Neu am Mainfranken Theater
Ein Tag im Leben einer Tänzerin
Laura Sophie Heise über den Probenalltag als Tänzerin am Mainfranken Theater
Fünf bis sechs Tage die Woche probt die Würzburger Tanzkompagnie. Hinzu kommen die Vorstellungen. Ein intensiver Arbeitsalltag, der einer guten und achtsamen Vorbereitung bedarf. Laura Sophie Heise, seit Sommer 2021 am Mainfranken Theater, gibt einen Einblick in die tägliche Routine einer Tänzerin.
Mein erster Wecker klingelt um 7:30 Uhr, aber ich stehe meistens erst kurz vor 8 Uhr auf... ich bin keine Frühaufsteherin. Wenn ich es dann geschafft habe aufzustehen, frühstücke ich, meistens Müsli mit Obst und einen Tee. Dann packe ich meine Tasche. Ein Probentag ist lang und intensiv. Da muss man an Verschiedenes denken: Natürlich Trainingskleidung, Wasserflasche, Mittagessen, Snacks (meistens so etwas wie eine Banane oder Schokolade), aber auch Faszienrollen und einen Massageball, sowie Notizbuch und Stifte zum Festhalten von Ideen, Konzepten und Korrekturen aus den Proben. Außerdem nehme ich mir gerne noch ein Buch und Kopfhörer für die Busfahrt mit. Das Training für die Kompagnie beginnt um 10 Uhr. Ich bin mindestens eine halbe Stunde früher da, um mich in Ruhe vorzubereiten und aufzuwärmen. Das gestaltet jedes Ensemblemitglied individuell. Ich liege zuerst gerne flach auf dem Boden und atme ein paar Mal tief ein und aus, um im Raum und im Hier und Jetzt anzukommen. Dann mache ich ein wenig Yoga, ein paar Kräftigungsübungen für meine Körpermitte, aber auch spezifische Übungen für andere Körperteile, je nachdem, was mein Körper an diesem Tag braucht.
Das morgendliche Training (meist 90 Minuten) ist für Tänzerinnen und Tänzer essenziell. Es bereitet uns körperlich wie geistig auf die Proben vor. Es dient dazu, die Muskeln aufzuwärmen, die Konzentration zu aktivieren, das Gedächtnis und die Musikalität zu trainieren, die Koordination herauszufordern, und zugleich die Kreativität anzuregen. Das Interessante bei unserer Kompagnie ist für mich, dass wir bis zu drei verschiedene Arten des Trainings pro Woche erhalten: klassisches Balletttraining, „Axis Syllabus“ (Grundsätze der funktionellen Anatomie nach Frey Faust) sowie Partner- und Bodenarbeit („floorwork“). Jedes Training ist sehr spezifisch und wärmt uns auf unterschiedliche Weise auf, was es für uns Tanzende sehr abwechslungsreich und lehrreich macht. Jede Trainingsart legt den Fokus auf andere Aspekte der Körperarbeit. Das morgendliche Training ist außerdem ein interessanter Lernprozess, da der Körper sich jeden Tag etwas anders anfühlt. Man muss seinem Körper täglich aufs Neue genau zuhören und ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie man am besten und gesündesten mit seinem eigenen „Instrument“ agieren kann. Auf das Training folgt der erste Probenblock. Wenn wir nicht an neuen Kreationen arbeiten, gehen wir regelmäßig unsere laufenden Stücke durch. Dabei werden Erfahrungen und Korrekturen aus der letzten Vorstellung besprochen und die Abfolgen „geputzt“, etwa wenn es für die nächste Vorstellung Umbesetzungen gibt. Grundsätzlich machen wir einen Durchlauf des Stücks, das heißt von Anfang bis Ende ohne Unterbrechungen, wie bei einem Auftritt, nur ohne Make-up und Kostüm.
