Nr.28/2024 | 10.6.24
Philharmonisches Orchester beim Mozartfest Würzburg

Kaisersaalkonzert und Nachtmusik

WÜRZBURG, 10. Juni - Anlässlich es diesjährigen Mozartfestes präsentiert das Philharmonische Orchester Würzburg zwei Konzerte: Das Kaisersaalkonzert am 12. Juni sowie die Nachtmusik am 21. Juni.
Kaisersaalkonzert

"In Fernes Licht verbinde ich Freude und Trauer, wie so oft in meiner Musik. Aber zuletzt siegt die Hoffnung." Die Erfahrung von Unfreiheit und Unterdrückung, von Misstrauen, Angst und Bedrängnis haben sich tief in das Bewusstsein von Pēteris Vasks eingeprägt. Der Lette hat das "Gefängnis Sowjetunion", wie er es nennt, am eigenen Leib erfahren. Er hat aber ebenso miterlebt, dass Musik seinen Landsleuten den Hoffnungsschimmer der Freiheit an den Himmel gemalt hat und wie die "singende Revolution" zum bedeutenden Teil des lettischen Freiheitskampfes wurde. "Die Liebe ist das Wichtigste", sagt Vasks, dessen Töne die Seele ergreifen. Von Mozarts Musik wiederum ließ Franz Schubert sich im tiefsten Innern berühren: "O Mozart, unsterblicher Mozart, wie viele, o wie unendlich viele solche wohltätige Abdrücke eines lichtern bessern Lebens hast du in unsere Seelen geprägt!", vertraute er zur Entstehungszeit seiner 5. Sinfonie dem Tagebuch an. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso und mit Giuseppe Gibboni (Violine) als Solisten bringt das Philharmonische Orchester Würzburg "lichtes Leben" nicht ohne die notwendigen Schattierungen in den Kaisersaal.

Veranstaltungsort: Kaisersaal der Residenz
Beginn: 20:00 Uhr

Nachtmusik

Im 19. Jahrhundert hat sich einer die Mühe gemacht und jedem Orchesterinstrument ein Charakterzeugnis ausgestellt. Es war der Komponist Hector Berlioz, der scharfzüngige Worte fand, doch bei einem Instrument regelrecht ins Schwärmen geriet: »Die Posaune ist, meiner Ansicht nach, das wahre Oberhaupt jener Familie von Blasinstrumenten. Sie besitzt im höchsten Grade Adel und Großartigkeit; sie hat alle ernsten und kräftigen Klanglaute erhabener musikalischer Poesie, von den religiösen, imposanten und ruhigen Akzenten bis hin zu den tobenden Ausbrüchen einer Orgie.« Wenn das Mozartfest mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg zu seiner traditionellen Nachtmusik lädt, bekommt in diesem Jahr die Posaune einen programmatischen Ehrenplatz. Im Concertino des Romantikers Ferdinand David darf sie all ihre herausragenden Qualitäten ausspielen und den illuminierten Hofgarten auch musikalisch in festlichen Glanz tauchen. Antonín Dvořáks urböhmische 8. Sinfonie gibt der Nachtmusik einen Abschluss mit überbordenden Orchesterfarben. Unter der Leitung Gábor Hontvári, Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor und mit Peter Steiner (Posaune) als Solisten erklingen außerdem Mozarts „Eine kleine Nachtmusik" sowie Ravels „Pavane pur une infante défunte" in einer Fassung für Posaune und Orchester.

