NR.3/2020 | 22.1.2020 | SKT
Die Harmonie der Anatomie:

Mit dem Tanzabend „NAKED“ bis unter die Haut

Würzburg, 22. Januar 2020 – Die Tanzcompagnie des Mainfranken Theaters Würzburg präsentiert ab dem 31. Januar Dominique Dumais‘ Tanzstück „NAKED“ im Großen Haus. Das Bloßlegen der Bewegungen bis unter die Haut ist der zentrale Grundgedanke der Produktion. Cellistin Julia Kent begleitet die Tänzerinnen und Tänzer mit ihren Kompositionen live auf der Bühne.
Auf Grundlage der Wahrnehmung der Besonderheiten einzelner Körper wird in „NAKED“ das Innerste der Bewegungen bis unter die Haut offenbart. Dominique Dumais lässt sich in ihrer choreografischen Arbeit von der Beschaffenheit und Anatomie des Körpers inspirieren. In den natürlichen Kurven und geschwungenen Formen von Knochen und Muskeln findet sie eine Harmonie, die sie tänzerisch aufgreift und ausgestaltet. Die Haut als elastisches Organ verbindet zudem das Innen mit dem Außen. Bewegungen werden durch sie hindurch sichtbar, und Äußeres dringt durch sie nach innen.

Die individuelle Dynamik und die einzigartigen Charaktere der Tänzerinnen und Tänzer sind weitere Grundlagen des Tanzabends, die zu Themen wie Authentizität und der „Nacktheit“ und Verletzlichkeit eines Künstlers vor seinem Publikum führen. NAKED“ handelt also auch vom Mut, die unverfälschte Wirklichkeit zu zeigen, und steht damit im Gegensatz zur gesellschaftlichen Tendenz, ein Leben in Hochglanz führen zu wollen und die imperfekte körperliche Wirklichkeit zu beschönigen, zu verdecken oder zu verändern.

Klangkosmos

Getragen wird das Tanzstück, das seine Uraufführung 2016 am Nationaltheater Mannheim feierte und in einer Neubearbeitung auf die Würzburger Bühne kommt, von den Kompositionen der New Yorker Cellistin Julia Kent. Live auf der Bühne lässt sie aus den rauwarmen Melodien ihres elektronisch verstärkten Cellos und Alltagsklängen einen eigenen Kosmos entstehen. Kents Musik ist voller kleiner Geschichten, die von den Tänzerinnen und Tänzern des Ensembles in Soli, Duetten und Gruppensequenzen aufgegriffen und weitererzählt werden.

Julia Kent machte sich zunächst als Gründungsmitglied der Cellogruppe „Rasputina“ und als Cellistin der US-Amerikanischen Band „Antony and the Johnsons“ einen Namen. Seitdem arbeitete sie mit vielen verschiedenen Künstlern zusammen, bevor sie ihre Solokarriere begann. Aktuell steht Kent bei „The Leafe Lable“ unter Vertrag und veröffentlichte mehrere erfolgreiche Alben. Die englische Zeitung „The Guardian“ rezensierte ihr neuestes Werk „Temporal“ im Erscheinungsmonat Januar 2019 als zeitgenössisches Album des Monats und nannte das 12-minütige Eröffnungsstück daraus „episch“.
NR.2/2020 | 10.1.2020 | skt

Großer Flohmarkt des Mainfranken Theaters am 18. Januar

Würzburg, 10. Januar 2020 – Am Samstag, dem 18. Januar, findet ein großer Flohmarkt der Theatergewerke im Mainfranken Theater statt. Schnäppchenjäger haben hier die Chance, Schätze aus dem Bühnenleben zu erwerben. Ob Kostüme, Gemälde, Requisiten, Kulissenteile, Musikequipment oder Licht- und Tontechnik – vieles muss raus.
Der große Flohmarkt findet auf den Probebühnen im Nebengebäude des Mainfranken Theaters in der Oeggstraße 2 in Würzburg statt. Die Türen öffnen sich von 10 bis 15 Uhr.
Nr.1/2020 | 3.1.2020 | bgr
Rasant, komisch, herzzerreißend:

