenn Kasperls Großmutter Kaffee in ihrer Mühle mahlt, erklingt ihr Lieblingslied „Alles neu macht der Mai“. Als der Räuber Hotzenplotz die Musik hört, ist er so entzückt, dass er die Kaffeemühle raubt. Das können Kasperl und Seppel natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb ziehen sie los, um dem Räuber das Handwerk zu legen. Doch Hotzenplotz ist schlau und entkommt nicht nur, sondern nimmt auch noch seine beiden Verfolger gefangen. Während Kasperl an den fiesen Zauberer Petrosilius Zwackelmann verkauft wird, um in dessen Schloss Kartoffeln zu schälen, muss Seppel die Höhle des Räubers aufräumen. Werden es Kasperl und Seppel schaffen, sich aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und die Fee Amaryllis von ihrem Fluch zu erlösen? Von dem etwas tölpeligen Wachtmeister Dimpfelmoser können sie allerdings wenig Hilfe erwarten...


Nach ihrer  Inszenierung  des Jugendstücks „Mojo Mickybo“ in der Spielzeit 17/18 kehrt Regisseurin Bea Martinek an das Mainfranken Theater Würzburg zurück. Gespielt wird der Räuber Hotzenplotz von Matthias Fuchs, der  seit dieser Spielzeit  festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater ist.


Für das  Bühnenbild sowie die Kostüme zeichnet Ausstatterin Stephanie Dorn verantwortlich. Die eigens für das Stück geschriebenen Lieder stammen aus der Feder des Musikers Adrian Sieber, der bereits für die drei vergangenen  Weihnachtsmärchen am Mainfranken Theater die Musik komponiert hat.

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