Bei der Konzertmatinee am 12. Mai 2019 widmen sich Generalmusikdirektor Enrico Calesso sowie das Streichtrio um Petra, Sebastian und Simon Kuhn barocken und spätromantischen Werken.
Das Ensemble präsentiert mit dem Streichtrio in a-Moll op. 77b von Max Reger, dem Klavierquartett in g-Moll op. 25 von Johannes Brahms sowie einer Auswahl an dreistimmigen Sinfoniae von Johann Sebastian Bach (in einer Bearbeitung für Streichtrio) Musik aus fast 200 Jahren Musikgeschichte.
Das Ensemble präsentiert mit dem Streichtrio in a-Moll op. 77b von Max Reger, dem Klavierquartett in g-Moll op. 25 von Johannes Brahms sowie einer Auswahl an dreistimmigen Sinfoniae von Johann Sebastian Bach (in einer Bearbeitung für Streichtrio) Musik aus fast 200 Jahren Musikgeschichte.
UNVERSTELLT
Mit dem Wort Sinfonie verbindet man heutzutage hauptsächlich große Orchesterwerke à la Beethoven, Bruckner oder Mahler. Sinfonien finden sich bereits im Werk von Johann Sebastian Bach – hier allerdings in einem anderen Bereich der Instrumentalmusik. Zunächst waren die Stücke, die später unter dem Begriff Sinfonia subsumiert wurden, als „Praeambulum“ und dreistimmige „Fantasia“ Teil des Klavierbüchleins für Wilhelm Friedemann Bach. In erster Linie waren die einzelnen Sinfoniae als Übungswerke vorgesehen, um Fingerfertigkeit sowie kontrapunktische Satztechniken zu trainieren. Nicht nur den Bach-Söhnen gereichten diese modellhaften, einsätzigen Stücke zu Erkenntnissen hinsichtlich Spiel- und Satztechnik. Auch viele der folgenden Komponistengenerationen erhielten im Studium der Bachschen Lehrstücke wesentliche Einblicke in die von puristischer Makellosigkeit geprägten Werke. In Arrangements von Hartwig Röhm stellt das Trio die Sinfoniae in D-Dur und F-Dur den Komplementärwerken in Moll gegenüber.
UNERSETZLICH
Den Weg zur Kammermusik fand Brahms über das Klavier, jenes Instrument, welches der Hanseat so meisterhaft beherrschte. Das Klavier befördert auch die große, quasi sinfonische Ausstrahlung der Klavierquartette. In der viersätzigen Anlage orientierte sich Brahms offenkundig am Vorbild Schumanns, namentlich an dessen einzigem Klavierquartett op. 47.
Das erste Klavierquartett, welches Arnold Schönberg 1937 für Orchester bearbeitete, bezeichnete der Meister der Zweiten Wiener Schule als „Brahms’ Fünfte“. Es war insbesondere der Technik der entwickelnden Variation geschuldet, dass Schönberg dieses Quartett als ein solch wegweisendes Werk der Musikgeschichte betrachtete. Ohne Zweifel ist jenes erste Klavierquartett aus der Feder von Johannes Brahms nicht nur dessen anspruchsvollster sondern auch beliebtester Beitrag zur Gattung.
Das erste Klavierquartett, welches Arnold Schönberg 1937 für Orchester bearbeitete, bezeichnete der Meister der Zweiten Wiener Schule als „Brahms’ Fünfte“. Es war insbesondere der Technik der entwickelnden Variation geschuldet, dass Schönberg dieses Quartett als ein solch wegweisendes Werk der Musikgeschichte betrachtete. Ohne Zweifel ist jenes erste Klavierquartett aus der Feder von Johannes Brahms nicht nur dessen anspruchsvollster sondern auch beliebtester Beitrag zur Gattung.
UNVERWECHSELBAR
Wie man es auch dreht und wendet: Reger bleibt Reger. Sein unverwechselbarer Stil ist geprägt von farbigen, kühn ineinander übergehenden Harmonien, von gegensätzlichen Themencharakteren, vom Wechselspiel aus Anspannung und Entspannung, aus Bewegung und Ruhe. Im a-Moll-Trio, das Reger 1905 komponierte, ist die besondere Aura des Fin de Siècle spürbar. Sie zeigt sich an der avancierten Harmonik und dem spätromantischen Ausdrucksbedürfnis, dem auch Züge eines spielerischen “Neorokoko” anhaften. Auch aufgrund jener Grenzgänge, die Regers Musik zweifellos bestreitet, polarisiert sie. Kalt lässt sie den Zuhörer nicht, dafür ist sie zu aufdringlich, fordert zu vehement eine Stellungnahme. Am 12. Mai bietet sich die Gelegenheit für einen klingenden Diskurs.
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