Peter Eötvös’ „Goldener Drache“ feiert Premiere

Würzburg, 3. Januar 2020 – Mit dem „Goldenen Drachen“ steht erstmals ein Werk des bedeutenden ungarischen Musikdramatikers Peter Eötvös auf dem Spielplan des Würzburger Mainfranken Theaters. Vom Komponisten schlicht „Musiktheater“ überschrieben, erzählt die Geschichte in einer rasanten Abfolge bewegender Miniaturszenen vom Umgang mit dem Fremden.
Ein junger Chinese – genannt „Der Kleine“ und „panisch vor Zahnschmerzen“ – arbeitet im Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant „Der goldene Drache“. Da er keine Papiere hat, kann er keinen Arzt aufsuchen. Kurzerhand reißen die Kollegen den schmerzenden Zahn mit einer Rohrzange heraus. Er landet in Ingas Thai-Suppe. Der Chinese – eigentlich auf der Suche nach seiner verschollenen Schwester – verblutet in der Restaurantküche. Sein Leichnam wird in den Fluss geworfen und macht eine lange Reise zurück in die Heimat.

Peter Eötvös’ „Goldener Drache“ entstand als Auftragswerk des renommierten Frankfurter Ensemble Modern und etablierte sich mit der Uraufführung im Jahr 2014 sogleich als eine der erfolgreichsten Kammeropern des zeitgenössischen Repertoires. Das Libretto basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig, das 2009 nach seiner Uraufführung bei der Kritikerumfrage von Theater heute zum „Stück des Jahres“ gewählt und 2010 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde.

Schillernde Bandbreite des Lebens

Die rasant geschnittene, dabei thematisch weit ausholende Handlung mit ihren ebenso komischen wie herzzerreißend tragischen Situationen erzählt vom Umgang mit dem Fremden, berichtet in der Fabel von Ameise und Grille von Ausbeutung und Unterdrückung, weiß von Einsamkeit und sozialer Not, aber auch vom Glück einer jungen Liebe, kurz: Die ganze schillernde Bandbreite modernen Lebens ist abgebildet im engen Mit- und Nebeneinander rund um das Schnellrestaurant „Der Goldene Drache“.

Fünf Darsteller – zwei Frauen und drei Männer – schlüpfen jeweils in drei, vier unterschiedliche Rollen, wobei die individuellen Charakterprofile extrem weit auseinanderliegen und bewusst gegenläufig zum eigentlichen Stimmfach gewählt sind: Die Mezzosopranistin ist als „Frau über sechzig“ auch alte Köchin und Enkeltochter, Ameise, Hans und chinesische Mutter. Der Bariton ist als „ein Mann“ auch Asiate, die blonde Stewardess Inga sowie ein chinesischer Onkel. Kaum dass Figur und Interpret zu einer Einheit zu verschmelzen scheinen, tritt der Spieler aus dem einen Charakter hinaus, um aus einer anderen Perspektive einen Blick auf eine neue Figur zu werfen.

Ausgeklügelte Personenkonstellation

Nicht zuletzt in dieser dramaturgisch ausgeklügelten Personenkonstellation lag für Peter Eötvös der besondere Reiz zur Vertonung: „Ich habe das Libretto durchgearbeitet und nachvollzogen, welche Rolle zu welcher geführt wird, und ich war sicher, dass die Musik helfen kann, einen Charakter wieder zu erkennen.“ Die Grenzen zwischen Illusionstheater und Verfremdungseffekt scheinen fließend: „Jetzt wird es interessant, denkt man, aber schon ist wieder die nächste Szene da. Eine Vorabendserien-Machart: die einzelnen Schicksale werden zweitrangig, dienen einer Zopf-Dramaturgie, der Cliffhanger hält die Zuschauer bei der Stange“, so Stefan Bläske 2009 in seiner Uraufführungskritik zu Schimmelpfennigs Schauspiel. Alltagssorgen und Tagespolitik, Tierfabel und ewige Menschheitsfragen aus zweieinhalbtausend Jahren abendländischer Theatergeschichte gehen im „Goldenen Drachen“ Hand in Hand.

