Am 20. und 21. Februar wartet ein sinfonisches Großprojekt auf das Publikum. Mit der Aufführung der dritten Sinfonie von Gustav Mahler führt das Philharmonische Orchester unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso seine Beschäftigung mit dem OEuvre des Komponisten fort.
Ohne Zweifel ist Mahlers Dritte ein Werk der Rekorde: Zum einen gibt es im Konzertrepertoire kaum eine größere Sinfonie. Je nach Interpretation dauert eine Aufführung zwischen 90 und 100 Minuten. Mit dieser perfekten „Spielfilmlänge“ bedarf es daher keines weiteren Werkes im Konzertprogramm, und der Fokus kann ganz uneingeschränkt auf diesem klingenden Bergmassiv liegen. Neben einem großen Orchesterapparat mit vierfachen, zuweilen fünffach besetzten Holz- und Blechbläsern komplettieren acht Hörner sowie ein massiver Schlagwerkapparat mit zehn Musikern das beinahe 100-köpfige Instrumentalensemble. Des Weiteren sieht Mahlers Partitur noch einen Frauen- und einen Knabenchor sowie eine Gesangssolistin vor. Neuartig ist aber nicht nur die erstaunliche Größe des Ensembles, auch die Zahl der Sätze – insgesamt sechs – übersteigt die Gattungskonvention. Der eigentliche Clou dieser Komposition aber findet sich in der musikalischen Faktur selbst, die ganz in der Manier der Mahlerschen Werke bis ins Detail aller Parameter konzipiert ist.
Schon dieser erste Blick auf das Werk zeigt die überwältigenden Ausmaße von Mahlers drittem Gattungsbeitrag, der 1892 begonnen und in den Sommermonaten der Jahre 1895 und 1896 in Steinbach am Attersee vollendet wurde. Die Aneinanderreihung disparater Stimmungen und verschiedener musikalischer Idiome, die in dieser Sinfonie ein schier atemberaubendes Panorama schafft, rückt die Frage nach dem Grund für all diese überbordenden Mittel ins Zentrum. Einen erhellenden Grund gibt der Komponist selbst in einem Gespräch mit seiner engen Vertrauten Natalie Bauer-Lechner: „Sinfonie heißt mir eben, mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen.“
Ein durchaus ambitioniertes Ziel, das Mahler mit einer Sinfonie zu erfüllen suchte. Den einzelnen Komponenten dieser klingenden Welt ordnete der Wiener Meister entsprechende Werksätze zu. Im ersten Satz geht es um die langsame Entstehung des Lebens aus der rohen, unbelebten Materie. In einem frühen Stadium der Werkgenese sah Mahler zunächst programmatische Zusätze vor, die das massive Opus inhaltlich gliedern. Auch wenn sich Mahler schließlich gegen eine solche außermusikalisch konnotierte Zuordnung entschied, vermag die Kenntnis dieser Gedanken doch erhebliche Verständnishilfen zu geben. „Pan erwacht. Der Sommer marschiert ein.“, sollte der Kopfsatz lauten. Mahler kreiert einen Weckruf, der seinesgleichen sucht. Acht Hörner legen mit ihrem unisono intonierten Thema die Grundlage für die ganze sich anschließende Sinfonie. Im Tempo di Menuetto stellt der zweite Satz die Pflanzenwelt vor. „Es ist das Unbekümmertste, was ich je geschrieben habe – so unbekümmert, wie nur Blumen sein können. Das schwankt und wogt alles in der Höhe, aufs Leichteste und Bewegteste, wie die Blumen im Wind auf biegsamen Stielen sich wiegen.“ Daher nimmt es nicht wunder, dass die Musik in vollen Zügen Wiener Charme atmet. Nach der Flora widmet sich Mahler im dritten Satz der Fauna. Im vierten Satz meldet sich der Mensch im wahrsten Sinne zu Wort: Eine Altstimme intoniert Verse aus Friedrich Nietzsches „Mitternachtslied“, bevor im fünften Satz die menschliche Leidenschaft überwunden ist und das musikalische Geschehen die Welt der Engel nachzeichnet. „Was mir die Liebe erzählt“, wollte Mahler den Finalsatz ursprünglich betiteln. Es handelt sich um das erste große Adagio in seinem Schaffen. Dieser Werkabschluss voll des inneren Friedens gehört zu den schönsten Passagen seines OEuvres und gereicht diesem gigantischen Werk zu einem gleichermaßen innigen wie eindrücklichen Ende.