Veranstaltungsort: Hofgarten der Residenz
Beginn: 21:00 Uhr

Weitere Infos zu den Konzerten sowie Tickets sind hier erhältlich.
Nr.26/2024 | 23.5.24
Die Inszenierung von Markus Trabusch war achtmal im Kleinen Haus zu sehen

„Karl und Anna" zum letzten Mal

WÜRZBURG, 23. Mai – Nach acht erfolgreichen Vorstellungen fällt der Vorhang: Die Oper Karl und Anna nach der gleichnamigen Novelle von Leonhard Frank ist am 26. Mai letztmals im Kleinen Haus zu sehen.
Über das Werk

Die Kameraden Karl und Richard befinden sich in Kriegsgefangenschaft in der sibirischen Steppe. Richard erzählt dem unverheirateten Karl von seiner Frau Anna, und zwar so detailliert, dass Karl sich in das Traumbild Annas verliebt. Eines Tages gelingt Karl die Flucht. Zurück in der Heimat stellt er sich bei Anna, die ihren Mann tot glaubt, als Richard vor. Anna zweifelt, doch der Fremde weiß so viel Persönliches. Allmählich lässt sie sich auf Karl ein und wird schwanger. Als Richard zurückkehrt, hat Anna sich längst in den fremden Herrn Richard verliebt. Unfähig zur Rache bricht Richard zusammen. Karl und Anna aber verlassen die Stadt, „zu trennen nur noch durch den Tod.“

Leonhard Frank (1882–1961) gilt als bedeutendste literarische Stimme Würzburgs im 20. Jahrhundert. Gleich sein erstes Buch, „Die Räuberbande“, wurde mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet. Als bekennender Pazifist emigrierte er 1915 für vier Jahre in die Schweiz. 1933 floh er abermals aus Deutschland und lebte seit 1940 als Drehbuchautor in Hollywood. Schon den Zeitgenossen galt die 1926 erschienene Novelle „Karl und Anna“ als herausragendes Werk Franks. Dessen eigene Dramatisierung wurde 1929 in München uraufgeführt, 1947 folgte eine Hollywood-Verfilmung unter dem Titel „Desire me“.
Die Oper Karl und Anna entstand als Auftragswerk des Mainfranken Theaters. Komponist ist der 1975 geborene Österreicher Christoph Ehrenfellner, der unter anderem als Composer in Residence im französischen Mulhouse sowie am Theater Nordhausen wirkte und dessen 2. Symphonie im April 2023 ihre Uraufführung durch das Philharmonische Orchester Würzburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso erlebte; Calesso war es auch, der die Anregung zum Kompositionsauftrag an Ehrenfellner gab.

Mit Roland Schimmelpfennig konnte einer der meistgespielten deutschen Gegenwartsdramatiker als Librettist gewonnen werden. Die Textfassung der Oper basiert auf der ursprünglichen Erzählung von Leonhard Frank, deren Struktur Schimmelpfennig auf die für ihn typische Weise in dramatische Dialoge aufgelöst hat: eine collageartige Struktur, durchbrochen von fantastischen und surrealen Momenten und Figuren, die ihre Rolle immer wieder überschreiten.
Ehrenfellner hat Schimmelpfennigs markante Verse in einer flächigen und von einem dichten Motivnetz durchwobenen Partitur eingefangen. Die Form ermöglicht die gleichzeitige Darstellung der Gefangenschaft Karl und Richards in der Fremde sowie der Lebenswirklichkeit Annas und ihrer Freundin Marie. Libretto und Partitur überführen die Erzählung in eine vieraktige Großform, die sich, so Ehrenfellner, „mit Parodos, Epeisodion und Exodos formal durchaus an die antike griechische Tragödie anlehnt. Auch die Rolle des Chores sowohl als vertiefender Kommentator des Geschehens als auch handlungsbeteiligtes Volk verweist auf die antike Praxis. Die Rückblenden auf vergangene Szenen verdichten die Struktur.“

