NR. 1/2024 | 4.1.24
Inszenierung von Nina Russi war achtmal in Blauen Halle zu sehen

„Elektra! zum letzten Mal am Mainfranken Theater

WÜRZBURG, 4. Januar 2024 - Richard Strauss' Elektra steht am 7. Januar zum letzten Mal auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters. Die Inszenierung von Nina Russi wurde seit dem 8. Oktober 2023 acht Mal auf der Bühne in der Theaterfabrik Blaue Halle gespielt.
Über das Werk

Nach dem siegreichen Krieg gegen Troja war Agamemnon nach Mykene zurückgekehrt und dort von seiner Frau Klytämnestra und ihrem Geliebten Aegisth getötet worden. Seine Tochter Elektra hatte zu dieser Zeit ihren jüngeren Bruder Orest bei einem Pfleger in Sicherheit gebracht, der ihn zum künftigen Rächer des Vaters aufziehen sollte. Seither fristet Elektra ein Leben, das einzig den Moment der Vergeltung herbeisehnt. Als das Gerücht vom Tod Orests die Runde macht, will sie selbst zur Mordtat schreiten. Vergeblich bedrängt sie ihre Schwester Chrysothemis, ihr zu helfen, als plötzlich ein Fremder erscheint: Es ist Orest. Elektra sieht sich am Ziel ihrer Träume.

Regieteam

Für die Inszenierung konnte einmal mehr die Schweizer Regisseurin Nina Russi gewonnen werden. 2019 mit dem renommierten Götz-Friedrich-Preis ausgezeichnet, führten Regiearbeiten Nina Russi zuletzt an das Staatstheater Nürnberg, an das Theater Aachen sowie wiederholt an das Opernhaus Zürich. Am Mainfranken Theater war sie erstmals in der Saison 2021/22 zu Gast und brachte hier Leoš Janáčeks Die Sache Makropulos auf die Bühne. An ihrer Seite zeichnete erneut Julia Katharina Berndt für das Bühnen- und Kostümbild verantwortlich. Elektra war bereits ihre sechste Arbeit für das Mainfranken Theater. Die musikalische Gesamtleitung lag in den Händen von Generalmusikdirektor Enrico Calesso, der sich dem Würzburger Publikum damit nach Salome und Ariadne auf Naxos (2019) einmal mehr als Strauss-Dirigent präsentierte.

Besetzung

Mit Elena Batoukova-Kerl als Elektra konnte eine der derzeit führenden Sopranistinnen des dramatischen Fachs gewonnen werden. Als Klytämnestra wird wie schon in der vergangenen Vorstellung Milana Butaeva zu hören und sehen sein. In den weiteren Hauptrollen sind die griechische Sopranistin Ilia Papandreou als Chrysothemis und der australische Heldentenor Brad Cooper als Aegisth zu erleben, ferner Kosma Ranuer Kroon aus dem Opernensemble des Mainfranken Theaters als Orest. Für Kosma Ranuer Kroon endet mit der letzten Elektra-Vorstellung auch seine Zeit am Mainfranken Theater. Er war seit der Spielzeit 2018/19 festes Ensemblemitglied und brillierte in verschiedenen Partien wie der des Gunther in Götterdämmerung, als Schicchi in Gianni Schicchi oder zuletzt als Jaroslaw Prus in Die Sache Makropulos. Wir wünschen für die Zukunft alles Gute!
Die musikalische Leitung der Abschlussvorstellung übernimmt der stellv. Generalmusikdirektor und Erster Kapellmeister Gábor Hontvári.

Tickets für die letzte Vorstellung sind erhältlich über den Online-Spielplan, telefonisch unter +49 931 3908 124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im Foyer des Theaterneubaus.
Nr.57/2022 | 31.12.2022
Verleihung im Rahmen des Konzerts zum Jahreswechsel

Sopranistin Akiho Tsujii mit dem Theaterpreis 2022 ausgezeichnet

Würzburg, 31. Dezember - Erstmals wieder seit drei Jahren fand am 30. Dezember in der Blauen Halle die Verleihung des Theaterpreises durch den Theater- und Orchesterförderverein des Mainfranken Theaters statt. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die japanische Sopranistin Akiho Tsujii.
In seiner Laudatio würdigte Professor Ulrich Konrad, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, Akiho Tsujii als eine Sängerin, die „wie nur wenige Vertreterinnen des gelegentlich verharmlosend als ‚naiv‘ charakterisierten lyrischen Koloraturfachs an die Grenzen des stimmlich Machbaren geht und in der szenischen Darstellung auf der Bühne zu den seelischen Abgründen der Figuren vorzudringen versucht: mit vollem Risiko, ohne Netz und doppelten Boden und im Bewusstsein, dass das Gelingen des Augenblicks keineswegs wie selbstverständlich ausgemacht ist.“

In Osaka geboren, absolvierte Akiho Tsujii ihr Gesangsstudium in Nagakute und in Leipzig. Nach Engagements im Thüringer Opernstudio und am Theater Altenburg-Gera gehört sie seit 2017 dem Opernensemble des Mainfranken Theaters an. Hier hat sie sich insbesondere mit ihren Interpretationen herausfordernder Partien bei Publikum und Kritik großes Ansehen erworben, unter anderem als Madame Mao (Nixon in China, 2018), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos, 2019) und Gilda (Rigoletto, 2019) sowie zuletzt als Olympia in der Neuinszenierung von Hoffmanns Erzählungen". Mit Spannung erwartet wird im März 2023 ihr Debüt in der Titelpartie von Donizettis Lucia di Lammermoor". Auch im Konzert zum Jahreswechsel, in dessen Rahmen die Überreichung des Theaterpreises traditionell stattfindet, gab Akiho Tsujii – begleitet vom Philharmonischen Orchester Würzburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso – mit Arien von Donizetti und Bellini sowie dem unsterblichen „Sempre libera“ aus Verdis „La traviata" Kostproben ihrer Gesangskunst.

Der Theaterpreis Würzburg wird seit 1995 vom Förderverein jährlich an eine Künstlerin oder einen Künstler des Mainfranken Theaters vergeben, die sich in ihrem bisherigen Wirken an diesem Haus in Musiktheater, Schauspiel, Tanz oder Konzert durch exzellente künstlerische Leistungen ausgezeichnet haben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird von der Sparkasse Mainfranken Würzburg gesponsert.

Fotos der Preisträgerin finden sich hier zum Download.
Nr. 56/2022 | 23.12.2022
Ausblick auf die Highlights im Januar

Das Mainfranken Theater wünscht Frohe Weihnachten und einen guten Beschluss!