Virtuoser Anspruch

Für die Oper reduzierten Komponist Eötvös und Autor Schimmelpfennig die 48 Szenen der Vorlage auf nunmehr 21 kurze Szenen. Die für 16 Musiker eingerichtete, klanglich präzise ausdifferenzierte Partitur stellt enorm virtuose Ansprüche an die solistisch geführten Blas- und Streichinstrumente. Die Schlagwerker bedienen ein riesiges Arsenal an europäischen und asiatischen Schlaginstrumenten: Von Vibraphon, Xylophon, Röhrenglocken und Tamtam über Nietenbecken, Holzbrett, Plastikkamm, Flaschen, Schnapsgläser und Glöckchen-Kette bis hin zu Crotales, chinesischen Bongos, Becken und Trommeln ist so ziemlich alles dabei, was den Puls des Lebens in seiner unendlichen Vielfalt zum Klingen bringt.

Der Komponist

Der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös, geboren 1944, zählt zu den meistgespielten Musikdramatikern unserer Zeit. Seine Tschechow-Oper „Die drei Schwestern“ (1998) oder „Angels in America“ (2004) nach Tony Kushners gleichnamigem Schauspiel sind längst Klassiker des zeitgenössischen Musiktheaters. Bereits mit 14 Jahren wurde Eötvös Jungstudent an der Budapester Musikakademie. Mitte der 1960er Jahre ermöglichte ihm ein Auslandsstipendium ein Studium an der Musikhochschule Köln, wo er mit den führenden Köpfen der Nachkriegsavantgarde zusammentraf und unter anderem als Pianist und Schlagzeuger im Stockhausen-Ensemble wirkte. Von 1979 bis 1991 war er musikalischer Leiter des von Pierre Boulez gegründeten Ensemble InterContemporain, mit dem er mehr als 200 Uraufführungen realisierte. Parallel zu seinem umfangreichen kompositorischen Wirken und seiner pädagogischen Tätigkeit übernahm er seit den 1980er Jahren wiederholt Leitungspositionen bei renommierten Klangkörpern, darunter das BBC Symphony Orchestra, und ist seither weltweit als Dirigent bei den bedeutendsten Orchestern, Opernhäusern und Musikfestivals zu Gast.

Die Inszenierung

Mit dem „Goldenen Drachen“ steht zum ersten Mal überhaupt ein Werk von Peter Eötvös auf dem Musiktheater-Spielplan des Mainfranken Theaters. Die Inszenierung liegt in den Händen von Regisseurin Aldona Farrugia. Nach Engagements als Spielleiterin an der Hamburgischen Staatsoper, an der Oper Danzig sowie wiederholt an der Oper Köln zeichnet sie seit 2001 für zahlreiche eigene Regiearbeiten verantwortlich. Von 2016 bis 2018 wirkte sie als Operndirektorin am Meininger Staatstheater, wo sie zuletzt eine Inszenierung von Strauss’ „Ariadne auf Naxos“ vorgelegt hat. Im „Goldenen Drachen“ verantworten an ihrer Seite Dorota Karolczak und Gisa Kuhn das Bühnen- und Kostümbild. Die musikalische Leitung hat Gábor Hontvári inne, der seit der Spielzeit 19/20 als Erster Kapellmeister am Mainfranken Theater engagiert ist. Als Gesangssolisten sind Silke Evers, Barbara Schöller, Roberto Ortiz, Mathew Habib sowie der Bariton-Neuzugang Hinrich Horn aus dem Würzburger Opernensemble zu erleben. Am Premierenabend werden auch Komponist Peter Eötvös und Autor Roland Schimmelpfennig als Ehrengäste im Mainfranken Theater erwartet.
Nr. 79/2019 | 30.12.2019 | bgr

Theaterpreis Würzburg 2019: Enrico Calesso ausgezeichnet / Sonderpreis für Werkstattleiter Marco Bauer