Regieteam

Intendant Markus Trabusch, der den Auftrag zur Oper Karl und Anna angeregt und den Entstehungsprozess von Partitur und Libretto von Beginn an eng begleitet hat, übernahm höchstselbst die Inszenierung der Uraufführungsproduktion.
Mit Johannes Schütz konnte nicht nur einer der renommiertesten Bühnenbildner der deutschsprachigen Theaterszene gewonnen werden, sondern auch einer der zentralen künstlerischen Wegbereiter Roland Schimmelpfennigs; zu zahlreichen seiner Dramen schuf Schütz die Bühnenräume. Seit 1990 arbeitet er zudem als Bühnenbildner und Regisseur im Bereich der Oper. Neben zahlreichen nationalen und internationalen Preisen wurde Johannes Schütz zuletzt im November 2022 mit dem mit 25.000 Euro dotierten Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Als Kostümbildnerin konnte erneut Nicole von Graevenitz verpflichtet werden, die bereits in der Saison 2021/22 als Kostümbildnerin der Neuinszenierung von Tschaikowskis Eugen Onegin am Mainfranken Theater zu Gast war. Die musikalische Leitung der Uraufführung lag in den Händen des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári.

Besetzung

In den Hauptrollen sind Mezzosopranistin Vero Miller (Anna), Minkyung Kim (Marie) und Daniel Fiolka (Richard) aus dem Ensemble des Mainfranken Theaters zu erleben. Als der „fremde Herr Richard“ Karl ist Bariton Martin Berner erstmals in Würzburg zu Gast.

Spielort: Mainfranken Theater Würzburg, Kleines Haus

Tickets für die letzten Vorstellung sind erhältlich über den Online-Spielplan, telefonisch unter 0931 3908-124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder in der Theaterkasse im Foyer des Theaterneubaus.
Nr.25/2024 | 21.5.24
Die Inszenierung von Andreas Wiedermann im Kleinen Haus

Wiederaufnahme am 25. Mai: Die Comedian Harmonists

WÜRZBURG, 21. Mai - „Irgendwo auf der Welt gibt's ein kleines bisschen Glück..." Nach ihrer Premiere in der Spielzeit 19/20 sind Die Comedian Harmonists zurück auf der Bühne des Mainfranken Theater
Über das Werk

Berlin, Dezember 1927: Harry Frommermann verfügt über keinerlei akademische Gesangs- oder Musikausbildung, aber er ist ein großer Fan des amerikanischen Vokalquartetts The Revelers. Nun sucht er Berufssänger für ein eigenes Ensemble. Auf seine Annonce meldet sich, neben 70 anderen arbeitslosen Männern, auch Robert Biberti, der nicht nur eine außergewöhnliche Bassstimme besitzt, sondern ebenfalls glühender Anhänger der Revelers ist. Wenige Tage später bringt Biberti seine zwei Chorkollegen Ari Leschnikoff und Roman Cycowski mit und einer der beiden wiederum den Pianisten Erwin Bootz. Dazu gesellt sich als zweiter Tenor zunächst Walter Nußbaum, der jedoch bald durch Erich Collin ersetzt wird. Der Rest ist Geschichte: Die Gründung der Comedian Harmonists, der kometenhafte Aufstieg des Sextetts sowie 1935 schließlich das Berufsverbot für die drei jüdischen Mitglieder durch die Nationalsozialisten und die daraus folgende Trennung der Gruppe.
Besetzung

Cedric von Borries (Ari Leschnikoff), Martin Pauli (Erich Abraham-Collin), Daniel Fiolka (Roman Cycowski), Hannes Berg (Harry Frommermann), Jakob Mack (Robert Biberti), Frank Sodemann (Erwin Bootz), Loris Kubeng (Direktor Marx, Bruno Levy und weitere)

Team

Die Musikalische Leitung und Einstudierung übernimmt Frank Sodemann. Regie führt Andreas Wiedermann. Für das Bühnen- und Kostümbildbild zeichnet Aylin Kaip verantwortlich, die Choreografie kommt von Elisabeth Margraf, Videoeinrichtung von Jürgen Bergbauer. Die Dramaturgie für die Wiederaufnahme-Serie übernimmt Tim Puls.