Würzburg, 23. Dezember - Das Mainfranken Theater bedankt sich für Ihre Verbundenheit und Treue in diesem Jahr und wünscht Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Beschluss.
Mit Mozarts „La clemenza di Tito" in einer Inszenierung von Clara Kalus und unter der musikalischen Leitung von Gábor Hontvári präsentiert die Musiktheatersparte am 28. Januar in der Theaterfabrik Blaue Halle die erste Premiere des neuen Jahres.Die Oper handelt vom römischen Kaiser Titus, der hier – ungeachtet der Tatsache, dass der historische Titus maßgeblich an der Zerstörung Jerusalems beteiligt war – als tugendreicher und sanftmütiger Herrscher charakterisiert wird. Vitellia, Tochter des gestürzten Kaisers Vitellius, stiftet ihren Geliebten Sextus zum Attentat auf den Kaiser an. Obwohl die Intrige am Ende aufgedeckt wird und Sextus seine Schuld bekennt, vergibt Titus allen und entwirft seine Vision eines großmütigen Herrschers.

Im Januar stehen in der Theaterfabrik Blaue Halle alle bisherigen Neuproduktionen dieser Spielzeit auf dem Programm, darunter der Liederabend „Sehnsuchtswild!“ von und mit dem Schauspielensemble am 3. und 22. Januar. Für die Vorstellungen von Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ begrüßt das Mainfranken Theater am 6. und 8. Januar Uwe Stickert und am 11. Januar Mickael Spadaccini in der Titelpartie des Hoffmann. Bei „Warten auf Godot“, Becketts Klassiker des absurden Theaters, ist das Publikum am 13., 14., 25. und 29. Januar eingeladen, die Protagonisten Wladimir und Estragon bei ihrer Art des Umgangs mit der völligen Ereignislosigkeit zu beobachten.

In einer Hommage an das Violoncello werden von den Cellisten des Philharmonischen Orchesters im 3. Kammerkonzert am 22. Januar im Toscanasaal der Würzburger Residenz Werke quer durch die Musikgeschichte, von Luigi Boccherini über Reinhold Glière und Wilhelm Fitzenhagen bis Krzysztof Penderecki dargeboten.

Genießen Sie die Weihnachtstage und starten Sie gut in das neue Jahr. Wir freuen uns, Sie in 2023 oder vorher beim Konzert zum Jahreswechsel am 30. Dezember begrüßen zu dürfen.
Nr. 54/2022 | 6.12.2022
Vorstellungen am Mainfranken Theater erfreuen sich großer Beliebtheit

Highlights des Dezember-Spielplans

Würzburg, 6. Dezember 2022 – Die Vorstellungen am Mainfranken Theater erfreuen sich in der Adventszeit großer Beliebtheit und sind bereits teilweise ausverkauft. Für einige Highlights im Dezember sind noch Eintrittskarten erhältlich.
Ein Klassiker des Absurden Theaters feiert am 11. Dezember in der Theaterfabrik Blaue Halle Premiere: „Warten auf Godot" von Samuel Beckett in der Regie von Kevin Barz. In einer Ausstattung von Dejana Radosavljevic erspielen sich die Ensemblemitglieder Hannes Berg, Martin Liema, Georg Zeies und Anselm Müllerschön dieses vielschichtige Werk.

Am 13. Dezember ist der Schauspiel-Liederabend „Sehnsuchtswild!" in der Inszenierung von Intendant Markus Trabusch wieder zu sehen.

Das Philharmonische Orchester Würzburg präsentiert in seinem Weihnachtskonzert am 17. und 18. Dezember Werke von Peter Tschaikowsky. Unter Leitung des Ersten Kapellmeisters und stellvertretenden Generalmusikdirektors Gábor Hontvári erklingen die Fantasie-OuvertüreRomeo und Julia" sowie Auszüge aus den Ballettkompositionen „Der Nussknacker" und „Schwanensee".

Ebenfalls am 18. Dezember spielen Mitglieder des Philharmonischen Orchesters um 11:00 Uhr im Toscanasaal der Residenz das 2. Kammerkonzertmit Werken von Johannes Brahms und César Franck, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr feiert.

Am 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) wird die Weihnachtsgeschichte „Das letzte Schaf" von Ulrich Hub in der Theaterfabrik Blaue Halle um 15:00 Uhr und 17:00 aufgeführt. Diese beiden Vorstellungen werden simultan in Gebärdensprache übersetzt.

Im traditionellen Konzert zum Jahreswechsel, diesmal unter dem Titel „Neujahr in Venedig“, lässt das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso gemeinsam mit dem Opern- und Extrachor des Mainfranken Theaters am 30. Dezember das Jahr mit Werken aus dem großen italienischen Opernrepertoire, wie sie ganz dem traditionellen „Concerto di Capodanno“ des Teatro la Fenice Venedig entlehnt sind, festlich ausklingen. Arien des italienischen Belcantos sowie die großen Chöre aus „La traviata", „Un ballo in maschera", „Il trovatore" und „Nabucco" stehen in der Theaterfabrik Blaue Halle auf dem Programm. Als Solisten wirken die Ensemblemitglieder Akiho Tsujii (Sopran) und Hinrich Horn (Bariton) mit. In diesem Konzert wird auch das Klarinettenquartett ensemble clarezza zusammen mit einer Kammerbesetzung des Philharmonischen Orchesters eine Uraufführung über Themen von Giacomo Puccini von Yannik Helm spielen. Weitere Termine des Konzerts zum Jahreswechsel: 1. und 2. Januar 2023.


Karten für alle Termine sind online, telefonisch unter +49 931 3908 124, per E-Mail unter karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im Falkenhaus erhältlich.


Die folgenden Veranstaltungen sind bereits ausverkauft, gegebenenfalls sind noch Restkarten an der Abendkasse erhältlich:

  • 2. Familienkonzert am 10. und 11. Dezember. Neben dem Kinderkonzert-Klassiker Der Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns mit dem Text von Loriot ist die Würzburger Erstaufführung von Der Tierigent nach einem Kinderbuch von Cornelia Boese mit Musik von Christine Böhm zu hören.

