In der Reihe WER SPRICHT, KRIEGT LICHT kommen Produktionsbeteiligte zu Wort – oder auch nicht.
Dejana Radosavljevic ist seit der aktuellen Spielzeit als Ausstattungsassistenz am Mainfranken Theater beschäftigt. In der Produktion "5 Kilo Zucker" zeichnet sie für das Bühnen- und Kostümbild verantwortlich. Wir trafen sie im Kostümfundus.
Dejana Radosavljevic ist seit der aktuellen Spielzeit als Ausstattungsassistenz am Mainfranken Theater beschäftigt. In der Produktion "5 Kilo Zucker" zeichnet sie für das Bühnen- und Kostümbild verantwortlich. Wir trafen sie im Kostümfundus.
Haben sich alle Erwartungen an deinen Beruf erfüllt?
...
Eigentlich hat sich jede Erwartung erfüllt. Hier speziell im Mainfranken Theater hat sich viel Positives eingestellt. Und das liegt an den Gewerken. Oftmals ist es so: Je größer das Haus, desto unpersönlicher wird es. Hier funktioniert vieles wie ein Uhrwerk.
Was inspiriert dich?
...
Meine Mitmenschen, manchmal ist es auch einfach nur ein Buch. Viel Inspiration ziehe ich mir aus dem Film – das ist so mein Steckenpferd, ich bin eine große Cineastin. Vor allem alte Filme aus den 50er Jahren. Und mich inspirieren auch viele bildende Künstler. Meistens nehme ich mir Bücher aus meiner großen Sammlung, der Bibliothek, und blättere einfach einmal durch. Dann braut sich dadurch eine Suppe zusammen, und ich fange an zu arbeiten. Das ist eigentlich immer der gleiche Prozess.
Wie viel Mitspracherecht haben andere Leute, wenn du das Bühnen- oder Kostümbild übernimmst?
...
Mit dem Regisseur muss man sich natürlich abstimmen. Aber ich konzipiere meinen Entwurf so, dass er für das Stück funktionieren kann. Denn dabei ist mir die Dramaturgie des Stückes ganz wichtig, das ist wohl nicht immer üblich. Ich inszeniere für mich einfach mit, wenn ich ein Bild baue. Das ist die Grundlage für meine Argumentation: Wenn der Regisseur fragt, was er in dem Bild machen kann, gibt es immer verschiedene Möglichkeiten.
Was ist deine Lieblingsszene aus "5 Kilo Zucker"?
...
Tatsächlich ist es das Endbild. Da sich dann das ganze Bühnenkonzept erschließt. Wir fangen mit einer leeren Bühne an, quasi mit dem leeren Blatt, und nach und nach bildet sich der Protagonist Gur seine Geschichte – am Ende löst es sich auf. Ich mag diese Skyline. Dieser Pappaufsteller ist im wahrsten Sinne wirklich ein Blatt Papier mit einer Zeichnung darauf.
Was ist dein Lieblingscomic?
...
A Scanner Darkly – ein Film, der noch mal überzeichnet worden ist. Das funktioniert irre gut.
Bühne oder Kostüm – was macht dir mehr Spaß?
...
Bühne.
Was ist dein erster Arbeitsschritt, wenn du an eine Produktion herantrittst?
...
Ich baue immer Stimmungsbilder und Atmosphäre, sogenannte Moods. Die Anregungen dazu hole ich mir wie gesagt meist aus der Bibliothek. Und die Stimmungsbilder mache ich vor allem für den Regisseur. Ich habe die Ideen natürlich im Kopf, wie sieht es aus, wo will ich hin. Aber ich muss diese dann ja auch vermitteln können. Deshalb sind Moods einfach sehr wichtig.
Wie heimisch fühlst du dich mittlerweile in Würzburg?
...
Im Theater fühle ich mich heimisch, da bin ich ja die meiste Zeit. Von Würzburg selber habe ich noch nicht so viel gesehen, denn ich wohne nicht direkt in der Stadt.
Kommentare
Ihr Kommentar
Mit der Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung zu.
Mit der Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung zu.