Die nächsten Termine

Sa, 25.5.24 | 19:30 Uhr
So, 2.6.24 | 18:00 Uhr
So, 9.6.24 | 15:00 Uhr
Fr, 14.6.24 | 19:30 Uhr
So, 30.6.24 | 18:00 Uhr

Spielort: Mainfranken Theater Würzburg / Kleines Haus

Die Aufführungsrechte liegen bei Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin. Weitere Infos und Termine finden sich hier.
Für einzelne Vorstellungen sind eventuell kurzfristig noch Restkarten zu bekommen. Tickets sind erhältlich über den Online-Spielplan, telefonisch unter 0931 3908-124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder in der Theaterkasse im Foyer des Theaterneubaus.
Nr.21/2024 | 22.4.24
Verschiedene Ensembles des Philharmonischen Orchesters zu ersteigern

„Orchester des Wandels": Versteigerung von Hauskonzerten startet am 29. April

WÜRZBURG, 22. April – Zugunsten der Initiative „Orchester des Wandels“ werden Hauskonzerte mit den Musikerinnen und Musikern des Philharmonischen Orchesters versteigert. Gebote können vom 29. April bis 7. Mai abgegeben werden.
Im Jahr 2022 haben sich die Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters Würzburg der Initiative „Orchester des Wandels“ angeschlossen, in der sie sich mit verschiedenen Projekten aktiv für den Klima- und Naturschutz einsetzen. Mit der Ersteigerung von Hauskonzerten können im Rahmen dieser Initiative Wiederaufforstungsprojekte in Madagaskar und Brasilien unterstützt werden.

Folgende Programme stehen zu Auswahl:

  • Salonmusik (Musikalische Schmankerln für Violine und Klavier): Mit Silvia Vassallo-Paleologo und Christiane Schuler
  • Die Weltenbummler (Holzbläserquartett): Mit Corinna Döring-Aldibs, Claudia Mendel, Lisa Bergmann und Sophia Huschle
  • Duette, Dialoge, Gespräche zu zweit (Streichduette): Mit Tomáš Hájek und Makoto Sudo oder Deanna Talens und Matthias Steinkrauß
  • Two to four (Duette und Quartette): Mit Corinna Döring-Aldibs, Sophia Huschle, Sara Birringer, Makoto Sudo und Matthias Steinkrauß

Vom 29. April bis 7. Mai können Gebote hier abgegeben werden. Das Mindestgebot liegt bei 250 €. Weitere Infos zur Initiative finden Sie auf der Webseite des Mainfranken Theaters.
Nr.20/2024 | 15.4.24
Trabusch ist seit 2016 Intendant des Mainfranken Theaters

Markus Trabusch verzichtet auf Vertragsverlängerung - Abschied nach der Spielzeit 2025/26

WÜRZBURG, 15. April - Intendant Markus Trabusch hat am Montag mitgeteilt, dass er aus Gründen der persönlichen Lebensplanung auf eine Verlängerung seines nach der Spielzeit 2025/26 auslaufenden Vertrages verzichtet.
„Ich bin bei Ende meines Vertrages in zwei Jahren 64 Jahre alt und habe bis dahin 25 Jahre in Leitungsfunktionen öffentlicher Kulturinstitutionen gearbeitet. Davon übrigens die Hälfte in interimistischen Gebäudesituationen und Übergangsspielstätten. Nach der guten aber auch herausfordernden Zeit am Mainfranken Theater möchte ich mich nach meinem Würzburger Engagement wieder vollständig auf die Kunst, die mein Lebensinhalt ist, fokussieren und eigenes auf die Bühne bringen.”, erklärte Trabusch.