  • Das Musical „Anatevka", welches rund um die Weihnachtstage in der Theaterfabrik Blaue Halle am 23. und 25. Dezember zu sehen ist. Weitere Vorstellungen finden bereits am heutigen Nikolaustag und am Silvesterabend (31. Dezember statt).
Nr. 51/2022 | 01.12.2022
Bewerbungen bis Mitte Dezember

Offenes Statist:innencasting und Leonhard-Frank-Stipendium

Würzburg, 1. Dezember 2022 - Das Mainfranken Theater Würzburg lädt am 10. Dezember in einem offenem Casting spielfreudige Menschen zwischen sechs und 99 Jahren dazu ein, sich für die Bühnenstatisterie zu registrieren. +++ Noch bis zum 15. Dezember können sich Studierende beziehungsweise junge Künstler:innen für das Leonhard-Frank-Stipendium 2023 zur Förderung zeitgenössischer Dramatik bewerben, das bereits zum sechsten Mal vergeben wird.
  • OFFENES STATIST:INNENCASTING AM 10. DEZEMBER

Das Mainfranken Theater sucht spielfreudige Menschen zwischen sechs und 99 Jahren und lädt alle Interessierten zum offenen Statist:innencasting ein.

Für viele Produktionen werden im Laufe einer Spielzeit immer wieder zusätzliche Darsteller:innen gesucht, die eine Inszenierung komplettieren. Hierfür greift das Theater auf Statist:innen zurück.
Menschen, die Lust haben, gemeinsam mit dem Ensemble auf der Bühne zu stehen, sind herzlich eingeladen, am
10. Dezember 2022 zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr in die Theaterfabrik Blaue Halle zu kommen und sich vorzustellen.

Erwartet wird Spielfreude, Spaß an der Kunst sowie zeitliche Flexibilität. Beim offenen Casting muss weder vorgesungen noch vorgespielt werden – es genügt, sich für die Aufnahme in die Datenbank zu registrieren.


  • LEONHARD-FRANK-STIPENDIUM 2023 - BEWERBUNGSFRIST 15. DEZEMBER

Der Theater- und Orchesterförderverein des Mainfranken Theaters vergibt zum sechsten Mal das Leonhard-Frank-Stipendium in Höhe von 6.000 Euro. Im Mittelpunkt des einjährigen Stipendiums steht eine enge Zusammenarbeit mit der Schauspieldramaturgie. Das Ziel ist es, zu einem gemeinsam gefundenen Thema einen Theatertext zu entwickeln und diesen bis zur Präsentationsreife zu bringen.

Bewerben können sich Studierende der Fachrichtungen Szenisches Schreiben, Kreatives Schreiben, Kulturjournalismus oder eines vergleichbaren Studienganges, Künstler:innen mit einem abgeschlossenen Studium der oben genannten Fachrichtungen sowie Künstler:innen, die einer nachweislich professionellen Tätigkeit im Bereich des Kulturjournalismus oder am Theater nachgehen.

Der:die Stipendiat:in für das Jahr 2023 wird in einem zweistufigen Verfahren durch eine Jury aus allen Bewerber:innen ausgewählt.
Die Mitglieder der Jury sind:
Autorin Svenja Viola Bungarten, Autor Roland Schimmelpfennig, Schauspieldirektorin Barbara Bily, die Schauspieldramaturgie sowie ein Mitglied des Schauspielensembles.

Bewerbungen mit Lebenslauf, Arbeitsproben – vorzugsweise dramatische Texte, max. 50 A4 Seiten –, Empfehlungsschreiben können per E-Mail (max. 5MB) oder postalisch bis zum 15. Dezember eingereicht werden unter:

Mainfranken Theater | Abteilung Schauspieldramaturgie | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg
dramaturgie@mainfrankentheater.de
Nr.48/ 11.11.2022
Opernproduktion ab Ende Januar in der Theaterfabrik Blaue Halle

Statist:innen für „La Clemenza di Tito" gesucht

Würzburg, 11. November 2022 - Das Mainfranken Theater sucht Statist:innen für die Opernproduktion „La clemenza di Tito". Die dritte Musikproduktion nach "Anatevka" und "Hoffmanns Erzählungen" feiert am 28. Januar Premiere.
1) Gesucht wird eine Frau (Spielalter zwischen 40 und 55 Jahren), gerne sportlich bis weiblich. Es ist ein kurzer Moment der Nacktheit auf der Bühne vorgesehen. Aufgrund des Einsatzes von Körperschminke sollten Unverträglichkeiten gegenüber professionellen Make-Up-Produkten ausgeschlossen sein.

2) Gesucht wird ein Mann (Spielalter zwischen 30 und 50 Jahren). Erwartet wird hohe Spielfreude und die Fähigkeit, eine Weile in Stille auf der Bühne zu verharren.

3) Gesucht wird ein Mann (Spielalter zwischen 55 und 75 Jahren), gerne mit Lust an außergewöhnlichem Auftreten.
Die Figur soll einen Teil der Vorstellung kniend verbringen.


Bewerbungen
bitte ausschließlich per E-Mail an das Künstlerische Betriebsbüro des Mainfranken Theaters, kbb@mainfrankentheater.de
Nr. 47/2022 | 4.11.2022
Highlights des November-Spielplans

„Anatevka", Theater to go und hochklassige Musik

Würzburg, 4. November 2022 - Nach einem erfolgreichen Saisonauftakt mit Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen", dem Schauspiel-Liederabend „Sehnsuchtswild!" sowie der Premiere des Tanzabends „Alice im Wunderland" präsentiert das Mainfranken Theater im November weitere Highlights seines Spielplans. Neben „Anatevka", das 26. November seine Premiere feiert, verschiedenen Konzerten in der Residenz und dem Congress Centrum gibt es auch mobiles Theater für Schulen, Seniorenheime und weiteren Institutionen.
Unter dem Titel „My Way – A Tribute to Frank Sinatra" beginnt der November mit einer Hommage an einen großen amerikanischen Sänger und Entertainer. Am kommenden Samstag präsentiert Tom Gaebel Frank Sinatras größte Hits gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg und der Bigband Würzburg! Die Musikalische Leitung liegt in Händen von GMD Enrico Calesso.

Gleich am nächsten Vormittag, Sonntag, 6. November um 11:00 Uhr, folgt das 1. Kammerkonzert im Toscanasaal der Residenz mit Werken von Claude Debussy und César Franck, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr begeht.

Auf dem Programm des 2. Sinfoniekonzerts am 10. und 11. November stehen Kompositionen von Georges Bizet, Camille Saint-Saëns, Franz Waxman und als sinfonisches Hauptwerk die Sinfonie Nr. 2 in e-Moll op. 27 von Sergej Rachmaninow. Solistin ist die amerikanische Geigerin Nancy Zhou.

