Nr. 72/2019 | 25.11.2019 | ink
Deutschsprachige Erstaufführung in der Kammer:

Gur Korens Komödie „5 Kilo Zucker“ entführt in eine Comic-Welt

Würzburg, 25. November 2019 – Am 29. November feiert die Komödie  „5 Kilo Zucker“ auf der Bühne der Kammer Premiere. Der israelische Autor Gur Koren erzählt in seinem Stück die absurde Geschichte eines jungen Mannes aus Tel Aviv, der auf den Geist seines Großvaters trifft. Dieser bittet seinen Enkel um die Erfüllung seines letzten Willens.
Preisgekrönter Autor
Die außergewöhnliche Komödie „5 Kilo Zucker“ des  israelischen Autors Gur Koren erzählt von der dritten Generation nach der Shoa , dem Umgang mit der Geschichte ihrer Großeltern sowie von der Herausforderung, seine eigene Geschichte zu schreiben.

Der Autor Gur Koren erhielt 2015 den Israeli Academy Award of Theatre in der Kategorie „Beste Komödie“ und „Dramatiker des Jahres“ für sein erstes Stück „Besondere Bedürfnisse“ (engl. „The Disabled“). Seine zweite Komödie „5 Kilo Zucker“ wurde 2009 am Gesher Theater in Tel Aviv uraufgeführt.
Marco Milling, der erstmals am Mainfranken Theater inszeniert, und Bühnen- und Kostümbildnerin Dejana Radosavljevic, verarbeiten die Skyline Tel Avivs und seine Figuren in eine Comic-Welt.
Nr.71/2019 | 22.11.2019 | bgr
Vom Mensch zum Mythos:

Das Musical „Evita“ am Mainfranken Theater

Würzburg, 22. November 2019 – Ein Mädchen vom Lande wird zur Ikone einer ganzen Nation: Andrew Lloyd Webber und Tim Rice wählten für ihre erneute Zusammenarbeit eine Geschichte ganz nach dem klassischen Aschenputtel-Prinzip. Am 30. November feiert „Evita“ in der Inszenierung von Matthew Ferraro am Mainfranken Theater Premiere.
„Evita“ ist das dritte Musical von Andrew Lloyd Webber in Zusammenarbeit mit dem Musicaltexter Tim Rice. Nach dem spektakulären Erfolg von „Jesus Christ Superstar“ hatte sich das Duo für seinen neuesten Broadway-Coup seit 1974 mit der zum Mythos gewordenen argentinischen „Primera Dama“ Eva Perón beschäftigt.

Die erste Inspiration für das Musical war ein amerikanischer Rundfunkbeitrag über das Leben Eva Peróns, den Tim Rice während einer Autofahrt hörte, sowie die britische Dokumentation „Queen of Hearts“ aus dem Jahr 1972. Wie schon zuvor bei „Jesus Christ Superstar“ entwickelten Webber und Rice das neue Werk zunächst als Konzeptalbum, das 1976 im Handel erschien. Top-Platzierungen in den Hitparaden ließen rasch erkennen: Die Musik des Albums wie auch der Single „Don’t cry for me Argentina“ verlangte nach einer szenischen Umsetzung. Am 21. Juni 1978 fand im Prince Edward Theatre in London die Uraufführung statt.

Der Plot

Das Musical beginnt mit der Nachricht von Eva Pérons Tod. Eine ganze Nation ist erschüttert – mit Ausnahme des Erzählers der Geschichte, der den Eindruck erweckt, kein Fan von Eva zu sein. Che führt zu einer Reise in die Vergangenheit der Toten, die als uneheliches Kind in einer Kleinstadt aufwächst. Als Heranwachsende macht sie sich mithilfe des Musikers Magaldi auf den Weg nach Buenos Aires, um dort als Schauspielerin berühmt zu werden. Sie beginnt Affären mit einflussreichen Männern und lässt diese wieder fallen, sobald sie sie nicht mehr braucht. Schließlich begegnen sich die mäßig erfolgreiche Schauspielerin Eva Duarte und der Politiker Juan Perón bei einer Spendenaktion.