Er bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die bislang äußerst erfolgreichen gemeinsamen Jahre am Mainfranken Theater. Trabusch weiter: „Ich freue mich sehr auf die beiden verbleibenden Spielzeiten auch unter den herausfordernden Bedingungen der andauernden Theatersanierung.“
Nr.17/2024 | 9.4.24
Mit Silke Evers, Daniel Fiolka und Hannes Berg

Liedersalon: „Mag die ganze Welt versinken"

WÜRZBURG, 9. April - Der Liedersalon bewegt sich mal poetisch, mal politisch, vor allen Dingen aber versöhnlich und hoffnungsvoll zwischen Ost und Westen. Außer Sopranistin Silke Evers und Bariton Daniel Fiolka laden Hannes Berg als Sprecher sowie Silvia Vassallo Paleologo und David Todd am Klavier am 13. April in die Theaterfabrik Blaue Halle ein.
Ost und Westen: Groß war seit jeher die Faszination für das jeweils andere. In seinem 1819 erschienenen Spätwerk West-östlicher Divan hat Johann Wolfgang von Goethe den Zauber des Orients in einer einzigartigen Gedichtsammlung einzufangen gesucht. Inspiriert wurde er dazu vom Dīwān des persischen Dichters Hafis (um 1315/25 bis 1390), der in hunderten von kurzen lyrischen Gedichten – sogenannten Ghaselen – seinerseits ewige Menschheitsthemen wie die unerwiderte Liebe, Trennung und Sehnsucht, aber auch das Schwärmen für die Schönheit und Reize einer angebeteten Person besungen hatte. Passagen aus Goethes Divan und Hafis‘ Dīwān bilden den poetischen Rahmen des Liedersalons „Mag die ganze Welt versinken“.

Daneben markieren Texte des 20. und 21. Jahrhunderts die Schattenseiten des seit jeher auch belasteten Spannungsverhältnisses zwischen Ost und West – in Deutschland und in der Welt. Seit den bestialischen Terrorattacken der Hamas gegen den Staat Israel am 7. Dezember 2023 entfaltet der Nahost-Konflikt vor unser aller Augen seine wahrhaft tragische Dimension: eine verhängnisvolle, anscheinend nicht zu durchbrechende Kette von Trauer und Wut, Hass und Vergeltung, tausendfachem Tod und millionenfacher Vertreibung.

Der musikalische Bogen reicht von romantischen Liedvertonungen Schuberts, Mendelssohns, Schumanns und Brahms‘ über politisches Liedgut der DDR bis hin zu Arnold Schönberg und Leonard Bernstein.

Aus dem Ensemble des Mainfranken Theaters wirken mit: Silke Evers (Sopran), Daniel Fiolka (Bariton) und Hannes Berg (Sprecher), ferner Pianistin Silvia Vassallo Paleologo und Pianist David Todd. Für die dramaturgische Konzeption des Liedersalons zeichnet Operndirektor Berthold Warnecke verantwortlich.

Wie es sich für einen musikalisch-literarischen Salon gehört, gibt es im Anschluss an das künstlerische Programm die Möglichkeit für ein entspanntes Get-Together im Foyer der Blauen Halle.

Karten für den Liedersalon am 13. April um 19:30 Uhr sind online, telefonisch unter +49 931 3908-124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im FOYER des Theaterneubaus erhältlich.
Nr.18/2024 | 11.4.24
Improvisationsabend auf der Probebühne

Trash Lab: Erste Auflage am 13. April

WÜRZBURG, 11. April - Trashlab heißt, Dinge auszuprobieren, ohne ein festes Drehbuch in der Hand zu haben oder einen Regisseur im Hintergrund, der im Fall der Fälle einspringt. Beim Trashlab steht das Improvisieren im Vordergrund. Ohne Netz und doppelten Boden präsentiert sich das Schauspielsensemble des Mainfranken Theaters am Samstag, 13. April, beim ersten Trashlab der Spielzeit auf der Probebühne im Theaterneubau.
Im letzten Jahr gab es im Schauspielensemble beinahe so viele Wechsel wie in der Fußballnationalmannschaft. Und auch bei uns ist die Leistungsdichte hoch!
Um das zu beweisen und Ihnen unsere Neuzugänge vorzustellen, laden wir Sie herzlich zum ersten Trashlab der Saison ein. So viel sei gesagt: Es wird ein Wagnis werden! Keine Masken, keine Rollen, kein doppelter Boden und keine Ersatzbank!
Es gibt kein Verstecken, jede und jeder muss mal ran und auch das Publikum wird eingeladen sein, das eine oder andere Spiel mitzuspielen.