„Anatevka", einer der großen Musicalklassiker des 20. Jahrhunderts, feiert am 26. November in der Theaterfabrik Blaue Halle Premiere. Die Bewohner des Dorfes Anatevka werden von alten, teilweise überkommenen Traditionen bestimmt, gegen die die drei ältesten Töchter des Milchmanns Tevje anzukämpfen und somit einer ungewollten Heirat zu entgehen versuchen. In der Hauptpartie des Milchmanns Tevje wird Kosma Ranauer zu sehen sein, dem Würzburger Publikum u.a. bestens bekannt durch die Darstellung aller Gegenspieler in „Hoffmanns Erzählungen".

Zwei Schauspiel-Produktionen aus der Reihe theater to go, die mobile, für Schulen, Seniorenheime und weitere Institutionen buchbare Inszenierungen anbietet, feiern ebenfalls im November Premiere: „Käpten Taumel" und „Das letzte Schaf". Hinter dem Namen „Käpten Taumel" verbirgt sich eine berüchtigte Kapitänin-Piratin, die auf ihrem Schiff die Weltmeere unsicher macht und wie in einer Art Taumel lebt. „Das letzte Schaf" ist eine Weihnachtsgeschichte, erzählt aus der Sicht zweier Schafe, von denen eines verloren geht und nur noch ein einziges übrigbleibt. Als Weihnachtsmärchen für die ganze Familie steht „Das letzte Schaf" am 26. Dezember und 5. Januar auch in der Theaterfabrik Blaue Halle auf dem Spielplan. Diese Vorstellungen werden, erstmalig am Mainfranken Theater, simultan in Gebärdensprache übersetzt.

Karten für alle Termine sind bereits erhältlich über den Online-Spielplan, telefonisch unter +49 931 3908 124, karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im Falkenhaus.
Nr.42/2022 | 23.9.2022
Oper von Jaques Offenbach in der Inszenierung von Claudia Weber

"Hoffmanns Erzählungen" am Mainfranken Theater

Würzburg, 23. September 2022 - mit der Premiere von Jacques Offenbachs fantastischer Oper Hoffmanns Erzählungen eröffnet das Mainfranken Theater Würzburg seine Saison 22/23 in der Theaterfabrik Blaue Halle.
Jacques Offenbach, der Schöpfer von Erfolgsoperetten wie Orpheus in der Unterwelt oder Die schöne Helena, wandte sich am Ende seines Lebens der großen Oper zu. Angeregt durch ein Bühnenstück von Michel Carré und Jules Barbier, erhebt Offenbach den Dichter E. T. A. Hoffmann zum Protagonisten seiner fantastischen Oper. Aus drei Erzählungen – Rat Krespel, Die Abenteuer in einer Silvester-Nacht und Der Sandmann – formte Offenbach die Geschichte von Hoffmanns vergeblicher Liebe zu drei Frauengestalten: Zuerst verfällt er der scheinbar perfekten Olympia, einer mechanischen Puppe. Deren seelenlose Hülle zerbricht ebenso wie das Herz der Sängerin Antonia, die von Dr. Mirakel zum tödlich endenden Gesang verführt wird. Nach der Begegnung mit der Kurtisane Giulietta steht Hoffmann, getrieben vom dämonischen Dapertutto, gar als Mörder da. Die Muse allein weiß, dass Hoffmann in den fantastischen Erzählungen seiner Idealgestalt der Liebe – Stella – nachjagt. Am Ende bleibt ein zerstörter und desillusionierter Hoffmann zurück.

Regieteam

Zur Spielzeiteröffnung 2022/23 am 2. Oktober bringt das Mainfranken Theater in der Theaterfabrik Blaue Halle die bei Offenbachs Tod unvollendet gebliebene Oper im französischen Original in einer Neuinszenierung von Nicole Claudia Weber auf die Bühne, die sich mit dieser Regiearbeit erstmals dem Würzburger Publikum vorstellt. Die in München aufgewachsene Wahl-Wienerin Weber legte Regiearbeiten u.a. am Staatstheater Darmstadt, in Regensburg, Erfurt und St. Gallen, wiederholt am Münchner Gärtnerplatztheater sowie jüngst an der Komischen Oper Berlin vor.
Mit Aída Leonor Guardia konnte zudem eine international renommierte Bühnen- und Kostümbildnerin für die Produktion gewonnen werden. Sie arbeitet mit Regisseurinnen und Regisseuren wir Calixto Bieito, Anja Krietsch, Immo Karaman, Petra Müller, Margo Zālïte und Jasmin Solfaghari zusammen. Gastengagements führen Aída Leonor Guardia regelmäßig an die Opernhäuser in Zürich und Leipzig, an das Prager Nationaltheater, die Staatsoper Hamburg oder die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg.

Besetzung

In der Titelpartie des sich im Liebesrausch verzehrenden Dichters Hoffmann gibt es ein Wiedersehen mit Uwe Stickert, der bereits 2016 in Meyerbeers Hugenotten sowie 2017 in Verdis Sizilianischer Vesper in eindrucksvollen Rollenporträts in Würzburg zu erleben war. Mit Stickert alternierend wird Tenor Mickael Spadaccini als Hoffmann zu hören und sehen sein. In den weiblichen Hauptrollen sind Akiho Tsujii (Olympia), Silke Evers (Antonia), Barbara Schöller (Giulietta) und Marzia Marzo (Muse/Nicklausse) zu erleben. Bassbariton Kosma Ranuer, der erst vor wenigen Wochen an der norwegischen Wermland Opera in der Titelpartie von Wagners Fliegendem Holländer debütierte, ist Hoffmanns Gegenspieler in den Gestalten der „vier Bösewichter“ Lindorf, Coppélius, Dr. Miracle und Dapertutto. Ferner wirken der Opernchor und der Extrachor des Mainfranken Theaters in der Einstudierung von Chordirektor Sören Eckhoff mit, das Philharmonische Orchester Würzburg spielt unter der musikalischen Leitung von 1. Kapellmeister Gábor Hontvári.