Würzburg, 30. Dezember 2019 –  Der Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters Würzburg, Enrico Calesso, wurde am heutigen 30. Dezember mit dem Theaterpreis 2019 ausgezeichnet. Werkstattleiter Marco Bauer erhielt einen Sonderpreis. Der Theater- und Orchesterförderverein Würzburg übergab die Preise im Rahmen des diesjährigen Konzerts zum Jahreswechsel.
Für seine besonderen künstlerischen Leistungen wurde Würzburgs Generalmusikdirektor Enrico Calesso mit dem Theaterpreis 2019 des Theater- und Orchesterfördervereins Würzburg ausgezeichnet. Herausragend sei zuletzt unter anderem seine Interpretation von Richard Wagners „Götterdämmerung“ gewesen, so die Begründung der Jury. Unter der musikalischen Leitung von Calesso habe sich das Philharmonische Orchester Würzburg bei der Arbeit mit der Partitur Wagners auf ganz besondere Weise künstlerisch entfalten und weiterentwickeln können. Die Musiktheaterproduktion der Spielzeit 2018/19 am Mainfranken Theater hatte für eine große mediale Resonanz gesorgt und großen Zuspruch vom Publikum erhalten.

Enrico Calesso studierte Klavier in Venedig am dortigen Konservatorium und beendete parallel dazu sein Philosophiestudium an der Universität der Lagunenstadt mit Auszeichnung. Anschließend besuchte er die Dirigierklasse von Uroš Lajovic an der Universität Wien und schloss das Studium mit Auszeichnung und Würdigungspreis ab. Nach Stationen als musikalischer Leiter der Oper Klosterneuburg (bei Wien) und als Kapellmeister am Theater Erfurt wechselte er 2010 als erster Kapellmeister an das Mainfranken Theater Würzburg. Dort wurde er im darauffolgenden Jahr zum Generalmusikdirektor ernannt.

In Würzburg leitete Calesso zahlreiche neue Produktionen, darunter neben der „Götterdämmerung“ zuletzt „Ariadne auf Naxos“, „La Bohème“, „Die Hugenotten“, „Die sizilianische Vesper“ und „Nixon in China“. Darüber hinaus pflegte er eine intensive Konzerttätigkeit als Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Würzburg, das bereits im Jahr 2013 unter seiner Leitung mit dem Theaterpreis ausgezeichnet worden war.

Regelmäßige Gastengagements führten Calesso außerdem ans Teatro La Fenice in Venedig, an die Oper Leipzig oder beispielsweise an das Landestheater Linz. Als gefragter Gastdirigent arbeitete er unter anderem mit dem Gewandhaus Orchester Leipzig, dem Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, den Wiener und den Berner Symphonikern, mit dem Orchestre Symphonique de Mulhouse und der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin zusammen.

Sonderpreis für Marco Bauer

Ein für das Theater wesentliches künstlerisches Schaffen zu würdigen, das sich nicht nur im Scheinwerferlicht abspielt, ist Anliegen des Sonderpreises, den der Theater- und Orchesterförderverein Würzburg in diesem Jahr an den Leiter der Werkstätten und stellvertretenden technischen Direktor Marco Bauer vergeben hat.

Bauer – der als Werkstattleiter mit seinem Team von Schreinern, Schlossern, Malern, Dekorateuren und Kascheuren insbesondere den Kulissenbau verantwortet – sorge auf hervorragende Weise dafür, dass sämtliche Gewerke vor einer Premiere wie ein Uhrwerk ineinandergreifen, urteilte die Jury. Dabei setze sich Bauer immer wieder persönlich für originäre Lösungswege und neue technische Kniffe ein, um die künstlerischen Visionen der Produktionsteams Realität werden zu lassen.

Der gelernte Schreiner stieg bereits zur Spielzeit 1994/95 als Bühnenhandwerker am Mainfranken Theater ein. 2002 absolvierte Marco Bauer seine Prüfung zum Meister der Veranstaltungstechnik und wurde später als Theatermeister für die Würzburger Bühne tätig. 2008 wurde er dort zum Werkstattleiter und Stellvertreter der technischen Leitung berufen, nachdem er diese Position bereits seit 2005 kommissarisch innehatte.

