Neue Leitung der Theaterpädagogik

Jenny Holzer im Gespräch
Ich möchte die Menschen im Inneren berühren, zum Nachdenken anregen und meine Begeisterung für das Theater an sie weitergeben.
Jenny Holzer
Foto: Oliver Darcy
Mit fünf Jahren wünschte sie sich, eines Tages so mutig zu sein wie Die kleine Hexe. Das war ihr erster Theaterbesuch in Gerhards Marionettentheater in Schwäbisch Hall. Heute ist Jenny Holzer Theaterpädagogin und Schauspielerin. Seit Juli 2022 ist sie Leiterin der Theatervermittlung des Mainfranken Theaters und als Theaterpädagogin für den Schwerpunkt Schauspiel zuständig.

WILLKOMMEN IN WÜRZBURG! WIE WAR IHR WEG INS THEATER UND DIE THEATERPÄDAGOGIK?

Ich studierte Schauspiel und Theaterpädagogik in Stuttgart. Während des Studiums hatte ich meine ersten Engagements u.a. bei den Freilichtsspielen in Schwäbisch Hall, in der freien Szene bei Theater- und Filmprojekten, und war in Griechenland tätig. 2014 wollte ich mir eine Auszeit von der Schauspielerei nehmen und mein zweites Standbein, die Theaterpädagogik, weiter ausbauen. Ich ging als Theaterpädagogin an das Theater für Niedersachsen, eine große Landesbühne in Hildesheim. Dort stellte ich fest, dass mir diese Arbeit noch mehr Freude bereitet. Menschen zu ermutigen, sich selbst und ihre Umwelt genauer zu reflektieren, ihnen literarische Texte verständlich zu vermitteln, allen den Mut zu geben auf die Bühne zu gehen und sie für die darstellende Kunst zu begeistern, das erfüllt mich sehr. Ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen. Ich bin mit jeder Pore Theater. Wir als Theater sind ein Ort der Erinnerung. Wir schenken Erinnerungen und erinnern durch die Geschichten, die wir darstellen. Nach acht Spielzeiten am Theater für Niedersachsen war es dann aber Zeit weiterzuziehen, und so freue ich mich, nun hier in Würzburg zu sein.

WAS VERBINDEN SIE MIT DER STADT WÜRZBURG?

Ich war bereits als Kind öfter in Würzburg. Während des Studiums schaute ich mir dann im Mainfranken Theater Werke für Stückanalysen an. Auf dem Weg zu meiner Mutter kam ich oft durch Würzburg und gerade hier erfasste mich immer das Heimatgefühl.

WORAUF FREUEN SIE SICH AM MAINFRANKEN THEA-TER WÜRZBURG?


Ich finde es reizvoll, die Wandlung des Mainfranken Theaters zum Staatstheater mitgestalten zu dürfen. Ich freue mich auf das Entwerfen neuer Formate im Team der Theaterpädagogik. Als Theatervermittlerin sehe ich meine Aufgabe dar-in, die Theaterpädagogik über das Theater hinaus zu tragen und für alle Verbindungen zum Theater herzustellen, z.B. im Hospiz oder in der Jugendvollzugsanstalt.

GIBT ES SCHON KONKRETE PLÄNE, WIE SIE MENSCHEN MIT DEM THEATER VERBINDEN MÖCHTEN?

Mit meinem Team bereiten wir bereits den „Türen auf mit der Maus“-Tag am 3. Oktober vor. Da laden wir Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren zu uns ins Theater ein, die Welt hinter und auf der Bühne zu entdecken. In Kooperation mit der Volkshochschule Würzburg planen wir unter anderem Improvisationstheaterkurse für Jugendliche und Erwachsene sowie Ferienworkshops für Schüler:innen. Diejenigen, die nicht allein, sondern lieber in einer Gruppe ins Theater gehen möchten, können sich den „Schaulustigen“ anschließen. Ein Format, das ich auch in Hildesheim gegründet habe: Dabei treffen sich Menschen unter 30 und über 65 Jahren, um gemeinsam Theater zu erleben und neue Menschen kennenzulernen.

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