Termine

So, 02.10.2022 | 18:00 Uhr, Premiere
Do, 06.10.2022 | 19:30 Uhr
So, 09.10.2022 | 18:00 Uhr
So, 16.10.2022 | 18:00 Uhr
Di, 18.10.2022 | 19:30 Uhr
Mi, 26.10.2022 | 19:30 Uhr

Karten für alle Vorstellungen sind bereits erhältlich.
Nr. 41/2022 | 14.9.2022
Bis Ende des Jahres finden alle großen Vorstellungen in der Theaterfabrik Blaue Halle statt

Das Mainfranken Theater eröffnet die Spielzeit 2022/23

Würzburg, 14. September 2022 - Das Mainfranken Theater ist nach seiner Sommerpause wieder zurück. Bis Ende des Jahres finden alle großen Vorstellungen in der Theaterfabrik Blaue Halle statt. Mit einer Musiktheaterpremiere am Sonntag, 2. Oktober wird die Spielzeit 2022/23 eröffnet. Der Kartenvorverkauf sowie die Neuvermietung von Abonnements beginnen am 16. September.
Theaterpremieren und Konzerte im Oktober und November 2022

Die erste Premiere wird von der Sparte Musiktheater bestritten, und zwar mit einem der bekanntesten Werke der Opernliteratur: Jacques Offenbachs fantastischer Oper Hoffmanns Erzählungen am Sonntag 2. Oktober um 18:00 Uhr in der Theaterfabrik Blaue Halle.

Es folgt am 13. und 14. Oktober das 1. Sinfoniekonzert um 20:00 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Musik, u. a. mit einem Konzert für Harfe und Orchester von Alberto Ginastera. Solist ist der bekannte Harfenist Andreas Mildner, derzeit Professor für Harfe an der Hochschule für Musik Würzburg. Als sinfonisches Hauptwerk wird Beethovens 6. Sinfonie erklingen, die berühmte „Pastorale“. Dirigent beider Konzerte ist GMD Enrico Calesso. Der Bogen zum Erleben der Natur durch den Menschen in der „Pastorale“ wird geschlagen durch das Eingangswerk des Abends „Sciliar“ des italienischen Komponisten Giorgio Battistelli aus dem Jahre 2012.

Ein besonderer Abend hat seine Premiere am 15. Oktober um 19:30 Uhr. Unter dem Titel Sehnsuchtswild findet in der Theaterfabrik Blaue Halle ein Liederabend von und mit dem Ensemble des Mainfranken Theaters statt – unter anderem mit einer Vertonung des Goethegedichts „Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn?“. Regie dieses sehnsuchtsvollen Abends führt Intendant Markus Trabusch. Das Publikum kann dabei das Schauspielensemble aus nächster Nähe und unmittelbar erleben.

Am 29. Oktober um 16:00 Uhr und am 30. Oktober um 11:00 Uhr findet das 1. Familienkonzert wiederum in der Theaterfabrik Blaue Halle statt mit Mussorgskys berühmten Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ in einer Bearbeitung für Blechbläserensemble.

Die Tanzsparte beginnt die Spielzeit mit einem Handlungsballett basierend auf einer der bekanntesten Geschichten aus Roman und Film: Alice im Wunderland in einer Choreografie von Ballettdirektorin Dominique Dumais. Premiere ist Sonntag, 30. Oktober um 18:00 Uhr in der Theaterfabrik Blaue Halle.

Eine Hommage an einen großen amerikanischen Sänger können Sie am Samstag, 5. November im Congress Centrum Würzburg erleben: Tom Gaebel präsentiert unter dem Titel My Way Frank Sinatras größte Hits an der Seite des Philharmonischen Orchesters.

Das 1. Kammerkonzert ist dann am Sonntag, 6. November um 11:00 Uhr im Toscanasaal der Residenz mit Werken von Claude Debussy und César Franck, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr begeht.

Weiter geht es mit dem 2. Sinfoniekonzert am 10. und 11. November wie gewohnt um 20:00 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Musik. GMD Enrico Calesso leitet Kompositionen von Georges Bizet, Camille Saint-Saëns, Franz Waxman und als sinfonisches Hauptwerk die Sinfonie Nr. 2 in e-Moll op.27 von Sergej Rachmaninow.

Die letzte Premiere im November findet dann statt am Samstag, 26. November um 19:30 Uhr in der Theaterfabrik Blaue Halle mit Anatevka, einem der großen Musicalklassiker des 20. Jahrhunderts.

Der Kartenvorverkauf zu allen Veranstaltungen beginnt pünktlich am Freitag, 16. September um 10:00 Uhr online, unter Tel. +49 931 3908 -124 und im zweiten Stock der Stadtbibliothek im Falkenhaus.
Nr. 37/2022 | 30.6.2022 | mwa
Das Mainfranken Theater Würzburg stellt die Spielzeit 22/23 vor

Der Riss durch die Welt

Würzburg, 30. Juni 2022 – Das designierte Staatstheater in Würzburg präsentierte heute das Programm für die kommende Saison. Die Pressekonferenz zur Spielzeitvorstellung 22/23 fand in der Theaterfabrik Blaue Halle, der aktuellen Außenspielstätte des Mainfranken Theaters, auf dem Gelände der va-Q-tec AG in der Würzburger Dürrbachau statt.
Die Vorfreude auf die kommende Spielzeit ist groß. Für den Herbst 2022 ist die Eröffnung des Neubaus in der Theaterstraße geplant. Dann werden nicht nur im neuen Kleinen Haus, sondern interimsweise auch auf der neuen Probebühne im Untergeschoss Produktionen aller Sparten realisiert. Musiktheater- sowie Tanzproduktionen mit Orchester werden während der Sanierung des Großen Hauses weiterhin auf der Bühne der Theaterfabrik Blaue Halle geboten. Die Konzerte des Philharmonischen Orchesters Würzburg finden weiterhin bis auf die Sonderkonzerte in der Hochschule für Musik statt, die Kammerkonzerte im Toscanasaal der Residenz.

Der Riss durch die Welt als roter Faden durch die Spielzeit

Markus Trabusch, Intendant des Mainfranken Theaters Würzburg, blickt zuversichtlich in die neue Spielzeit. Zwar bedurfte es sowohl seitens des Publikums als auch des Theaters anhaltender Leidenschaft, um die Beziehung zueinander nicht zu verlieren. „Doch ich habe die Hoffnung, dass das Nachlassen der Pandemie uns, die Künstlerinnen und Künstler und das Publikum, wieder dauerhaft zusammenführt. Und dass wir im Herbst nun wirklich gemeinsam mit Ihnen das ‚neue Haus‘ eröffnen werden. Damit bekommt Würzburg einen bemerkenswerten und ansprechenden, ja geradezu repräsentativen Ort, an dem wir uns als Gesellschaft in direktem Kontakt versammeln können, um uns in Gemeinschaft Geschichten erzählen zu lassen, die uns zum Austausch anregen, die uns gemeinsam zum Lachen oder Weinen bringen – und die uns erlauben, Welten gemeinsam zu erleben, die wir gegen unsere eigene Welt halten können.“
Auch die Spielzeit 22/23 steht unter dem Motto „Der Riss durch die Welt“. Bedingt durch die Pandemie sowie die Verzögerung der Baustelle konnte der für die Spielzeit 21/22 geplante Spielplan nur in Ansätzen gezeigt werden. „Weil wir aber an die vorgeschlagenen Werke weiterhin glauben, haben wir uns dazu entschieden, nahezu all das, was wir nicht zeigen konnten, nun in der kommenden Spielzeit zu präsentieren. Der rote Faden, der uns durch die letzte Spielzeit führen sollte, behält seine Gültigkeit, der Weg ist ja noch zu beschreiten“, so Trabusch.