Besetzung: Nils David Bannert, Nina Mohr, Lasse Möbus, Pippa Fee Rupperti, Nils van der Horst, Eva-Lina Wenners, Georg Zeies

Karten für das erste Trashlab am 13. April um 21:00 Uhr auf der Probebühne sind online, telefonisch unter +49 931 3908-124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im FOYER des Theaterneubaus erhältlich. Das zweite Trashlab findet am 25. Mai statt.
Nr.19/2024 | 9.4.24
Die Tanzproduktion von Dominique Dumais war 16 Mal zu sehen

Zum letzten Mal: Das Tanzstück Vier Jahreszeiten am 10. April in der Theaterfabrik Blaue Halle

WÜRZBURG, 9. April 2024 – Die Tanzproduktion von Dominique Dumais macht die Jahreszeiten durch Choreografie, Musik und Ausstattung erfahrbar. Seit der Premiere am 4. November gab es in dieser Spielzeit 16 Vorstellungen, die vom Publikum sehr gut angenommen wurden.
Die Musik als Ausgangspunkt

Im Jahre 1725 veröffentlichte Antonio Vivaldi seine Sammlung Die Vier Jahreszeiten als vier programmatische Violinkonzerte. Der Komponist Max Richter nahm 2012 eine Neuinterpretation innerhalb der Reihe Recomposed bei der Deutschen Grammophon auf. Seine Interpretation, so Richter, habe ihren „Ursprung in den natürlichen Rhythmen der Jahreszeiten“. Diese „bilden die Grundlage unserer Existenz. Wir gehören zu ihnen, und sie gehören uns allen gleichermaßen.“

Der menschliche Körper als Mikrouniversum der Natur

Die Auseinandersetzung mit den Zyklen und dem Rhythmus und den Bewegungen der Natur steht auch im Fokus von Ballettdirektorin Dominique Dumais’ Tanzproduktion Vier Jahreszeiten: „Während der Frühling Hoffnung und der Sommer Fruchtbarkeit symbolisieren, steht der Herbst für die Zeit, in der wir die Früchte unseres Schaffens ernten. Der Winter ist die Zeit der Ruhe und Besinnung. Mein Interesse bei diesem Projekt liegt in der uns innewohnenden Verbindung zur Natur. Wir sind ein Teil von ihr und unser Überleben ist vollständig von ihrem Überleben abhängig. Menschen wie Tiere oder Pflanzen sind im Kern gleich: eine Ansammlung von Zellen, die umeinander herum tanzen im Rhythmus des Lebens. Der menschliche Körper ist ein Mikrouniversum des komplexen Wunders der Natur. Was wir in der Natur sehen, spiegelt sich in uns wieder."

Die Jahreszeiten werden durch Choreografie, Musik, Bühne und Kostüm erfahrbar

Das Bühnenbild Paul Zollers zielt über Farbenspiel und Projektionen darauf ab, die Blaue Halle in die Atmosphäre der verschiedenen Jahreszeiten zu tauchen. Die Kostüme von Kerstin Laube setzen darin die entsprechenden Akzente. So kommt die Natur auf allen drei Ebenen, der Musik, der Choreografie und der Ausstattung dieser Produktion, zum Ausdruck.