Vor der Mittagspause nutze ich die ersten Minuten nach der Probe für ein kleines Cool Down, das aus einer Mischung aus Dehnungen, Massage mit der Faszienrolle und Entspannungsübungen besteht. Dann esse ich mein mitgebrachtes Essen, trinke einen Kaffee und tausche mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus. Vor den Nachmittagsproben versuche ich, noch einen Moment zu entspannen und bereite mich dann langsam wieder vor, wärme meinen Körper auf und gehe Schrittkombinationen und die letzten Korrekturen durch. Wir proben in der Regel bis 18 Uhr. Das heißt insgesamt sieben Stunden körperlich anspruchsvolle Arbeit. Daher lasse ich den Tag am liebsten in meiner Badewanne ausklingen. Das heiße Wasser ist sehr angenehm für die Muskulatur und hilft ebenfalls bei der mentalen Entspannung. Außerdem koche ich gern, gehe mit Freunden etwas essen oder spazieren. Wahlweise entspanne ich mit einem guten Buch oder Film und viel Musik.
Auf der Bühne ist Laura Sophie Heise derzeit zu sehen in:
Das morgendliche Training (meist 90 Minuten) ist für Tänzerinnen und Tänzer essenziell. Es bereitet uns körperlich wie geistig auf die Proben vor. Es dient dazu, die Muskeln aufzuwärmen, die Konzentration zu aktivieren, das Gedächtnis und die Musikalität zu trainieren, die Koordination herauszufordern, und zugleich die Kreativität anzuregen. Das Interessante bei unserer Kompagnie ist für mich, dass wir bis zu drei verschiedene Arten des Trainings pro Woche erhalten: klassisches Balletttraining, „Axis Syllabus“ (Grundsätze der funktionellen Anatomie nach Frey Faust) sowie Partner- und Bodenarbeit („floorwork“). Jedes Training ist sehr spezifisch und wärmt uns auf unterschiedliche Weise auf, was es für uns Tanzende sehr abwechslungsreich und lehrreich macht. Jede Trainingsart legt den Fokus auf andere Aspekte der Körperarbeit. Das morgendliche Training ist außerdem ein interessanter Lernprozess, da der Körper sich jeden Tag etwas anders anfühlt. Man muss seinem Körper täglich aufs Neue genau zuhören und ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie man am besten und gesündesten mit seinem eigenen „Instrument“ agieren kann. Auf das Training folgt der erste Probenblock. Wenn wir nicht an neuen Kreationen arbeiten, gehen wir regelmäßig unsere laufenden Stücke durch. Dabei werden Erfahrungen und Korrekturen aus der letzten Vorstellung besprochen und die Abfolgen „geputzt“, etwa wenn es für die nächste Vorstellung Umbesetzungen gibt. Grundsätzlich machen wir einen Durchlauf des Stücks, das heißt von Anfang bis Ende ohne Unterbrechungen, wie bei einem Auftritt, nur ohne Make-up und Kostüm.
Vor der Mittagspause nutze ich die ersten Minuten nach der Probe für ein kleines Cool Down, das aus einer Mischung aus Dehnungen, Massage mit der Faszienrolle und Entspannungsübungen besteht. Dann esse ich mein mitgebrachtes Essen, trinke einen Kaffee und tausche mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus. Vor den Nachmittagsproben versuche ich, noch einen Moment zu entspannen und bereite mich dann langsam wieder vor, wärme meinen Körper auf und gehe Schrittkombinationen und die letzten Korrekturen durch. Wir proben in der Regel bis 18 Uhr. Das heißt insgesamt sieben Stunden körperlich anspruchsvolle Arbeit. Daher lasse ich den Tag am liebsten in meiner Badewanne ausklingen. Das heiße Wasser ist sehr angenehm für die Muskulatur und hilft ebenfalls bei der mentalen Entspannung. Außerdem koche ich gern, gehe mit Freunden etwas essen oder spazieren. Wahlweise entspanne ich mit einem guten Buch oder Film und viel Musik.
Auf der Bühne ist Laura Sophie Heise derzeit zu sehen in: