Die neue Tanzproduktion Chaplin! ist sowohl von der Biographie des Briten als auch von seinen Filmen und weltberühmten Charakteren inspiriert. In Chaplins Leben selbst sowie in seinen Werken liegen Komik und Tragik nah beieinander. Im Besonderen wurde dies in der Rolle des Tramp verdeutlicht, der Rolle, die Chaplin auf der ganzen Welt bekannt machte. Die unvergessliche Filmfigur mit Stock und Melone ist daher auch wichtiger Bestandteil der neuen Tanzproduktion am Mainfranken Theater.
BESCHEIDENE ANFÄNGE
Charles Spencer Chaplin, geboren am 16. April 1889 in London, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern waren an den britischen Music Halls aktiv. Sie trennten sich kurz nach seiner Geburt, weshalb Hannah Harriet Chaplin als alleinerziehende Mutter immer wieder finanzielle Probleme hatte, die dazu führten, dass Charlie schon als Kind zum Lebensunterhalt der Familie beitragen musste. Da sein Vater verstarb und seine Mutter immer wieder in psychiatrische Anstalten eingewiesen werden musste, landete Charlie schließlich für eine Zeit im Waisenhaus. Gleichzeitig aber begann Chaplin bereits in jungen Jahren selbst aufzutreten, er tourte durch Music Halls und arbeitete später als Bühnenschauspieler und Komödiant. Mit 19 wurde er von der Fred- Karno-Theatertruppe unter Vertrag genommen, mit der er in die Vereinigten Staaten reiste.
DURCHBRUCH IN HOLLYWOOD
Mit 24 erhielt Chaplin sein erstes Engagement in Hollywood und ein Jahr später gelang ihm der Durchbruch mit der Rolle des Tramp. Der Tramp (Duden: „Landstreicher, umherziehender Gelegenheitsarbeiter“) ist eine kindliche, unbeholfene, aber gutherzige Figur. Er ist bemüht, sich trotz seines niedrigen sozialen Status mit den Manieren eines Gentlemans zu verhalten. Einerseits ist er dabei bereit, jede bezahlte Arbeit anzunehmen, andererseits ist er gerissen genug, sich das zu holen, was er zum Überleben braucht, und denen zu entkommen, die seine Eskapaden nicht
dulden. Die ikonische Rolle des Tramps entstand eher per Zufall bei den Dreharbeiten zu Mabel's Strange Predicament von Mabel Normand. Ein Paar weite Hosen, ein enger Mantel, ein kleiner Derby-Hut und ein großes Paar Schuhe. „Ich wollte, dass die Kleidung ein Sammelsurium von Widersprüchen ist […]. Um eine komische Note hinzuzufügen, trug ich einen kleinen Schnurrbart, der meinen Gesichtsausdruck nicht verbergen sollte. […] Die Kleidung schien der Figur ihren Geist einzuhauchen. Er wurde tatsächlich ein Mann mit einer Seele – einem Standpunkt. […] Er trägt einen Hauch von romantischem Hunger in sich, ist immer auf der Suche nach Romantik, aber
seine Füße lassen ihn nicht.“, so Chaplin in einem Interview 1933. Man sagt, Chaplin habe durch seine Figuren mehr Menschen zum Lachen gebracht als irgendjemand sonst. Aber neben aller Heiterkeit integriert er in seinen Geschichten immer zudem die Ängste und Sorgen der Menschen. Chaplins Werke waren dabei oft ein sozialer und politischer Kommentar zu seiner Zeit. Chaplins Tramp wurde so zum Symbol für gesellschaftliche Ungleichheit.
Dominique Dumais’ Chaplin! ist eine Verbeugung vor der großen Filmikone und dem Menschen Charlie Chaplin.
Die Premiere findet am 15. April um 19:30 Uhr in der Theaterfabrik Blaue Halle statt.