Die politische Situation spitzt sich derweil zu und Perón muss ins Gefängnis. Erst eine überzeugende Rede Evas, genannt Evita, bringt die Machthaber dazu, sich dem Aufbegehren der „Descamisados“ – der „hemdlosen“ Arbeiterklasse – zu beugen und Perón zu entlassen. Es folgen die Hochzeit und Peróns Sieg bei der Präsidentschaftswahl. Ihre sogenannte Regenbogen-Tour führt Eva nach Europa. Zurück in Argentinien, gründet sie eine Stiftung zur Unterstützung der Armen. Doch viel Zeit bleibt Evita nicht mehr: Im Alter von 33 Jahren stirbt sie an Gebärmutterhalskrebs.

Spartenübergreifender Kraftakt

Die Würzburger Inszenierung von „Evita“ liegt in den Händen von Matthew Ferraro, der sich dem Publikum des Mainfranken Theaters bereits im Januar 2018 mit seiner Regiearbeit zur „Sizilianischen Vesper“ vorstellte. Wie schon bei jener Verdi-Produktion arbeitet der gebürtige Amerikaner Ferraro erneut mit der Kostüm- und Bühnenbildnerin Carola Volles zusammen. Erstmals zu Gast in Würzburg ist die US-amerikanische Choreografin Gabrielle Zucker. In den Hauptrollen sind Marzia Marzo als Evita und Cedric von Borries als Erzähler Che zu erleben. Ganz im Sinne der Gattung Musical steckt in der Würzburger Produktion ein spartenübergreifender Kraftakt, der Musiktheater, Schauspiel, Tanz, das Philharmonische Orchester, Chor, Extrachor und den Jungen Chor vereint. Zirka 150 Personen sind so Vorstellung für Vorstellung auf und hinter der Bühne im Einsatz.

Mobilitätspartner Mainfrankenbahn und Main-Spessart-Express

Für das Musical „Evita“ setzt das Mainfranken Theater seine Kooperation mit der Bahn als Mobilitätspartner fort: Auswärtige Musicalgäste gelangen mit der Mainfrankenbahn und dem Main-Spessart-Express so besonders bequem und mindestens stündlich zum Ziel. Würzburgs Hauptbahnhof liegt nur wenige Gehminuten vom Mainfranken Theater entfernt. Bei Vorlage der Bahnfahrkarte, welche zur Anreise zu einer Vorstellung von „Evita“ gebucht wurde, erhalten Zugnutzer vor Aufführungsbeginn im Theater ein Programmheft zur Musical-Inszenierung gratis. Eine gemeinsame Werbekampagne rundet die Kooperation zwischen Bahn und Bühne ab.
Nr. 70/2019 | 18.11.2019 | ink
Das Familienstück zur Weihnachtszeit:

Otfried Preußlers „Räuber Hotzenplotz“ treibt sein Unwesen im Großen Haus

Würzburg, 18. November 2019 – Ab dem 24. November wartet das Mainfranken Theater wieder mit einem Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur auf. Otfried Preußlers „Der Räuber Hotzenplotz“  ist als Weihnachtsmärchen im Großen Haus zu erleben. Die Inszenierung entführt Kinder ab fünf Jahren wie auch Erwachsene in die herrlich verrückte Welt von Kasperl, Seppel und ihren Abenteuern.
Jedes Mal, wenn Kasperls Großmutter Kaffee in ihrer Mühle mahlt, erklingt ihr Lieblingslied „Alles neu macht der Mai“. Als der Räuber Hotzenplotz die Musik hört, ist er so entzückt, dass er die Kaffeemühle raubt. Das können Kasperl und Seppel natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb ziehen sie los, um dem Räuber das Handwerk zu legen. Doch Hotzenplotz ist schlau und entkommt nicht nur, sondern nimmt auch noch seine beiden Verfolger gefangen. Während Kasperl an den fiesen Zauberer Petrosilius Zwackelmann verkauft wird, um in dessen Schloss Kartoffeln zu schälen, muss Seppel die Höhle des Räubers aufräumen. Werden es Kasperl und Seppel schaffen, sich aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und die Fee Amaryllis von ihrem Fluch zu erlösen? Von dem etwas tölpeligen Wachtmeister Dimpfelmoser können sie allerdings wenig Hilfe erwarten...


Nach ihrer  Inszenierung  des Jugendstücks „Mojo Mickybo“ in der Spielzeit 17/18 kehrt Regisseurin Bea Martinek an das Mainfranken Theater Würzburg zurück. Gespielt wird der Räuber Hotzenplotz von Matthias Fuchs, der  seit dieser Spielzeit  festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater ist.