Ohne Zweifel ist Mahlers Dritte ein Werk der Rekorde: Zum einen gibt es im Konzertrepertoire kaum eine größere Sinfonie. Je nach Interpretation dauert eine Aufführung zwischen 90 und 100 Minuten. Mit dieser perfekten „Spielfilmlänge“ bedarf es daher keines weiteren Werkes im Konzertprogramm, und der Fokus kann ganz uneingeschränkt auf diesem klingenden Bergmassiv liegen. Neben einem großen Orchesterapparat mit vierfachen, zuweilen fünffach besetzten Holz- und Blechbläsern komplettieren acht Hörner sowie ein massiver Schlagwerkapparat mit zehn Musikern das beinahe 100-köpfige Instrumentalensemble. Des Weiteren sieht Mahlers Partitur noch einen Frauen- und einen Knabenchor sowie eine Gesangssolistin vor. Neuartig ist aber nicht nur die erstaunliche Größe des Ensembles, auch die Zahl der Sätze – insgesamt sechs – übersteigt die Gattungskonvention. Der eigentliche Clou dieser Komposition aber findet sich in der musikalischen Faktur selbst, die ganz in der Manier der Mahlerschen Werke bis ins Detail aller Parameter konzipiert ist.
Schon dieser erste Blick auf das Werk zeigt die überwältigenden Ausmaße von Mahlers drittem Gattungsbeitrag, der 1892 begonnen und in den Sommermonaten der Jahre 1895 und 1896 in Steinbach am Attersee vollendet wurde. Die Aneinanderreihung disparater Stimmungen und verschiedener musikalischer Idiome, die in dieser Sinfonie ein schier atemberaubendes Panorama schafft, rückt die Frage nach dem Grund für all diese überbordenden Mittel ins Zentrum. Einen erhellenden Grund gibt der Komponist selbst in einem Gespräch mit seiner engen Vertrauten Natalie Bauer-Lechner: „Sinfonie heißt mir eben, mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen.“
Ein durchaus ambitioniertes Ziel, das Mahler mit einer Sinfonie zu erfüllen suchte. Den einzelnen Komponenten dieser klingenden Welt ordnete der Wiener Meister entsprechende Werksätze zu. Im ersten Satz geht es um die langsame Entstehung des Lebens aus der rohen, unbelebten Materie. In einem frühen Stadium der Werkgenese sah Mahler zunächst programmatische Zusätze vor, die das massive Opus inhaltlich gliedern. Auch wenn sich Mahler schließlich gegen eine solche außermusikalisch konnotierte Zuordnung entschied, vermag die Kenntnis dieser Gedanken doch erhebliche Verständnishilfen zu geben. „Pan erwacht. Der Sommer marschiert ein.“, sollte der Kopfsatz lauten. Mahler kreiert einen Weckruf, der seinesgleichen sucht. Acht Hörner legen mit ihrem unisono intonierten Thema die Grundlage für die ganze sich anschließende Sinfonie. Im Tempo di Menuetto stellt der zweite Satz die Pflanzenwelt vor. „Es ist das Unbekümmertste, was ich je geschrieben habe – so unbekümmert, wie nur Blumen sein können. Das schwankt und wogt alles in der Höhe, aufs Leichteste und Bewegteste, wie die Blumen im Wind auf biegsamen Stielen sich wiegen.“ Daher nimmt es nicht wunder, dass die Musik in vollen Zügen Wiener Charme atmet. Nach der Flora widmet sich Mahler im dritten Satz der Fauna. Im vierten Satz meldet sich der Mensch im wahrsten Sinne zu Wort: Eine Altstimme intoniert Verse aus Friedrich Nietzsches „Mitternachtslied“, bevor im fünften Satz die menschliche Leidenschaft überwunden ist und das musikalische Geschehen die Welt der Engel nachzeichnet. „Was mir die Liebe erzählt“, wollte Mahler den Finalsatz ursprünglich betiteln. Es handelt sich um das erste große Adagio in seinem Schaffen. Dieser Werkabschluss voll des inneren Friedens gehört zu den schönsten Passagen seines OEuvres und gereicht diesem gigantischen Werk zu einem gleichermaßen innigen wie eindrücklichen Ende.
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