Theater als sinnliches Erlebnis

Der designierte Intendant Dr. Daniel Morgenroth stellt sich vor
Sinnlich. Ein bisschen Erotik. Knisternd. Man merkt Daniel Morgenroth die Leidenschaft fürs Theater an, wenn er über seinen Einstieg am Mainfranken Theater spricht. Derzeit ist Morgenroth noch Intendant am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz und Zittau. Dort endet seine Amtszeit im Sommer 2026. Und dann legt er los. In Würzburg. Zurück in Franken. Dort, wo Morgenroth 1984 in Coburg geboren wurde. Und er macht schnell deutlich, wie er Theater versteht: als Gesamterlebnis aus herausfordernder Kunst und guter Unterhaltung. „Wir sind ein Theater für alle: die versierten Theaterfreunde und die Gelegenheitsbesucher. Das muss unser Anspruch sein“, so Morgenroth.
Raus in die Stadt. Die Stadt aufsaugen, nennt Morgenroth das. Mit den Themen, die für die Stadt wichtig sind. „Wir sind zuallererst Stadttheater und müssen die Menschen in unserer Stadt überzeugen. Dann schauen wir, was darüber hinaus möglich ist“, so beschreibt er seinen Auftrag. Wichtig dabei sei ihm auch die Vermittlungsarbeit. Neues Publikum gewinnen, mit anderen Formaten. An anderen Spielstätten, solange das Haus noch nicht wieder komplett geöffnet ist. Nicht klagen, sondern machen. Im Team. „Theater ist Teamsport“, beschwört er. Sagt aber auch, dass am Ende einer entscheiden muss. „Daher ist der Intendant auch keine Person, die es nicht mehr braucht“.
Der Presse stellte sich Daniel Morgenroth in der vergangenen Woche vor. Zusammen mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Kulturreferent Benedikt Stegmayer und dem Geschäftsführenden Direktor des Mainfranken Theaters, Dirk Terwey.

O-Töne aus der Pressekonferenz

Kulturreferent Benedikt Stegmayer:

Mit Daniel Morgenroth verbinde ich die Erwartung, dass das Würzburger Stadt- und Staatstheater seinen Aktionsradius und damit seine Wirkung für die Stadt Würzburg und die Region deutlich spürbar erhöht. Er baut hier auf einem guten Fundament auf und hat die Möglichkeit, mit seinen Ideen und Konzepten viel zu bewegen. Das Fundament, auf dem er aufbaut, ist ein Haus mit engagierten Ensembles, aber auch ein interessiertes und dem Haus zugeneigten Publikum. Es ist begeisterungsfähig, offen für Neues und eine wichtige Basis dafür, dass in Würzburg in allen Sparten zeitgenössisches Theater mit hohem Anspruch realisiert werden kann – weil es in der Stadt verstanden, geschätzt und von unserem Publikum zurecht gefordert wird. Mit diesem Pfund kann man in Würzburg wuchern und es wird die Aufgabe von Daniel Morgenroth sein, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu heben. Dass ihm das gelingt, daran habe ich keinen Zweifel. Auch bei seinen bisherigen Stationen konnte er eindrucksvoll seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. In Görlitz und Zittau hat er den Wirkungsgrad der ihm unterstellten Häuser gesteigert und Erfolge beim Publikum und den Fachmedien gleichermaßen gefeiert. Natürlich kann sich Daniel Morgenroth mit dem gesamten Haus auch auf meine volle Unterstützung verlassen. Ich freue mich bereits heute auf die gemeinsame Spielzeit 2026/27.

Geschäftsführender Direktor des Mainfranken Theaters, Dirk Terwey:

Im Namen des ganzen Hauses begrüße ich Herrn Dr. Morgenroth in Würzburg und an unserem Theater. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und auf die kommenden Jahre. Ich bin mir sicher, dass Herr Morgenroth von allen Kolleginnen und Kollegen mit offenen Armen empfangen wird. Wir wollen gemeinsam das Theater zu dem zentralen Ort der Stadt machen, an dem die Gesellschaft zusammenkommen kann. Mit der Eröffnung des Theaterneubaus im Dezember 2023 haben wir einen ersten großen Schritt gemacht. Die Weiterentwicklung des Theaters, die Eröffnung des sanierten Bestandsgebäudes und die damit verbundene Ernennung zum Staatstheater sind großen Aufgaben, die in den kommenden Jahren vor uns liegen. Ich bin optimistisch, dass es uns gelingt, diesen Weg erfolgreich zu meistern.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt:

Daniel Morgenroth wird es verstehen, das Team des Theaters motivierend und würdigend zu führen und das künstlerische Profil des Theaters weiter zu schärfen, damit es sich nach dem langen Sanierungsprozess als Staatstheater einen bedeutenden Platz in der nationalen Theaterlandschaft erarbeiten kann. Gemeinsam mit dem neuen Generalmusikdirektor Mark Rohde möchte ich Beiden die besten Wünsche für die anstehenden Aufgaben aussprechen. Ihre künstlerische Vision und das Engagement werden das Mainfranken Theater ganz sicher bereichern und prägen.

Fotos: Laura Legge & Pauline Kuhn
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