Für das  Bühnenbild sowie die Kostüme zeichnet Ausstatterin Stephanie Dorn verantwortlich. Die eigens für das Stück geschriebenen Lieder stammen aus der Feder des Musikers Adrian Sieber, der bereits für die drei vergangenen  Weihnachtsmärchen am Mainfranken Theater die Musik komponiert hat.

NR. 69/2019 | 18.11.2019 | skt
Für die Oper „Der goldene Drache“:

Statisten gesucht

Würzburg, 18. November 2019 – Für die Opernproduktion „Der goldene Drache“ in der Regie von Aldona Farrugia, die am 25. Januar 2020 im Mainfranken Theater Premiere feiert, sucht die Bühne erwachsene weibliche und männliche Statisten bis 45 Jahre. Das öffentliche Casting findet am Mittwoch, dem 20. November, um 12:00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Bühneneingang des Mainfranken Theaters in der Ludwigstraße.
Um zeitliche Flexibilität und Anwesenheit in den Proben, die ab Anfang Dezember und auch vormittags stattfinden, wird gebeten. Bühnenerfahrung ist erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.

Kontakt für weitere Informationen und bei Fragen: mario.delmonaco@stadt.wuerzburg.de.
Nr. 68/2019 | 15.11.2019 | ink
Ein Leben für den Fußball:

Stefan Hornbachs Monolog „Schwalbenkönig“ in der Kammer

Würzburg, 15. November 2019 – Am 22. November feiert das Jugendstück „Schwalbenkönig“ Premiere in der Kammer des Mainfranken Theaters. Autor Stefan Hornbach erzählt die Geschichte von Fußballprofi Philip, seinem steinigen Weg zum  Erfolg, der Zerstörungskraft sportlichen Ehrgeizes und einer verlorenen Freundschaft. 
Philip hat erreicht, wovon viele träumen: Er ist Fußballprofi. Schon als Kind steht für ihn fest, dass er später einmal Teil der Nationalelf sein wird. Als Erwachsener erzählt er rückblickend von der Erfüllung seines Traums. Mit 13 Jahren zieht er von Zuhause aus und in ein Nachwuchsleistungszentrum  um. Plötzlich folgt sein Tagesablauf einem strengen Zeitplan: Aufstehen, Frühsport, Frühstück, Training, Schule, Mittagessen, Training und so weiter. Zum Glück ist Philip nicht allein, denn sein bester Freund Timo hat ebenfalls einen Platz im Nachwuchskader ergattert. Doch irgendwann bemerkt Philip, dass sie mehr verbindet, als er wahrhaben will. Er stürzt sich noch stärker in den Sport und trainiert härter als alle anderen. Timo aber macht immer öfter „die Schwalbe“, bis er das Team verlassen muss.

Stefan Hornbachs Monolog  ab zwölf Jahren findet mit der Premiere am Mainfranken Theater seine vierte Inszenierung im deutschsprachigen Raum. Seine Stücke sind mehrfach preisgekrönt und regelmäßig auf wichtigen Theaterfestivals zu sehen, etwa  auf dem Heidelberger Stückemarkt und auf den Autorentheatertagen am Deutschen Theater. 

In der Regie von Albrecht Schroeder steht Ensemblemitglied Martin Liema als Philip auf der Bühne. Verena Salome Bisle zeichnet  für Bühne sowie  Kostüm in ihrer ersten Produktion am Mainfranken Theater verantwortlich.

Nr.67/2019 | 11.11.2019 | bgr

Mainfranken Theater und Hochschule für Musik Würzburg starten neue Veranstaltungsreihe

