Am 10. Februar bringt das Tanzensemble die beliebte Chaplin!- Produktion zurück auf die Bühne der Blauen Halle. Die positive Resonanz in der vergangenen Spielzeit zeigt, dass Charlie Chaplin auch heute Menschen mit seinem Leben und seiner Kunst anspricht, inspiriert und bewegt. Die Rolle, mit der Charlie Chaplin der Durchbruch in den Vereinigten Staaten und schließlich in der ganzen Welt gelang, ist bis heute untrennbar mit seinem Namen verbunden: Der Tramp. Er ist eine kindliche, unbeholfene, aber gutherzige Figur. Er ist bemüht, sich trotz seines niedrigen sozialen Status wie ein Gentleman zu verhalten. Die ikonische Rolle des Tramp entstand eher zufällig bei den Dreharbeiten zu Mabel’s Strange Predicament (1914) von Mabel Normand. Das Kostüm: Ein Paar weite Hosen, ein enger Mantel, ein kleiner Derby-Hut und ein großes Paar Schuhe. „Ich wollte, dass die Kleidung ein Sammelsurium von Widersprüchen ist […]. Um eine komische Note hinzuzufügen, trug ich einen kleinen Schnurrbart, der meinen Gesichtsausdruck nicht verbergen sollte. […] Die Kleidung schien der Figur ihren Geist einzuhauchen. Er wurde tatsächlich ein Mann mit einer Seele – einem Standpunkt. […] Er trägt einen Hauch von romantischem Hunger in sich, ist immer auf der Suche nach Romantik, aber seine Füße lassen ihn nicht“, erklärt Chaplin in einem Interview 1933. Wie in Chaplins Leben nimmt seine bekannteste Figur auch in Dominique Dumais’ Tanzproduktion eine zentrale Rolle ein.
Verena Hemmerlein, die für Chaplin! das Bühnen- und Kostümbild entwarf, erklärt zum zusammengewürfelten Kostüm des Tramp: „Es zeigt hier eine Parallele zu Chaplins Biografie. In Armut mit einer psychisch instabilen Mutter und ohne Vater aufgewachsen, musste er viel zu früh Verantwortung übernehmen, quasi in zu große Schuhe schlüpfen. Das zu kleine Jackett ist auch ein typisches Bild für Kinder in Armut – dem alten entwachsen, aber kein Geld für ein neues. Und dennoch ist er mit Weste, Fliege, Melone und Stock stets auf ein würdevolles, gepflegtes Aussehen bedacht.“
Für Dominique Dumais ist der Tramp ein Sinnbild der Willensstärke und unbeugsamer Hoffnung: „Man sagt, Chaplin thematisiert in der Figur des Tramp die Demütigungen und Traumata seiner Kindheit und wie er sich zugleich trotz aller unglücklichen Umstände diesen widersetzte. Trotz aller Schwierigkeiten und ganz gleich, was ihm widerfahren mag, der Tramp bewahrt sich stets seinen Humor und seine Würde – mit seinem Jacket, seiner Melone und seinem Gehstock, ganz wie ein Gentleman. Die meisten Menschen erleben irgendwann, in irgendeiner Form Erniedrigung, Leid oder das Gefühl von Entfremdung. Der Tramp steht daher in gewisser Weise für das Bild eines everyday man. Dies ist auch die Idee, die hinter dem Konzept von all unseren Tänzerinnen und Tänzern als Tramp steht.“
Im Kontrast zur Figur des Tramp, die sich wie ein roter Faden durch das Stück zieht, steht ein zweiter Satz Kostüme. Dieser zeigt Menschen „aus dem realen Leben, wie Chaplin selbst und seine Mitmenschen, seine Frauen, oder auch zufällige Begegnungen, die den Künstler inspirierten. Diese Kostüme sind in Farbe gehalten, in gedeckten Tönen, allerdings zeitlich nicht strikt historisch, sondern bewusst eine Annäherung an unsere Zeit suchend. Denn die menschlichen Beobachtungen Chaplins sind zeitlos“, so Hemmerlein.
Verena Hemmerlein, die für Chaplin! das Bühnen- und Kostümbild entwarf, erklärt zum zusammengewürfelten Kostüm des Tramp: „Es zeigt hier eine Parallele zu Chaplins Biografie. In Armut mit einer psychisch instabilen Mutter und ohne Vater aufgewachsen, musste er viel zu früh Verantwortung übernehmen, quasi in zu große Schuhe schlüpfen. Das zu kleine Jackett ist auch ein typisches Bild für Kinder in Armut – dem alten entwachsen, aber kein Geld für ein neues. Und dennoch ist er mit Weste, Fliege, Melone und Stock stets auf ein würdevolles, gepflegtes Aussehen bedacht.“
Für Dominique Dumais ist der Tramp ein Sinnbild der Willensstärke und unbeugsamer Hoffnung: „Man sagt, Chaplin thematisiert in der Figur des Tramp die Demütigungen und Traumata seiner Kindheit und wie er sich zugleich trotz aller unglücklichen Umstände diesen widersetzte. Trotz aller Schwierigkeiten und ganz gleich, was ihm widerfahren mag, der Tramp bewahrt sich stets seinen Humor und seine Würde – mit seinem Jacket, seiner Melone und seinem Gehstock, ganz wie ein Gentleman. Die meisten Menschen erleben irgendwann, in irgendeiner Form Erniedrigung, Leid oder das Gefühl von Entfremdung. Der Tramp steht daher in gewisser Weise für das Bild eines everyday man. Dies ist auch die Idee, die hinter dem Konzept von all unseren Tänzerinnen und Tänzern als Tramp steht.“
Im Kontrast zur Figur des Tramp, die sich wie ein roter Faden durch das Stück zieht, steht ein zweiter Satz Kostüme. Dieser zeigt Menschen „aus dem realen Leben, wie Chaplin selbst und seine Mitmenschen, seine Frauen, oder auch zufällige Begegnungen, die den Künstler inspirierten. Diese Kostüme sind in Farbe gehalten, in gedeckten Tönen, allerdings zeitlich nicht strikt historisch, sondern bewusst eine Annäherung an unsere Zeit suchend. Denn die menschlichen Beobachtungen Chaplins sind zeitlos“, so Hemmerlein.