Vorfreude auf die Eröffnung des Neubaus am Kardinal-Faulhaber-Platz

Ein Höhepunkt der anstehenden Spielzeit ist die Eröffnung des Theater-Neubaus, der zwei neue Spielstätten bereithält. Dort wird gleich zum Auftakt der meistgespielte und meistübersetzte deutsche Autor der letzten 20 Jahre aufgeführt, der am Mainfranken Theater bislang im Schauspiel nicht präsentiert wurde: „Das 2019 entstandene Stück Der Riss durch die Welt von Roland Schimmelpfennig verdichtet äußerst hellsichtig die Frage gesellschaftlicher Blasen angesichts sozialer Ungerechtigkeit und zunehmender Umweltzerstörung“, erläutert Trabusch. Es wird im Rahmen eines Doppelabends zusammen mit Der Kreis um die Sonne – dem 2020 entstandenen Stück zur Corona-Pandemie des gleichen Autors –zur Aufführung kommen. Dank der großzügigen Unterstützung durch den Verein der Freunde und Förderer gelang es zudem, Roland Schimmelpfennig auch als Librettist für das Mainfranken Theater zu gewinnen: Gemeinsam mit dem österreichischen Komponisten Christoph Ehrenfellner schuf Schimmelpfennig aus Leonhard Franks 1926 erschienener Novelle Karl und Anna eine Opernfassung. „Die Arbeit entstand in enger Abstimmung mit den beiden Autoren eigens für das neue Kleine Haus, in das mit dieser Produktion erstmals auch das Musiktheater Einzug halten wird“, so Intendant Markus Trabusch, der mit Karl und Anna bereits seine dritte Würzburger Regiearbeit für das Musiktheater vorlegen wird. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári. Mit Tanzen bis in die Puppen wird die Tanzsparte die Probebühne mit einem wunderbaren Mittel gegen unsere gesellschaftliche Corona-Müdigkeit eröffnen. Und das Schauspiel wird mit einem selbst konzipierten Liederabend über unsere angestauten Sehnsüchte antworten.


Vielseitiges Programm im Musiktheater

Die Musiktheatersparte startet mit Jacques Offenbachs fantastischer OperHoffmanns Erzählungen in die neue Saison. Für die Inszenierung von Offenbachs letztem und unvollendet gebliebenen Bühnenwerk zeichnet Regisseurin Nicole Claudia Weber verantwortlich, die erstmals am Mainfranken Theater zu Gast ist. Die in München aufgewachsene Wahl-Wienerin legte Regiearbeiten u.a. am Staatstheater Darmstadt, in Regensburg, Erfurt und St. Gallen, wiederholt am Münchner Gärtnerplatztheater sowie jüngst an der Komischen Oper Berlin vor. In der Titelpartie des sich im Liebesrausch verzehrenden Dichters Hoffmann gibt es ein Wiedersehen mit Tenor Uwe Stickert, der bereits 2016 in Meyerbeers Hugenotten sowie 2017 in Verdis Sizilianischer Vesper in eindrucksvollen Rollenporträts in Würzburg zu erleben war. Mit Stickert alternierend wird auch der türkische Tenor Deniz Yilmaz als Hoffmann zu hören und zu sehen sein.
Mit Jerry Bocks Anatevka gelangt erstmals ein echter Musicalklassiker in der Theaterfabrik Blaue Halle zur Aufführung. Als Regisseur konnte einmal mehr Tomo Sugao gewonnen werden, der in Würzburg mit den Hugenotten, Nixon in China, Wagners Götterdämmerung und dem 2021 erschienenen Filmprojekt Der arme Matrosebereits mehrere spektakuläre Inszenierungen in Würzburg auf die Bühne gebracht hat. Bassbariton Kosma Ranuer, der erst vor wenigen Wochen im norwegischen Oslo als Fliegender Holländer debütierte, ist Tevje der Milchmann.
20 Mal ging Mozarts Zauberflöte in der jetzt ausklingenden Saison über die Bühne. Die gleichermaßen von Publikum und Kritik gefeierte Inszenierung von Andreas Wiedermann (Regie) und Aylin Kaip (Bühnen- und Kostümbild) steht auch 22/23 auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters: erneute Gelegenheit also für Groß und Klein, sich noch einmal an der Seite von Prinz Tamino und Vogelfänger Papageno auf die Prüfungsreise durch das Zauberreich der Königin der Nacht zu begeben.
Parallel zur Zauberflöte arbeitete Mozart in seinem letzten Lebensjahr an einer weiteren Oper: La clemenza di Tito, die am 6. September 1791 – wenige Wochen vor der Zauberflöte – in Prag zur Uraufführung kam. Gemeinsam mit seinem Librettisten Caterino Mazzolà schuf Mozart aus dem geschichtsträchtigen Plot über die Güte des römischen Kaisers Titus Vespasian einen hochexplosiven Politthriller um Liebe und Verrat. In der Titelpartie gibt der mexikanische Tenor Roberto Ortiz sein Rollendebüt. Im Mittelpunkt der verwickelten Intrigenhandlung steht die Figur des Sesto als Titus‘ Freund und gleichzeitig dessen Verräter. In der Würzburger Neuinszenierung verleiht Mezzosopranistin Vero Miller dem Sesto Gestalt und Stimme und gibt mit dieser Partie zugleich ihren mit Spannung erwarteten Einstand im Opernensemble des Mainfranken Theaters. Die junge, in Münster geborene Regisseurin Clara Kalus wird Regie führen. Ihr zur Seite steht mit Dieter Richter ein äußerst renommierter Bühnenbildner der deutschen Musiktheater-Landschaft, der regelmäßig an den großen Theatern und Opernhäusern Deutschlands und Europas zu Gast ist.
Nach Vincenzo Bellinis Capulets und Montaguessteht mit Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoorein weiterer Höhepunkt des italienischen Belcanto-Repertoires auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters. Spektakulärer Höhepunkt der dem Genre der Schauerromantik zuzurechnenden Oper ist die berühmte Wahnsinnsszene Lucias aus dem dritten Akt. Dieser „vokalen Hochseilakrobatik“, so der Opernkenner und Musikbuchautor Uwe Schweikert, wird sich die japanische Sopranistin Akiho Tsujii stellen, die seit 2016 dem Würzburger Opernensemble angehört. Akiho Tsujii hat in Würzburg bereits unter anderem als Madame Mao (Nixon in China), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) und Gilda (Rigoletto) ihre gesangstechnische und außerordentliche darstellerische Meisterschaft wiederholt unter Beweis gestellt. Für die Inszenierung zeichnen der US-amerikanische Regisseur Matthew Ferraro sowie Bühnen- und Kostümbildner Pascal Seibicke gemeinsam verantwortlich, am Pult des Philharmonischen Orchesters Würzburg steht Generalmusikdirektor und Belcanto-Spezialist Enrico Calesso.
Die Sache Makropulos, uraufgeführt 1926, zählt zu den großen Reifewerken des tschechischen Musikdramatikers Leoš Janáček. Pandemiebedingt musste die Aufführungsserie der Sache Makropulos, deren Fabel um den uralten Menschheitstraum eines ewig verlängerten Lebens kreist, in der vergangenen Saison nach nur einer Vorstellung abgesagt werden und wird nun in der Saison 22/23 nachgeholt. Über die Premiere in der Inszenierung der Schweizer Regisseurin Nina Russi urteilte Gerhard R. Koch in der Fachzeitschrift Opernwelt: „Insgesamt vermittelt die Aufführung klanglich und szenisch unerwartete Perspektiven auf ein überaus anspruchsvoll-rätselhaftes Werk.“ Als Protagonistin der durch die Jahrhunderte wandelnden Emilia Marty ist erneut die griechische Sopranistin Ilia Papandreou zu erleben. Ihr zur Seite stehen in den weiteren Hauptrollen James Kee (Albert Gregor), Michael Tews (Dr. Kolenaty) und Kosma Ranuer (Jaroslaw Prus).
Mit Gian Carlo Menottis zweiaktiger Oper Das Medium steht ein echter Krimi auf dem Spielplan der neuen Saison. Die Geschichte kreist um Madame Flora, die in Séancen Kontakt zwischen Verstorbenen und deren Angehörigen vortäuscht. Als sie selbst eines Tages die Grenzen zwischen Schein und Wirklichkeit nicht mehr erkennt, kommt es zur Katastrophe. Mit dem 1946 in New York uraufgeführten Medium gelang Menotti der internationale Durchbruch. Das Werk ermöglicht nicht zuletzt einem jungen und jugendlichen Publikum einen wunderbaren Einstieg in die Welt der Oper. Die ursprünglich bereits für März 2020 geplante Produktion soll nun im Frühjahr 2023 das Licht der Bühnenwelt erblicken. In der Paraderolle der Madame Flora ist Mezzosopranistin Barbara Schöller zu erleben.