Die Besetzung

Marcel Casablanca (Gast), Debora Di Biagi, Ya-Chin Huang, Mirko Ingrao, Tyrel Larson, Blai López Sánchez, Matisse Maitland, Matteo Mersi, Yester Mulens García, Maya Tenzer, Alba Valenciano López, Hanna Becker (Nachwuchstänzerin)

Einführung 35 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Ort: Mainfranken Theater Würzburg/ Theaterfabrik Blaue Halle

Karten für die letzte Vorstellung von Vier Jahreszeiten sind online, telefonisch unter +49 931 3908-124, per Mail an karten@mainfrankentheater.de oder an der Theaterkasse im Foyer des Theaterneubaus erhältlich.
Nr.16/2024 | 5.4.24
Inszenierung von Naemi Friedmann auf der Probebühne

Uraufführung: „Wie Schnuppen von den Augen" ab 10. April auf der Probebühne

WÜRZBURG, 5. April – Mit Wie Schnuppen von den Augen bringt das Mainfranken Theater eine neue Schauspiel-Produktion in der Inszenierung von Naemi Friedmann auf die Bühne. Die Uraufführung von Stefan Wipplingers Erzählung über die Bedeutung von Freundschaft, Zusammenhalt und Empathie gibt es ab dem 10. April auf der Probebühne zu sehen.
Über das Werk

Zack und Schnuppe sind beste Freunde. Nichts kann sie auseinanderbringen. Ihr Lieblingsplatz ist das Garagendach vor Schnuppes Zimmerfenster – von dort aus kann man wunderbar die Sterne beobachten. Und Zack weiß: Wenn man eine Sternschnuppe sieht, kann man sich etwas wünschen, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Erfüllung geht. Eines Abends treffen sie auf Dee, ihre neue Nachbarin. Sie ist neugierig und selbstbewusst und bringt die beiden Freunde ganz schön durcheinander. Schnuppe ist fasziniert von Dee und freundet sich schnell mit ihr an. Für Zacks Empfinden zu schnell – er sieht seine Freundschaft zu Schnuppe gefährdet. So wünscht sich Zack, dass Dee wieder verschwindet, am besten dorthin, woher sie gekommen ist. Am nächsten Morgen ist sie tatsächlich weg, und für Schnuppe bricht eine Welt zusammen. Auch Zack stellt fest – es ist ganz schön still ohne die ungestüme Dee. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach ihrer Freundin, die sie auch ins Rathaus bis in die Abteilung für Aufenthaltserlaubnis führt. Dort erfahren sie: Dee wurde mit ihrer ganzen Familie abgeschoben...

Mit Wie Schnuppen von den Augen entwickelt Stefan Wipplinger in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in Frankfurt am Main und dem Mainfranken Theater Würzburg ein Stück über die Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt und stellt dabei die Frage, wer eigentlich bestimmt, wer wo leben darf, und warum. Für Regisseurin Naemi Friedmann ist der Erkenntnisprozess von Zack und Schnuppe ein zentraler Aspekt des Stücks: „Der Weg von Zack und Schnuppe zeichnet die Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen nach - plötzlichen blicken sie hinter die Fassade und erkennen, dass es ein ganzes System gibt, dem sie machtlos gegenüber stehen." Kostüm- und Bühnenbildnerin Sarah Wolters ergänzt: „Wir müssen uns die Neugier auf das Fremde bewahren, gerade in der heutigen Zeit, in der wieder so flächendeckend versucht wird, Fremdheit negativ zu besetzen. Dafür kann Empathie ein Schlüssel sein."
Das Stück und die Inszenierung sind im Rahmen von „Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater“, ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V. mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert worden.

Besetzung

Lasse Möbus (Schnuppe), Nils David Bannert (Zack Peng), Pippa Fee Rupperti (Dee), Tom Klenk (Pförtner/ Fundbüro/ Planer/ Beamter/ Computer/ Aufenthaltserlaubnis)

Regieteam

Regie führt Naemi Friedmann. Für Bühnen- und Kostümbild zeichnet Sarah Wolters verantwortlich. Die Dramaturgie übernimmt Philine Bamberger.