Würzburg, 11. November 2019 – Mit dem ersten Würzburger „Masterkonzert“ starten das Mainfranken Theater und die Hochschule für Musik Würzburg am 23. November 2019 eine neue gemeinsame Konzertreihe. Bei den Konzerten dirigieren Masterstudierende des Studiengangs Dirigieren das Philharmonische Orchester Würzburg. Für die Studierenden sind die „Masterkonzerte“ Teil der Abschlussprüfung ihres Studiums. Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, die die neue Zusammenarbeit der zwei Einrichtungen begründet, erfolgte am heutigen 11. November im Rahmen eines Pressetermins in der Hochschule für Musik.
Die Gespräche zwischen dem Präsidium der Hochschule und der Theaterleitung zum Aufbau dieser neuen Kooperation begannen vor mehr als einem Jahr. Das Ziel war, einen weiteren Praxisbezug der Ausbildung zum Dirigenten/zur Dirigentin, zum Orchestermusiker/zur Orchestermusikerin und zum Sänger/zur Sängerin durch die Zusammenarbeit mit dem professionellen Klangkörper herzustellen. Die Kooperation beinhaltet Dirigierworkshops, die bereits genannten Masterkonzerte für Absolventen des Studiengangs Master Dirigieren und die Mitwirkung Studierender in den Fächern Gesang und Orchesterinstrumente bei Projekten des Philharmonischen Orchesters Würzburg.

Die Kooperationsvereinbarung unterzeichneten für die Hochschule Kanzlerin Dr. Eva Stumpf-Wirths und Präsident Prof. Dr. Christoph Wünsch, für das Mainfranken Theater Intendant Markus Trabusch, der Geschäftsführende Direktor Dirk Terwey und Generalmusikdirektor Enrico Calesso.

Dirigentin des ersten Masterkonzerts ist Hyeju Jung aus der Klasse von Prof. Ari Rasilainen. Das Programm: Poulenc, Deux marches et un intermède / Bartók, Violakonzert op. posth. / Rimski-Korsakow, Sheherazade op. 35. Solist des Abends ist Nimrod Guez, Viola. Das Konzert findet im Großen Saal der Hochschule für Musik statt und beginnt um 19:30 Uhr. Karten: Telefon +49 931 32187-0.
NR. 66/2019 | 5.11.2019 | SKT
Geheimnisse der Partitur:

Das zweite Sinfoniekonzert „Ferne Klänge“

Würzburg, 5. November 2019 – Das Philharmonische Orchester Würzburg lädt unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso am 14. und 15. November zum zweiten Sinfoniekonzert „Ferne Klänge“ in den Konzertsaal der Hochschule für Musik ein. Auf dem Programm stehen Werke von Antonín Dvořák und dessen Schwiegersohn Josef Suk. An der Seite des Orchesters präsentiert sich der 18-jährige Würzburger Richard Verna erneut als Solocellist.
Mit Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello und Orchester, der Sinfonischen Dichtung „Die Mittagshexe“ op. 108 und Josef Suks „Fantastischem Scherzo“ bietet das zweite Sinfoniekonzert musikalische Einblicke in intensive und emotionale Zeiten im Leben dieser beiden tschechischen Komponisten. Dvořák, der sein Cellokonzert in h-Moll fernab der Heimat während seines Aufenthaltes in Amerika schrieb, erschuf mit seinem letzten Orchesterwerk außergewöhnliche Klangschönheit, Kraft und Ausdruckstiefe. Nicht zuletzt liegt dies in der Verarbeitung eines romantischen Geheimnisses seiner Vergangenheit begründet: Während der Kompositionsarbeit erfuhr Dvořák, dass seine einstige heimliche Liebe und jetzige Schwägerin Josefína Čermáková im Sterben lag. Sein Lied „Lasst mich allein“, das sie sehr mochte, verwendete er daraufhin thematisch im zweiten Satz des Cellokonzerts.

Der Schüler und Schützling Dvořáks Josef Suk war im Sommer 1892 wiederholt zu Gast im Landhaus seines Lehrers. Hier lernte er dessen Tochter Otýlie kennen, die ihn sofort bezauberte. Das aufkeimende Liebesglück währte jedoch nicht lange, denn Otýlie begleitete die Familie nach Amerika. Doch nicht nur das Heimweh führte Otýlie früher nach Europa zurück. Als Dvořák im April 1895 schließlich in die Heimat zurückkehrte, war die Liebe zwischen seiner Tochter und dem einstigen Schüler Josef Suk längst besiegelt.