Charakteristische Saisongestaltung des Schauspiels

Für die Schauspielsparte wird die Eröffnung des Theaterneubaus am Kardinal-Faulhaber-Platz zum Meilenstein. Das Schauspiel wird damit eine neue Hauptspielstätte erhalten, die neue und zahlreiche, bislang in Würzburg ungekannte Möglichkeiten für Inszenierungen bietet. Der Start in die Spielzeit 22/23 erfolgt mit einem Doppelabend des meistgespielten Gegenwartsautors: Roland Schimmelpfennig. Seine Stücke Der Kreis um die Sonne und Der Riss durch die Welt dokumentieren die Einbettung Würzburgs in die nationale zeitgenössische Theaterszene, die bislang durch den Mangel an adäquaten Spielstätten weniger möglich war (Regie: Markus Trabusch).
Samuel Becketts Warten auf Godot (Regie: Kevin Barz) wird das Potential der neuen Bühne für die modernen Klassiker aufzeigen. Lessings zentraler Klassiker Emilia Galotti (Regie: Sigrid Herzog) wird die Bandbreite des möglichen Repertoires dieser Spielstätte vervollständigen.
Mit Elfriede Jelinek, deren Stück In den Alpen auf dem Spielplan der Probebühne steht, ist eine Gegenwartsdramatikerin vertreten, die sich immer wieder an den Rissen in unserer Welt und Gesellschaft abarbeitet (Regie: Anna Stiepani). Beim Liederabend Sehnsuchtswild (Regie: Markus Trabusch) im Kleinen Haus erzählen Schauspielerinnen und Schauspieler des Ensembles eigene, selbstgeschriebene Geschichten und singen begleitet von einer vierköpfigen Band vom Verlangen und der Lust, wieder auf einer Bühne zu stehen.
Zudem wird es Wiederaufnahmen von Produktionen vergangener Spielzeiten geben: Die Comedian Harmonists (Regie: Andreas Wiedermann) werden im neuen Kleinen Haus ihr Comeback feiern, Yasmina Rezas Kunst, zunächst im Museum im Kulturspeicher beheimatet, sowie Grenzen, die äußerst erfolgreiche Deutsche Erstaufführung des israelischen Autors Nimrod Danishman wird vom Keller Z87 ebenfalls an den Kardinal-Faulhaber-Platz umziehen. Weiterhin findet sich das Klassenzimmerstück Klamms Krieg, gespielt von Georg Zeies in der Regie von Toomas Täht, im Spielplan.
Einen gewichtigen Schwerpunkt im Spielplan bilden zahlreiche Produktionen für junges Publikum, mit denen bereits die nächste Generation der Zuschauerinnen und Zuschauer das neue Gebäude erleben kann. Neben dem traditionellen Familienstück zur Weihnachtszeit, dem Film- und Kinderbuchklassiker Der Zauberer von Oz(Regie: Bea Martinek), widmet sich das Ensemble einem Bilderbuchstoff: Das 2007 veröffentlichte Stück Ente, Tod und Tulpe von Wolf Erlbruch sollte schon im Winter 2020 auf die Bühne kommen. Es verhandelt auf anrührende Weise Fragen der Vergänglichkeit, die für Klein und Groß so dargestellt werden, dass alle Generationen auf ihre Kosten kommen. Mit Stefan WipplingersWie Schnuppen von den Augen (Regie: Annalena Maas) steht sogar eine Uraufführung für Kinder ab 9 Jahren auf dem Programm.
Schließlich erhält das Ensemble Zuwachs: Nils van der Horst, Absolvent der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Raban Bieling, Absolvent der UniversitätMozarteum Salzburg, treten in Würzburg ihre Erstengagements an. Nina Mohr, ebenfalls Absolventin der UniversitätMozarteum Salzburg, war zuvor u.a. an der Württembergischen Landesbühne Esslingen engagiert und später freischaffend tätig. Im Laufe der Spielzeit vervollständigt dann Philippa Rupperti, ebenfalls Absolventin der Universität Mozarteum Salzburg, das Ensemble. Auch hinter den Kulissen der Sparte gibt es Veränderungen: Jenny Holzer kommt als Leiterin der Abteilung Theaterpädagogik an das Mainfranken Theater und wird ihren Schwerpunkt auf das Schauspiel legen.

