Mit seinem Gastspiel auf dem „Campus für Demokratie“ in Berlin wagt sich das Mainfranken Theater mit dem Stück Das schweigende Klassenzimmer an einen historischen Ort.
Hier, im Bezirk Lichtenberg, hatte das Ministerium für Staatssicherheit seinen Hauptsitz und sich eine kleine, eigene Stadt geschaffen, mit Einkaufsmöglichkeiten und Versorgungseinrichtungen für die vielen Tausend Beschäftigten, von der Außenwelt durch hohe Verwaltungsgebäude fast hermetisch abgeriegelt. Im Zentrum der Anlage residierte Minister Mielke in seinem holzgetäfelten Bürotrakt, kein besonders eleganter, aber ein bedrückender Ort der Macht, wie man überhaupt die ganze Liegenschaft nicht besuchen kann, ohne dass einem ein Schauer über den Rücken läuft. Hinter zu vielen Fenstern wurden Zersetzungspläne erdacht, Verhaftungen befohlen und Pläne konzipiert, Menschen auszuhorchen, sie zu quälen und ihnen ihre Rechte zu nehmen.
Vis-à-vis von seinem „Haus 1“ schaute der Minister auf das Casino seiner Offiziere, den Fest- und Konferenzsaal der Generalität und Oberspitzel des Geheimdienstes, ihren „Feldherrenhügel“ im Berliner Jargon. Dass hier am 6. und 7. März 2025 drei Aufführungen des Klassenzimmers stattfinden, begleitet von Gesprächen mit dem Zeitzeugen Karsten Köhler, ist dem tollen Ensemble um Schauspieldirektorin Barbara Bily und Regisseurin Anna Stiepani zu verdanken. Denn die Idee, mitten im Stasi- Reich die Geschichte vom Widerstand junger Leute gegen die DDR- Mächtigen zu erzählen, hat so fasziniert, dass man sich über äußere Misslichkeiten, etwa fehlende Garderoben, hinwegsetzte. So gelingt ein historischer Triumph, der perfekt zur Arbeit des „Campus“ passt, der hier Diktatur aufarbeitet und für die Demokratie wirbt: Gratulation an alle im Mainfranken Theater und toi, toi, toi!
Beitrag von Dr. Frank Hoffmann, Ruhr- Universität Bochum; Institut für Deutschlandforschung
Hier, im Bezirk Lichtenberg, hatte das Ministerium für Staatssicherheit seinen Hauptsitz und sich eine kleine, eigene Stadt geschaffen, mit Einkaufsmöglichkeiten und Versorgungseinrichtungen für die vielen Tausend Beschäftigten, von der Außenwelt durch hohe Verwaltungsgebäude fast hermetisch abgeriegelt. Im Zentrum der Anlage residierte Minister Mielke in seinem holzgetäfelten Bürotrakt, kein besonders eleganter, aber ein bedrückender Ort der Macht, wie man überhaupt die ganze Liegenschaft nicht besuchen kann, ohne dass einem ein Schauer über den Rücken läuft. Hinter zu vielen Fenstern wurden Zersetzungspläne erdacht, Verhaftungen befohlen und Pläne konzipiert, Menschen auszuhorchen, sie zu quälen und ihnen ihre Rechte zu nehmen.
Vis-à-vis von seinem „Haus 1“ schaute der Minister auf das Casino seiner Offiziere, den Fest- und Konferenzsaal der Generalität und Oberspitzel des Geheimdienstes, ihren „Feldherrenhügel“ im Berliner Jargon. Dass hier am 6. und 7. März 2025 drei Aufführungen des Klassenzimmers stattfinden, begleitet von Gesprächen mit dem Zeitzeugen Karsten Köhler, ist dem tollen Ensemble um Schauspieldirektorin Barbara Bily und Regisseurin Anna Stiepani zu verdanken. Denn die Idee, mitten im Stasi- Reich die Geschichte vom Widerstand junger Leute gegen die DDR- Mächtigen zu erzählen, hat so fasziniert, dass man sich über äußere Misslichkeiten, etwa fehlende Garderoben, hinwegsetzte. So gelingt ein historischer Triumph, der perfekt zur Arbeit des „Campus“ passt, der hier Diktatur aufarbeitet und für die Demokratie wirbt: Gratulation an alle im Mainfranken Theater und toi, toi, toi!
Beitrag von Dr. Frank Hoffmann, Ruhr- Universität Bochum; Institut für Deutschlandforschung