Beim zweiten Sinfoniekonzert in der Hochschule für Musik ist Richard Verna, im November 2017 als jüngster Preisträger mit dem Kulturförderpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet, als Solocellist zu erleben. Der 18-jährige Musiker gab sein Debüt als Solist an der Seite des Philharmonischen Orchesters bereits vor zwei Jahren mit Edward Elgars Cellokonzert.
Nr.65/2019 | 3.11.2019 | bgr
Freistaat und Stadt unterzeichneten Eckpunktepapier:

Mainfranken Theater auf dem Weg zum Staatstheater

Würzburg, 3. November 2019 – Im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder unterzeichneten Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sowie Christian Schuchardt, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, am heutigen 3. November ein gemeinsames Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung des Mainfranken Theaters Würzburg. Vereinbart wird darin unter anderem, den staatlichen Zuschuss zu den Betriebskosten sukzessive zu erhöhen und die städtische Bühne perspektivisch zum Staatstheater aufzuwerten.
Eine Stärkung und Weiterentwicklung des Theaterstandortes Würzburg ohne Änderung der städtischen Trägerschaft: Das ist eines der erklärten Ziele der Eckpunktevereinbarung, die Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt am heutigen 3. November im Beisein von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der Theaterleitung unterzeichneten. Demnach soll das Mainfranken Theater mit der Wiedereröffnung seines sanierten und erweiterten Hauses zur Spielzeit 2022/23 zum Staatstheater aufgewertet werden.

Staatliche Förderquote steigt sukzessive

Bereits für die Haushaltsjahre 2019 und 2020 soll die staatliche Förderquote von derzeit 35 Prozent – das entspricht 5,5 Millionen Euro – auf 40 Prozent der Zuschüsse zu den Betriebskosten steigen. Im Haushaltsjahr 2021 will der Freistaat 45 Prozent des Theaterbetriebsfehlbedarfs decken. Nach Wiedereröffnung der sanierten und erweiterten Bühne sollen die staatliche Förderquote und der städtische Zuschuss gleich hoch sein, wobei ein Förderbetrag von jeweils 9,8 Millionen Euro – das entspricht den städtischen Ausgaben in der Spielzeit 2018/19 – nicht unterschritten werden soll. Außerdem wurde vereinbart, dass die zusätzlichen Mittel nach Abschluss der derzeitigen Generalsanierung hauptsächlich der künstlerischen Qualität der Theaterarbeit zugutekommen sollen.

Vierte bayerische Stadt mit Staatstheater

Nach München, Nürnberg und zuletzt Augsburg ist Würzburg künftig die vierte Stadt in Bayern mit einem Staatstheater. Kunstminister Bernd Sibler betonte: „Mit der Wiedereröffnung des Mainfranken Theaters nach seiner Generalsanierung wird das Theater ‚äußerlich‘ wie ‚innerlich‘ in neuem Glanz erstrahlen. Wir wollen als Freistaat tatkräftig dazu beitragen, das bereits beachtliche künstlerische Niveau des Hauses noch weiter zu heben und seine Anziehungskraft weit über die Grenzen Bayerns hinaus zu steigern. Würzburg soll ein Theater haben, das im bundesweiten Vergleich an der Spitze mitspielen kann. Für das kulturelle Leben in Mainfranken und ganz Bayern ist das eine wertvolle Bereicherung.“

Würzburger Modell

Im Gegensatz zu anderen Theaterstandorten wird mit dem Eckpunktepapier keine Änderung der Trägerschaft und Rechtsform angestrebt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt: „Ich begrüße es außerordentlich, dass wir gemeinsam ein exklusives Würzburger Modell erarbeitet haben.“ Das Besondere: Auch am Staatstheater bleiben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter städtische Angestellte, Personalübergänge werden vermieden. Das gebe allen Kolleginnen und Kollegen Sicherheit. „Freistaat und Stadt tragen künftig gemeinsam Finanzierung und Betrieb für die Stadt Würzburg und die Regiopolregion Mainfranken. Das Theater ist damit nachhaltig zukunftsorientiert aufgestellt“, bekräftigte der Oberbürgermeister.

Gut gewappnet für künftige Herausforderungen

Als ausgesprochen positives Signal und Würdigung der bisherigen künstlerischen Arbeit betrachtet Intendant Markus Trabusch die Aufwertung zum Staatstheater: „Das Mainfranken Theater erfährt aktuell von seinem Publikum ebenso wie von den Medien eine hervorragende Resonanz. Die Perspektive, mit den Mitteln eines Staatstheaters die erreichte künstlerische Qualität zu sichern und weiterzuentwickeln, stimmt uns sehr froh“, so Trabusch.

Der Geschäftsführende Direktor Dirk Terwey sieht das Würzburger Theater darüber hinaus besser gewappnet für künftige Herausforderungen: „Eine finanzielle Ausstattung als Staatstheater bedeutet auch, Tariferhöhungen und Preissteigerungen besser abfedern zu können.“ Denn die laufenden Personal- und Betriebskosten machten den Löwenanteil im Finanzbedarf eines jeden Theaters aus, so Terwey.

Die bisherige Theaterfinanzierung

Die Zuschüsse der Stadt Würzburg zu den Betriebskosten des Mainfranken Theaters betrugen zuletzt rund 9,8 Millionen Euro, das entspricht einem Förderanteil von 62 Prozent. Der Freistaat steuerte 5,5 Millionen Euro bei (Quote: 35%). Weitere Mittel gewährten regelmäßig der Bezirk Unterfranken, die Mainfränkische Theaterstiftung und der Theater- und Orchesterförderverein – fast eine halbe Million Euro kam so zuletzt hinzu (Anteil: 3%). Darüber hinaus erwirtschaftete die Würzburger Bühne in der Spielzeit 2018/19 unter anderem durch Eintrittserlöse 2,6 Millionen Euro selbst.

Zuschüsse zur Sanierung

Aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs fließen überdies voraussichtlich gut 50 Millionen Euro vom Freistaat Bayern in die laufende Sanierung und Erweiterung des Würzburger Mainfranken Theaters. Bei zuwendungsfähigen Projektkosten in Höhe von rund 67 Millionen Euro entspricht dies einem Fördersatz von 75 Prozent.
NR. 64/2019 | 25.10.2019 | SKT
Wie die Vergangenheit in uns nachwirkt:

Tanzabend „Es war einmal…“ ab dem 3. November am Mainfranken Theater

Würzburg, 25. Oktober 2019 – Die Tanzcompagnie des Mainfranken Theaters präsentiert mit dem Tanzstück „Es war einmal…“ am 3. November ihre erste Premiere der Spielzeit 19/20. Das erste abendfüllende Werk von Artist in Residence Kevin O’Day greift thematisch mit „Es war einmal…“ die Frage nach Ursprüngen auf, wie die Vergangenheit in uns nachwirkt und somit zur Grundlage der Gegenwart wird. Die Auftragskomposition ONCE von John King ist dabei am Premierenabend als Uraufführung zu hören. 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung statt.
Eine Tradition begann einst als Innovation, und ein jedes Repertoirestück war einmal eine Premiere. Artist in Residence und Choreograf Kevin O’Day spürt in „Es war einmal…“ nach, wie die Vergangenheit die Grundlage für die Gegenwart schafft. Dabei setzt sich O'Day mit unseren Ursprüngen, der menschlichen Verbindung zur Natur und der Resonanz von Musik und Rhythmus im Körper auseinander. Er erkundet, wie sich die eigene Geschichte eines jeden Individuums im Körper manifestiert hat und in der Gegenwart zum Ausdruck kommt. Gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern entwickelt Kevin O’Day aus persönlichen Erfahrungen einen neuen Stoff, den er im Tanzstück „Es war einmal…“ verdichtet.

Musik als Auftragskomposition

Kevin O’Day setzt für sein Werk die seit Jahrzehnten bestehende künstlerische Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Komponisten John King fort, der eine Soundinstallation eigens für dieses Stück kreiert. Die Auftragskomposition „ONCE“ ist am Premierenabend als Uraufführung zu hören. Kings Œuvre umfasst neben Kammermusik und elektronischen Werken auch sieben Opern. Er schreibt regelmäßig für renommierte Ensembles wie das Kronos Quartet, das Belgrad Philharmonic Orchestra und das Streichquartett Ethel. Bereits früh begann er sich auch für den Tanz zu interessieren und arbeitete – zeitweise gemeinsam mit dem Komponisten John Cage – über viele Jahre mit dem Tänzer und Choreografen Merce Cunningham in New York zusammen. In seinen neuesten Kompositionen beschäftigt sich King insbesondere mit den Tonsystemen und Rhythmen Nordafrikas, aus denen er seinen ganz eigenen rohen zeitgenössischen Klang entstehen lässt.