Neue Heimat für die Tanzcompagnie

Mit Eröffnung des neuen Theaterkopfbaus erhält die Tanzcompagnie des Mainfranken Theaters eine neue Heimat: Mit einem verglasten Ballettsaal, der wechselseitig Einblicke von außen und innen zulässt, steht dem Ensemble nun endlich wieder im Herzen der Stadt eine eigene Räumlichkeit für Trainings und Proben zur Verfügung, nachdem interimistisch eine Turnhalle in Versbach genutzt wurde.
Mit Alice im Wunderland kreiert Ballettdirektorin Dominique Dumais ihren ersten Handlungsabend für Würzburg. Dabei lässt sie sich von den skurrilen Charakteren aus Lewis Carolls Klassiker zu einem amüsanten und zugleich tiefgründigen Stück inspirieren.
Die Produktion Tanzen bis in die Puppen zelebriert das Tanzen ebenso wie das Zusammenkommen, doch gerade auch die Musikauswahl prägt das energiegeladene Stück. Die Playlist des „Artist in Residence“ Kevin O’Day ist mit Interpreten wie Iggy Pop, James Brown, Miles David oder Curtis Mayfield verspielt humorvoll und zugleich voller Nostalgie und Pathos. Und sie tut vor allem eines: Sie regt zum Tanzen an.
Der dreiteilige Tanzabend Bis dass der Tod uns scheidet beschäftigt sich mit Erfahrungen, besonderen Momenten des Übergangs und menschlicher Beziehungen als elementare Bestandteile des Lebens mit Choreografien von Dominique Dumais, Robert Glumbek und Kevin O’Day.
Das Tanzstück Chaplin! von Dominique Dumais befasst sich mit dem bekannten Stummfilmkomiker und seinem Werk und ist zugleich eine Gegenüberstellung der Kunstformen Film und Theater. Die Szenerie in Chaplin! eröffnet dabei immer wieder ein Spannungsfeld zwischen einer farbenfrohen, bunten Welt und einer Welt in Schwarz und Weiß. Musikalisch begleitet wird das neue Tanzstück rund um Charlie Chaplin vom Philharmonischen Orchester Würzburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso.
Auch die Reihe der TanzXperimente wird weiter fortgesetzt: Auf der Probebühne zeigt die Tanzcompagnie an verschiedenen Abenden eigene choreografische Arbeiten und damit ihre individuellen künstlerischen Visionen.

Abwechslungsreiches Konzertangebot des Philharmonischen Orchesters


Neben den Aufführungen in Musiktheater und Ballett pflegt das Philharmonische Orchester Würzburg seine eigenen Konzertreihen, darunter sechs Sinfoniekonzerte, die wieder mit hochkarätigen Solist:innen besetzt sind. Zu Gast sind z.B. die Pianistin Sofja Gülbadamova oder der Dirigent Finnegan Downie Dear, Gewinner des Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerbs 2020. Die Konzertsaison 22/23 präsentiert zudem weitere Formate, die sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit erfreuen, darunter das traditionelle Konzert zum Jahreswechsel, die Italienische Nacht, Familienkonzerte und anspruchsvolle Kammermusikkonzerte – für jede Vorliebe ist etwas dabei. So dürfen sich Freudinnen und Freunde des klassischen Konzerts auf ein breites Repertoire freuen – auf zeitgenössische Kompositionen von Giorgio Battistelli und Christoph Ehrenfellner, als auch auf die großen sinfonischen Werke wie Anton Bruckners 4. Sinfonie („Die Romantische“), mit welcher der seit der Spielzeit 2015/16 laufende Bruckner-Zyklus fortgesetzt wird.
Zu den Highlights der Saison zählen gleichermaßen spannende Konzertevents wie My Way – A Tribute to Frank Sinatra, bei dem das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Enrico Calesso an der Seite der Big Band Würzburg! die größten Sinatra-Hits gestaltet, die von keinem Geringeren als Tom Gaebel interpretiert werden, oder Konzertabende im Rahmen des Mozartfests, die in der Würzburger Residenz und dem angrenzenden Hofgarten in festlichem Ambiente dargeboten werden (Nachtmusik am 9.6.23, Kaisersaalkonzert am 28.6.23). Das Philharmonische Orchester ist ebenso Teil des Würzburger Hafensommers und bildet wieder dessen Auftakt mit der „Sparda-Bank Classic Night“.
Die Familienkonzert-Reihe möchte im kommenden Jahr vielfältige Ansätze aufgreifen. Das 1. Familienkonzert Bilder einer Ausstellung rückt den Klavierzyklus von Modest Mussorgsky in einer Bearbeitung für Blechbläserensemble in den Mittelpunkt. Beim 2. Familienkonzert dreht sich alles um Tiere, neben Camille Saint-Saëns‘ Klassiker Karneval der Tierefindet hier die Würzburger Erstaufführung von Der Tierigent nach dem Kinderbuch von Cornelia Boese statt. Das 3. Familienkonzert Jack und die Bohnenrankeerzählt von der spannenden Abenteuerreise des Jungen Jack, der eine gigantische Bohnenranke erklimmt und in ein geheimnisvolles Wolkenreich gelangt.
Neu belebt wird wieder die Reihe der beliebten Babykonzerte, von nun an auf der Probebühne, bei denen nicht nur die Allerjüngsten auf ihre Kosten kommen.
Das Programm der Spielzeit 22/23
Premieren und Konzerte

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