Bereits zum 21. Mal hat der Theater- und Orchesterförderverein des Mainfranken Theaters den Würzburger Theaterpreis vergeben. Gestiftet wurde die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung erneut von der Sparkasse Mainfranken. Aus Mitteln des Vereins wurde der diesjährige Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro bestritten.
NR. 78/2019 | 17.12.2019 | SKT
„Klangkörper“ im TanzXperiment:

Expedition N° 4 erforscht das Zusammenspiel von Körper und Stimme

Würzburg, 17. Dezember 2019 – Am 3. Januar setzt die Tanzcompagnie des Mainfranken Theaters die in der letzten Spielzeit begonnene Reihe TanzXperiment mit der Expedition N° 4 fort. Der vierte experimentelle Abend steht unter dem Motto „Klangkörper“ und erforscht das Zusammenspiel von Körper und Stimme. Ballettdirektorin Dominique Dumais konzipiert den Improvisationsabend, der auf Improvisationsaufgaben rund um das Thema basiert.
Die Performance-Reihe TanzXperiment bietet seinem Publikum seit der vergangenen Spielzeit die Möglichkeit, die Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie aus nächster Nähe und im intimen Rahmen der Kammer zu erleben. In der Expedition N° 4, dem neuen Improvisationsabend, erfahren die Zuschauer live, wie tänzerische Räume entdeckt und erkundet werden, wie Ideen und Möglichkeiten erforscht, verwandelt und verworfen werden.

Klangkörper


Unter dem Motto des Abends – „Klangkörper“ – schickt Ballettdirektorin Dominique Dumais die Tänzerinnen und Tänzer mit Improvisationsaufgaben auf die Suche nach dem Wechselspiel der Stimme und der Körperlichkeit. Wie beeinflusst die eine Komponente jeweils die andere? Eine entscheidende Grundlage beispielsweise des Belcanto – eines italienischen Gesangsstils, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts den Operngesang bestimmte – ist die Atemtechnik. Der Abend wird durch eine bunte Mischung von Arien bis Popmusik und auch mit Stimme und Body Percussion der Tänzer untermalt.
NR. 77/2019 | 13.12.2019 | SKT
Klingende Tanzwelten im Großen Haus:

Das Konzert zum Jahreswechsel

Würzburg, 13. Dezember 2019 – Für das Philharmonische Orchester Würzburg ist es bereits zur festen Tradition geworden, das alte Jahr musikalisch zu verabschieden und das neue Jahr ebenso musisch willkommen zu heißen. An drei Abenden nimmt das Orchester unter der Leitung des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári sein Publikum mit auf eine Reise in die Welt des Tanzes.
Die Musikauswahl am 30. Dezember 2019 sowie am 1. und dem 6. Januar folgt Carl Maria von Webers „Aufforderung zum Tanz“. Der Tanz spricht eine internationale Sprache, und so entführt dieser Abend unter der Leitung des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári musikalisch an unterschiedliche Orte der (Tanz-)Welt. Johannes Brahms’ „Ungarischer Tanz Nr. 6“ verbreitet osteuropäisches Temperament, Arturo Marques’ „Danzon Nr. 2“ und Robert Sheldons „Danzas cubanas“ entfachen südamerikanisches Feuer, und Jacques Offenbachs „Can-Can“ entfaltet ausgelassene Lebensfreude der französischen Varietés. Auch der Leidenschaft des Tango wird an diesem Abend mit Astor Piazzollas „Libertango“ gehuldigt.

Im Rahmen des Konzerts am 30. Dezember vergibt der Theater- und Orchesterförderverein Würzburg traditionell seinen Theaterpreis 2019 an eine Künstlerin oder einen Künstler des Mainfranken Theaters. Für die Termine am 1. und 6. Januar gibt es noch Karten.
NR. 76/2019 | 10.12.2019 | SKT
Mit Werken aus vier Jahrhunderten:

Vier Bratschen und ein Klavier im zweiten Kammerkonzert

Würzburg, 10. Dezember 2019 – Am 15. Dezember findet das zweite Kammerkonzert der Konzertsaison im Toscanasaal der Residenz statt. Bei dieser Matinee steht das Instrument Bratsche im Mittelpunkt. Es werden Werke für eine bis vier Violen unter anderem von Telemann, Schumann und Piazzolla präsentiert.
Am 15. Dezember wartet ein Bratschenquartett mit Werken aus vier Jahrhunderten im zweiten Kammerkonzert auf. Bereits im ausgehenden 17. Jahrhundert gab es Werke, die die Viola zum Zentrum des Stückes erhoben. Vor der endgültigen Emanzipation der Bratsche zum Soloinstrument fanden sich charismatische Partien in großen Orchesterwerken wieder, etwa von Bruckner, Mahler oder Strauss. Im zweiten Kammerkonzert widmen sich die Bratschisten Konstantin Molodchinin, Christina Kerscher, Ekaterina Zubkova und Mari Kobayashi mit Pianist Daniel Delgado Orginalkompositionen und Bearbeitungen für ein bis vier Bratschen mit Klavierbegleitung von Telemann, Schumann, von Biber, Piazzolla, Vieuxtemps, Bowen und Pärt.
NR. 75/2019 | 5.12.2019 | SKT

Höhepunkte des Spielplans im Januar und Februar 2020

Das „TanzXperiment“ geht weiter: Expedition N° 4 in der Kammer

In der Reihe TanzXperiment präsentiert sich das Tanzensemble ab dem 3. Januar im intimen Rahmen der Kammer aus nächster Nähe und lädt das Publikum ein, die Künstler als Individuen kennenzulernen. In Improvisationsabenden unter der Leitung von Dominique Dumais stellen sich die Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie der Herausforderung, einen ganzen Abend nach ihrer eigenen Fantasie zu gestalten. So werden tänzerische Räume entdeckt und eröffnet, Möglichkeiten erkundet, verwandelt und verworfen. Jeder Abend ist einzigartig – der Ausgang des Experiments stets ungewiss.

Oper im Großen Haus: „Der goldene Drache“

Ein junger Chinese, „panisch vor Zahnschmerzen“, arbeitet illegal im Asia-Restaurant „Der goldene Drache. Seine Kollegen reißen den Zahn mit einer Rohrzange heraus; er landet in Ingas Thai-Suppe. Der Chinese – eigentlich auf der Suche nach seiner verschollenen Schwester – verblutet. Sein Leichnam wird in den Fluss geworfen und macht eine lange Reise zurück in die Heimat. Basierend auf dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig entfaltet Komponist Peter Eötvös in seiner „komisch dramatischen Oper“ (Eötvös) eine leichte und zugleich tiefe Geschichte über unseren Umgang mit Flucht und Migration. Premiere ist am 25. Januar, Einblicke in die Produktion gibt es vorab mit einer Matinee am 12. Januar und einer öffentlichen Probe am 20. Januar.

Das Tanzstück „Naked“ feiert im Januar Premiere

„Naked“ steht für das Bloßlegen der Bewegung bis unter die Haut. Ausgehend von ihrem Interesse an der Erkundung von Bewegung, schickt Dominique Dumais die Tanzcompagnie auf die Suche nach dem Punkt, an dem Innen und Außen miteinander verschmelzen. „Nakedhandelt also auch vom Mut, die unverfälschte Wirklichkeit zu zeigen. Getragen wird das Stück von den Kompositionen der New Yorkerin Julia Kent, die aus dem satten Klang ihres elektronisch verstärkten Cellos einen eigenen sinnlichen Kosmos entstehen lässt. Die Premiere ist am 31. Januar im Großen Haus. Eine Matinee findet am 19. Januar statt.