NR. 63/2019 | 24.10.2019 | SKT

Höhepunkte des Spielplans im November und Dezember 2019

Neue Tanzproduktion: „Es war einmal…“

In „Es war einmal…“ begibt sich Kevin O’Day zusammen mit der Tanzcompagnie auf Spurensuche nach den universellen Parametern der menschlichen Kultur, die Raum und Zeit zu überdauern scheinen. Denn noch heute schwingt das, was einmal war, in uns nach. Unaufhörlich spüren wir die Ursprünge menschlichen Lebens und die Verbindung zur Natur, die Resonanz von Musik und Rhythmus in unserem Körper. O’Day setzt die künstlerische Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Komponisten John King fort, der eine Soundinstallation eigens für dieses Stück kreiert. Premiere ist am 3. November um 18 Uhr im Großen Haus.
 
Fußballprofis in der Ausbildung: „Schwalbenkönig“

Philip will Fußballprofi werden. Für seinen Traum zieht er mit 13 Jahren in ein Nachwuchsleistungszentrum ein. Dort folgt sein Leben einem strengen Zeitplan: Frühsport, Schule, Hausaufgaben, Training und Punktspiele. Zum Glück hat Philips bester Freund Timo ebenfalls einen Platz im Nachwuchskader ergattert. Als Timo anfängt, systematisch zu foulen, muss er die Mannschaft verlassen. Und Philip realisiert, was für ein starkes Team sie hätten sein können, wenn er keine Angst vor seinen Gefühlen gehabt hätte. Ab dem 22. November ist „Schwalbenkönig“ in der Kammer zu erleben.

Familienstück zur Weihnachtszeit: Der Räuber Hotzenplotz“

Jedes Mal, wenn Kasperls Großmutter Kaffee in ihrer Mühle mahlt, erklingt ihr Lieblingslied „Alles neu macht der Mai“. Als der Räuber Hotzenplotz die Musik hört, ist er so entzückt, dass er die Kaffeemühle raubt. Das können Kasperl und Seppel natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb ziehen sie los, um dem Räuber das Handwerk zu legen und die entwendete Mühle ihrer rechtmäßigen Besitzerin zurückzugeben. Dabei hilft ihnen sowohl Wachtmeister Dimpfelmoser als auch die Fee Amaryllis. Das Stück feiert am 24. November um 15 Uhr im Großen Haus Premiere.

Deutschsprachige Erstaufführung in der Kammer: „5 Kilo Zucker“

Der wenig erfolgreiche Regisseur Gur versucht gerade als Lehrer Fuß zu fassen, als ihm der Geist seines verstorbenen Großvaters in Gestalt von verschiedenen seltsamen Fremden begegnet. Der Beginn einer ungewöhnlichen Verfolgungsjagd: Der Geist beauftragt Gur, die wahre Geschichte über die fünf Kilo Zucker ans Licht zu bringen, die er gemeinsam mit einem Bekannten während des Krieges zu schmuggeln versuchte. Der überforderte Enkel bemüht sich redlich, gerät dabei aber von einer brisanten Situation in die nächste. Gur Korens Stück feiert am 29. November in der Kammer seine deutschsprachige Erstaufführung.

„Don’t cry for me, Argentina“: Das Musical „Evita“ am Mainfranken Theater

 „Evita“ zeichnet in Rückblenden zentrale Lebensstationen der aus einfachen Verhältnissen stammenden Eva Duarte de Perón nach. Als uneheliches Kind in einem argentinischen Dorf geboren, schließt sie sich in jungen Jahren dem Barsänger Magaldi an und zieht mit ihm nach Buenos Aires. Dort arbeitet sie als Sängerin und erhält kleinere Filmrollen, bevor sie an der Seite des Staatsmanns Juan Perón zur First Lady Argentiniens aufsteigt. Von den Armen wird Evita für ihr soziales Engagement als eine Heilige verehrt, ihr früher Tod erschüttert das ganze Land. Ab dem 30. November ist das Musical mit Welthits wie „Don’t cry for me, Argentina“ aus der Feder von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice im Großen Haus zu erleben. Matthew Ferraro, der bereits 2017/18 die „Sizilianische Vesper“ am Mainfranken Theater inszenierte, kehrt als Regisseur nach Würzburg zurück.

Paul Maar: Schiefe Märchen und schräge Geschichten"

Paul Maars Fantasie ist legendär: Seine Werke gelten als Klassiker der Kinderbuchliteratur und sind weltbekannt. Nun ist sein neuester Schmunzelspaß erschienen: „Schiefe Märchen und schräge Geschichten“. Unterwegs ist er zusammen mit seinen musikalischen Partnern Wolfgang Stute (Gitarre und Perkussion) und Konrad Haas (Keyboard, Flöte und Saxofon). Das Programm am 2. Dezember im Mainfranken Theater: eine Lesung mit Musik für Erwachsene, die sich ein kindliches Gemüt bewahrt haben. Für manche ist es ein Stück wiedererweckter Kindheit.

Highlights aus dem Konzertkalender

Im zweiten Sinfoniekonzert der Saison trifft – dem Spielzeitmotto „Familienbande“ getreu – Schwiegervater auf Schwiegersohn: Am 14. und 15. November erleben die Zuhörer in der Hochschule für Musik Antonín Dvořáks „Die Mittagshexe“ op. 108 und sein Violoncellokonzert h-Moll op. 104 neben Josef Suks „Fantastischem Scherzo“ op. 25.

Am 7. und 13. Dezember stimmen die Streicher des Philharmonischen Orchesters gemeinsam mit der Big Band Würzburg! e.V. im Großen Haus auf die besinnliche Zeit ein. Mit den Gesangssolisten Barbara Schöller und Armin Kahl heißt es dann „It’s Christmas Time“. Am 10. Dezember ist die Konzertgala außerdem in der Tauberphilharmonie Weikersheim zu Gast.

Im zweiten Kammerkonzert am 15. Dezember dreht sich alles um die Bratsche. Auf dem Programm stehen Werke für eine bis vier Violen unter anderem von Telemann, Schumann und Piazzolla.

Auch die beliebten Babykonzerte stehen am 21. Dezember mit auf dem Spielplan.

Neu in dieser Spielzeit ist das Format der Fugenhexe. Junge Besucher zwischen drei und acht Jahren erhalten am 14. Dezember musikalische Einblicke in das spannende Leben der kleinen Fugenhexe.

Weihnachts- und Feiertagsprogramm

Das Festprogramm am 25. Dezember lockt mit Verdis Oper „Rigoletto“, am zweiten Weihnachtsfeiertag darf sich das Publikum vormittags auf eine Vorstellung vom „Räuber Hotzenplotz“ im Schauspiel sowie am Abend auf „Es war einmal…“ der Tanzcompagnie freuen.

Das Konzert zum Jahreswechsel hält dieses Jahr am 30. Dezember sowie am 1. und 6. Januar eine „Aufforderung zum Tanz“ bereit. Der Tanz spricht eine internationale Sprache, und so entführt dieser Abend unter der Leitung des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári musikalisch an unterschiedlichste Orte der (Tanz-)Welt. Am Silvesterabend selbst sind im Großen Haus zwei Vorstellungen des Musicals „Evita“ zu sehen.

Terminüberblick

Premiere: Es war einmal… --> 3.11.
W-Café presents: Als Deutsch noch nicht meine Zunge war --> 12.11.
2. Sinfoniekonzert: Ferne Klänge --> 14.11. & 15.11.
Matinee: Evita --> 17.11.
Premiere:Schwalbenkönig --> 22.11.
Premiere: Der Räuber Hotzenplotz --> 24.11.
99 – Die öffentliche Probe: Evita --> 26.11.
Text und Bühne: Kabale und Liebe --> 27.11.
Deutschsprachige Erstaufführung: 5 Kilo Zucker --> 29.11.
Premiere: Evita --> 30.11.
Paul Maar: Schiefe Märchen und schräge Geschichten --> 2.12.
Weihnachtskonzert: It’s Christmas Time --> 7.12., 10.12. & 13.12.
Fugenhexe --> 14.12.
2. Kammerkonzert: Telemann – Schumann – Piazzolla --> 15.12.
Babykonzert --> 21.12.
Ferienworkshop: Der Räuber Hotzenplotz --> 27.12. & 28.12.
Konzert zum Jahreswechsel --> 30.12., 1.1. & 6.1.

Pressemappe

Ihre Pressemappe wurde Ihnen per E-Mail an die angegebene Adresse zugestellt.
Alle gewünschten Downloads können Sie in der Pressemappe sammeln. Sie werden Ihnen direkt an die angegebene E-Mail Adresse geschickt.

Sie haben derzeit kein Material ausgewählt.