Die nächsten Vorstellungen

Mi, 10.4.24 | 19:30 Uhr (Premiere)
Fr, 12.4.24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Mo, 15.4.24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Mi, 17.4.24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Do, 18.4..24 | 10:30 Uhr (Vorstellung für Schulen)
Di, 23.4.24 | 19:30 Uhr

Spielort: Mainfranken Theater Würzburg/ Probebühne

Weitere Infos und Termine finden sich hier.
Nr.15/2024 | 4.4.24
Zum siebten Mal vergeben

Förderung für zeitgenössische Dramatik: Die neue Leonhard-Frank-Stipendiatin 2024 ist Annika Henrich

WÜRZBURG, 4. April 2024 – Das Mainfranken Theater Würzburg hat zum siebten Mal sein Leonhard-Frank-Stipendium zur Förderung zeitgenössischer Dramatik vergeben. Die diesjährige Stipendiatin ist Annika Henrich.
Die neue Leonhard-Frank-Stipendiatin des Mainfranken Theater Würzburg steht fest: Die Jury, bestehend aus der Autorin Felicia Zeller, Schauspieldirektorin Barbara Bily, der Schauspieldramaturgie und den Schauspieler:innen Eva-Lina Wenners und Nils David Bannert, wählte unter zahlreichen internationalen Einsendungen Annika Henrich als Leonhard-Frank-Stipendiatin 2024 aus.

In ihrer Laudatio auf die neue Stipendiatin schreibt Felicia Zeller: „Souverän, warmherzig und witzig behandelt Annika Henrich existentielle Fragen nach Selbstbestimmung, Herrschaft, Leben, Tod. (…) Es geht um die größte aller Fragen: Was machen wir hier eigentlich? Wie verbringen wir die Zeit bis zu unserem Tod? Möglichkeiten schimmern auf, werden befragt, werden vernichtet. Annika Henrich kreiert Szenerien und ‚Leute‘, komisch und tragisch, typisiert und komplex zugleich. (…) Schauspieler:innen dürften von diesen Texten begeistert sein.“

Intendant Markus Trabusch äußert: „Ich freue mich sehr, dass das Leonhard-Frank-Stipendium nach acht Jahren zu einem festen Bestandteil der Förderung deutscher Gegenwartsdramatik geworden ist. Die stetig steigende Zahl an Bewerbungen zeigt die große Aufmerksamkeit, die dieses Stipendium bei Autorinnen und Autoren hat. Besonders habe ich mich gefreut, dass Felicia Zeller Teil der Auswahljury ist“.

Annika Henrich wurde 1990 in Gießen geboren. Sie studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim mit einem Auslandsaufenthalt an der Anadolu Üniversitesi Eskişehir (Türkei) und im Master Dramaturgie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg.
Von 2019 bis 2022 war sie erst als Dramaturgieassistentin, dann als Dramaturgin am Schauspiel Hannover tätig.
Ihren ersten Theatertext Halt mich auf entwickelte sie 2019 im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien. Der Text gewann den Publikumspreis und wurde 2022 am Staatstheater Nürnberg uraufgeführt. Es folgte eine weitere Inszenierung in einer hybriden Koproduktion zwischen Theater unterm Dach, Berlin, und Monsun Theater, Hamburg. Ihr zweites Stück Jupiter brüllt ist seit Februar 2024 am Staatstheater Mainz in der Regie von Ran Chai Bar-Zvi zu sehen. Am Sonnenweg, ihr dritter Theatertext, erschien im Herbst 2023 und erzählt von den Möglichkeiten von Liebe und Autonomie im Alter. Seit 2020 wird Annika Henrich vom Verlag Felix-Bloch-Erben vertreten. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Leipzig.

Pressemappe

Ihre Pressemappe wurde Ihnen per E-Mail an die angegebene Adresse zugestellt.
Alle gewünschten Downloads können Sie in der Pressemappe sammeln. Sie werden Ihnen direkt an die angegebene E-Mail Adresse geschickt.

Sie haben derzeit kein Material ausgewählt.