Schauspiel in der Kammer: „Fräulein Julie“

 Das junge Fräulein Julie hat in ihrem Leben alles, wovon die Angestellten ihres Vaters nur träumen können. Sie leidet dafür unter dem Druck gesellschaftlicher Erwartungen. Deshalb vergnügt sie sich bei festlichen Anlässen gerne mit der Dienerschaft. In einer Mitsommernacht fällt ihre Wahl auf Jean, der seinerseits mit der Küchenhilfe Kristin verlobt ist. Jean sieht in Julies Avancen eine Möglichkeit, seine Stellung beim Grafen zu verbessern, und geht schließlich darauf ein. Was als verbotener Flirt beginnt, entwickelt sich in nur ein paar Stunden zu einer Liebesbeziehung, die außer Kontrolle gerät. Ab dem 13. Februar ist das Schauspiel in der Kammer zu erleben.

Tragische Familiengeschichte: „Hiob“ im Großen Haus

Mendel Singer steht als orthodoxer Jude gottesfürchtig fest im Leben. Zusammen mit seiner Frau Deborah lebt er in Zuchnow im zaristischen Vorkriegs-Russland. Mit der Geburt des jüngsten Sohns Menuchim, der an epileptischen Anfällen leidet, beginnt eine unaufhaltsame Serie von Schicksalsschlägen, die das Familiengefüge erschüttern. Als sich die Tochter Mirjam auch noch mit einem Kosaken einlässt, für einen Ostjuden der Inbegriff alles Teuflischen, wandert Mendel mit Frau und Tochter nach Amerika aus. Menuchim lassen sie in Russland zurück. Doch auch in den USA gibt es keine Erlösung für die Familie – die Wirren, die der Erste Weltkrieg dort auslöst, bringen noch größeres Leid über Mendel und Deborah Singer. Die Bühnenfassung des Romans von Koen Tachelet feiert am 15. Februar im Großen Haus Premiere.

Highlights aus dem Konzertkalender

Am 11. Januar erhalten junge Besucher zwischen drei und acht Jahren im Kinderkammerkonzert musikalische Einblicke in das spannende Leben der kleinen Fugenhexe.

Auch die beliebten Babykonzerte stehen am 19. Januar auf dem Spielplan.

Im dritten Sinfoniekonzert „Das andere Ich“ präsentiert das Philharmonische Orchester Würzburg unter der Leitung des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári am 30. und 31. Januar das erste Violinkonzert aus der Feder von Schostakowitsch sowie Sibelius‘ erste Sinfonie.

Zum zweiten Familienkonzert am 9. Februar kehrt der Froschkönig mit dem „Froschkomplott reloaded“ wieder zurück in den Konzertsaal.

Am 20. und 22. Februar gibt das Philharmonische Orchester im Würzburger Dom unter der Leitung des Generalmusikdirektors Enrico Calesso sein viertes Sinfoniekonzert. Gemeinsam mit den Würzburger Domsingknaben und dem Damenchor des Mainfranken Theaters präsentieren sie Mahlers dritte Sinfonie.

Zum letzten Mal: Dernieren von „Kabale und Liebe“ und „Hänsel und Gretel“

In der Inszenierung von Schillers „Kabale und Liebe“ malt Regisseur Marcel Keller „ (…) ein wunderbar rundes, schnörkelloses Bild, gleichermaßen historisch durchdacht wie zeitlos.“ (Main-Echo). Letztmalig hebt sich der Vorhang am 24. Januar.
Am 5. Februar steht mit Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ letztmals „ein einziger großer Rausch aus Licht, kleinen Tricks, wunderbarer Musik und Gesang“ (Main-Post) auf dem Spielplan.

Großer Flohmarkt der Gewerke

Nach der überwältigenden Resonanz auf den Kostüm- und Maskenverkauf und Flohmarkt beim diesjährigen Theaterfest haben Schnäppchenjäger am 18. Januar die nächste Chance, Beute im Mainfranken Theater zu machen. Ob Kostüme, Gemälde, Requisiten, Kulissenteile, Musikequipment oder Licht- und Tontechnik - vieles muss raus, und das Stöbern lohnt sich! Der große Flohmarkt findet auf den Probebühnen im Nebengebäude des Mainfranken Theaters in der Oeggstraße statt, und die Türen öffnen sich von 10 bis 15 Uhr.