Die Besetzung
Tanzensemble des Mainfranken Theaters Würzburg: Riccardo Battaglia, Paul Calderone, Debora Di Biagi, Carl Hughes, Laura Sophie Heise, Mirko Ingrao, Tyrel Larson, Venetia Lim Jia Yee, Matisse Maitland, Matteo Mersi, Yester Mulens García, Maya Tenzer, Alba Valenciano López
Philharmonisches Orchester Würzburg, musikalische Leitung: Enrico Calesso
Weitere Vorstellungen: 23. April, 28. April, 7. Mai, 14. Mai
Text: Sonja Wilhelm, Dominik Pesamosca
Foto: Nik Schölzel
BESCHEIDENE ANFÄNGE
Charles Spencer Chaplin, geboren am 16. April 1889 in London, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern waren an den britischen Music Halls aktiv. Sie trennten sich kurz nach seiner Geburt, weshalb Hannah Harriet Chaplin als alleinerziehende Mutter immer wieder finanzielle Probleme hatte, die dazu führten, dass Charlie schon als Kind zum Lebensunterhalt der Familie beitragen musste. Da sein Vater verstarb und seine Mutter immer wieder in psychiatrische Anstalten eingewiesen werden musste, landete Charlie schließlich für eine Zeit im Waisenhaus. Gleichzeitig aber begann Chaplin bereits in jungen Jahren selbst aufzutreten, er tourte durch Music Halls und arbeitete später als Bühnenschauspieler und Komödiant. Mit 19 wurde er von der Fred- Karno-Theatertruppe unter Vertrag genommen, mit der er in die Vereinigten Staaten reiste.
DURCHBRUCH IN HOLLYWOOD
Mit 24 erhielt Chaplin sein erstes Engagement in Hollywood und ein Jahr später gelang ihm der Durchbruch mit der Rolle des Tramp. Der Tramp (Duden: „Landstreicher, umherziehender Gelegenheitsarbeiter“) ist eine kindliche, unbeholfene, aber gutherzige Figur. Er ist bemüht, sich trotz seines niedrigen sozialen Status mit den Manieren eines Gentlemans zu verhalten. Einerseits ist er dabei bereit, jede bezahlte Arbeit anzunehmen, andererseits ist er gerissen genug, sich das zu holen, was er zum Überleben braucht, und denen zu entkommen, die seine Eskapaden nicht
dulden. Die ikonische Rolle des Tramps entstand eher per Zufall bei den Dreharbeiten zu Mabel's Strange Predicament von Mabel Normand. Ein Paar weite Hosen, ein enger Mantel, ein kleiner Derby-Hut und ein großes Paar Schuhe. „Ich wollte, dass die Kleidung ein Sammelsurium von Widersprüchen ist […]. Um eine komische Note hinzuzufügen, trug ich einen kleinen Schnurrbart, der meinen Gesichtsausdruck nicht verbergen sollte. […] Die Kleidung schien der Figur ihren Geist einzuhauchen. Er wurde tatsächlich ein Mann mit einer Seele – einem Standpunkt. […] Er trägt einen Hauch von romantischem Hunger in sich, ist immer auf der Suche nach Romantik, aber
seine Füße lassen ihn nicht.“, so Chaplin in einem Interview 1933. Man sagt, Chaplin habe durch seine Figuren mehr Menschen zum Lachen gebracht als irgendjemand sonst. Aber neben aller Heiterkeit integriert er in seinen Geschichten immer zudem die Ängste und Sorgen der Menschen. Chaplins Werke waren dabei oft ein sozialer und politischer Kommentar zu seiner Zeit. Chaplins Tramp wurde so zum Symbol für gesellschaftliche Ungleichheit.
Dominique Dumais’ Chaplin! ist eine Verbeugung vor der großen Filmikone und dem Menschen Charlie Chaplin.
Die Premiere findet am 15. April um 19:30 Uhr in der Theaterfabrik Blaue Halle statt.
Die Besetzung
Tanzensemble des Mainfranken Theaters Würzburg: Riccardo Battaglia, Paul Calderone, Debora Di Biagi, Carl Hughes, Laura Sophie Heise, Mirko Ingrao, Tyrel Larson, Venetia Lim Jia Yee, Matisse Maitland, Matteo Mersi, Yester Mulens García, Maya Tenzer, Alba Valenciano López
Philharmonisches Orchester Würzburg, musikalische Leitung: Enrico Calesso
Weitere Vorstellungen: 23. April, 28. April, 7. Mai, 14. Mai
Text: Sonja Wilhelm, Dominik Pesamosca
Foto: Nik Schölzel