 
Terminüberblick

Konzert zum Jahreswechsel --> 1.1. & 6.1.
Ferienworkshop: Es war einmal --> 3.1. & 4.1.
Premiere: TanzXperiment --> 3.1.
Letztmals: Der Räuber Hotzenplotz --> 6.1.
Fugenhexe --> 11.1.
Matinee: Der goldene Drache --> 12.1.
Großer Flohmarkt: Maske, Requisite, Technik --> 18.1.
Matinee: Naked --> 19.1.
Babykonzerte --> 19.1.
99 – die öffentliche Probe: Der goldene Drache --> 20.1.
Letztmals: Kabale und Liebe --> 24.1.
Premiere: Der goldene Drache --> 25.1.
3. Sinfoniekonzert: Das andere Ich --> 30.1. & 31.1.
Premiere: Naked --> 31.1.
Letztmals: Hänsel und Gretel --> 5.2.
2. Familienkonzert: Das Froschkomplott reloaded -- > 9.2.
Premiere: Fräulein Julie --> 13.2.
Text und Bühne: Der goldene Drache --> 14.2.
Premiere: Hiob --> 15.2.
4. Sinfoniekonzert: Eine ganze Welt --> 20.2. & 21.2.
NR. 74/2019 | 29.11.2019 | SKT
Konzertevent zu Weihnachten:

„It’s Christmas Time“

Würzburg, 29. November 2019 – Das Philharmonische Orchester Würzburgs stimmt an der Seite der Big Band Würzburg! e.V. mit einer weihnachtlichen Konzertgala am 7. und 13. Dezember auf die besinnliche Zeit ein. Unter der musikalischen Leitung des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári sind die Gesangssolisten Barbara Schöller und Armin Kahl zu erleben. Am 10. Dezember ist das Konzert außerdem in der TauberPhilharmonie Weikersheim zu Gast.
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit in der Spielzeit 2017/18 ist das Philharmonische Orchester Würzburg mit der Big Band Würzburg! e.V. wieder zur Weihnachtszeit im Konzertsaal zu erleben. Gemeinsam mit den Gesangssolisten Barbara Schöller und Armin Kahl und unter Leitung des Ersten Kapellmeisters Gábor Hontvári lassen sie Weihnachtslieder wie „Leise rieselt der Schnee“, „Oh Tannenbaum“ und „Süßer die Glocken nie klingen“ sowie amerikanische Weihnachtsklassiker à la „White Christmas“, „Let it snow“ oder „Jingle Bells“ erklingen. Abgerundet wird die Stückauswahl mit Evergreens wie „Joy to the world“ und „Baby it’s cold outside“ sowie kurzweiligen Kompositionen aus der Feder von Leroy Anderson.
Nr. 73/2019 | 26.11.2019 | ink
Schiefe Märchen und schräge Geschichten:

Paul Maar liest mit musikalischer Begleitung für Erwachsene

Würzburg, 26. November 2019 – Kinderbuchautor Paul Maar kommt am 2. Dezember für eine besondere Lesung ins Große Haus. Mit seinem Buch „Schiefe Märchen und schräge Geschichten“ richtet er sich dieses Mal an Erwachsene. Dabei wird er von zwei Musikern begleitet.
Paul Maars Werk gilt als Standard der Kinderbuchliteratur. Seiner Fantasie entsprangen einst das Sams, der träumende Lippel und viele andere Figuren, die mehrere Generationen an großen und kleinen Lesern verzauberten. Nun ist seine neueste Schmunzelgeschichte erschienen: „Schiefe Märchen und schräge Geschichten“. Das Programm dazu besteht aus einer Lesung mit Musik für Erwachsene, die sich ein kindliches Gemüt bewahrt zu haben oder sich der Nostalgie hingeben möchten. Der Autor gestaltet den Abend zusammen mit seinen musikalischen Partnern Wolfgang Stute (Gitarre und Perkussion) und Konrad Haas (Keyboard, Flöte und Saxofon), die die Texte mit Eigenkompositionen untermalen. Daraus entsteht ein Abend voller Witz und Charme, der das Publikum in eine Welt voller wunderbarer Geschichten entführt.

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