Mit Gian Carlo Menottis "Medium" steht ein Klassiker des amerikanischen Musiktheaters auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters und obendrein ein echter Opernkrimi – Hochspannung à la "CSI: New York" garantiert. Empfohlen ab 13 Jahren.
Madame Flora hält mit ihrer Tochter Monica und dem stummen Toby Séancen ab. Ihre Klienten sind in dem Glauben, durch Flora in Kontakt mit verstorbenen Angehörigen treten zu können. Obwohl Flora selbst alles Übersinnliche für Schwindel hält, wird sie eines Tages aus der Bahn geworfen, als sich ihr eine kalte Hand um den Hals zu legen scheint. Sie ist überzeugt, dass Toby sie berührt habe. In ihrer Verzweiflung verfällt sie dem Alkohol. Als sie wenige Tage später nach einem Streit aus dem Schlaf aufschreckt, bewegt sich ein Vorhang, hinter dem Flora einen Geist vermutet. Sie nimmt einen Revolver und schießt ...
Madame Flora hält mit ihrer Tochter Monica und dem stummen Toby Séancen ab. Ihre Klienten sind in dem Glauben, durch Flora in Kontakt mit verstorbenen Angehörigen treten zu können. Obwohl Flora selbst alles Übersinnliche für Schwindel hält, wird sie eines Tages aus der Bahn geworfen, als sich ihr eine kalte Hand um den Hals zu legen scheint. Sie ist überzeugt, dass Toby sie berührt habe. In ihrer Verzweiflung verfällt sie dem Alkohol. Als sie wenige Tage später nach einem Streit aus dem Schlaf aufschreckt, bewegt sich ein Vorhang, hinter dem Flora einen Geist vermutet. Sie nimmt einen Revolver und schießt ...
ERBE DES BELCANTO
Menotti, 1911 in der Lombardei geboren und 2007 in Monte Carlo gestorben, begann seine Ausbildung am Mailänder Konservatorium. Bereits 1928 wechselte er an das renommierte Curtis Institute of Music in Philadelphia und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einer prägenden Gestalt des amerikanischen Musiklebens. Seine Sprache steht in der Tradition der italienischen Oper des späten 19. Jahrhunderts.
Neben Benjamin Britten, Samuel Barber oder auch Nino Rota gehört er zu den Komponisten, die sich der Nachkriegs-Avantgarde mit ihrer Hinwendung zur Atonalität und zum Serialismus verschlossen und als „Erben des Belcanto“ (Birgit Pauls) an der Tradition der Oper festhielten. Gleichwohl bereicherten sie die Gattung um originelle Werke, auch wenn das in den Augen eines Musik-Revoluzzers wie Pierre Boulez anders erscheinen musste. Für Boulez war Menotti lediglich „der Puccini für Arme“, woraufhin dieser gelassen antwortete: „Lieber der Puccini für Arme als der Boulez für Reiche“. Mit der Rückbesinnung der jüngeren Komponistengeneration auf die gute alte Oper hat sich auch in Europa der Blick auf das OEuvre Menottis verändert. Kein Geringerer als der ungarische Musikdramatiker Péter Eötvös etwa, dessen "Goldener Drache" aktuell am Mainfranken Theater zu sehen ist, beschreibt präzise die herausragenden Qualitäten des Italo-Amerikaners:„Menottis Sprache ist zweifelsfrei einfach, aber auch äußerst wirkungsvoll, und genau das ist auch so interessant an ihm: seine Fähigkeit, den Erwartungen restlos entsprechende Bühnen- und Opernmusik zu schreiben. Er war meines Erachtens ein hervorragender Komponist und Regisseur, ein Theatermensch durch und durch.“ Früh setzten sich Menottis Opern auch auf internationalen Bühnen durch. Mit dem Zweiakter "Das Medium" und dem als Ergänzungsstück dazu konzipierten Einakter "Das Telefon" – beide zusammen wurden 1947 im Heckscher Theater in New York herausgebracht – gelang Menotti der internationale Durchbruch. Menottis Medium ist zudem gerade für Jugendliche ein idealer Einstieg in die Welt der Oper.
Neben Benjamin Britten, Samuel Barber oder auch Nino Rota gehört er zu den Komponisten, die sich der Nachkriegs-Avantgarde mit ihrer Hinwendung zur Atonalität und zum Serialismus verschlossen und als „Erben des Belcanto“ (Birgit Pauls) an der Tradition der Oper festhielten. Gleichwohl bereicherten sie die Gattung um originelle Werke, auch wenn das in den Augen eines Musik-Revoluzzers wie Pierre Boulez anders erscheinen musste. Für Boulez war Menotti lediglich „der Puccini für Arme“, woraufhin dieser gelassen antwortete: „Lieber der Puccini für Arme als der Boulez für Reiche“. Mit der Rückbesinnung der jüngeren Komponistengeneration auf die gute alte Oper hat sich auch in Europa der Blick auf das OEuvre Menottis verändert. Kein Geringerer als der ungarische Musikdramatiker Péter Eötvös etwa, dessen "Goldener Drache" aktuell am Mainfranken Theater zu sehen ist, beschreibt präzise die herausragenden Qualitäten des Italo-Amerikaners:„Menottis Sprache ist zweifelsfrei einfach, aber auch äußerst wirkungsvoll, und genau das ist auch so interessant an ihm: seine Fähigkeit, den Erwartungen restlos entsprechende Bühnen- und Opernmusik zu schreiben. Er war meines Erachtens ein hervorragender Komponist und Regisseur, ein Theatermensch durch und durch.“ Früh setzten sich Menottis Opern auch auf internationalen Bühnen durch. Mit dem Zweiakter "Das Medium" und dem als Ergänzungsstück dazu konzipierten Einakter "Das Telefon" – beide zusammen wurden 1947 im Heckscher Theater in New York herausgebracht – gelang Menotti der internationale Durchbruch. Menottis Medium ist zudem gerade für Jugendliche ein idealer Einstieg in die Welt der Oper.
DIE PRODUKTION
Für die Neuinszenierung des Mediums konnte Kevin Barz gewonnen werden, seit dieser Spielzeit Hausregisseur am Mainfranken Theater. Das Bühnen- und Kostümbild entwirft Dejana Radosavljevic, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Studienleiter André Callegaro. Mezzosopranistin Barbara Schöller führt in der Paraderolle der Madame Flora das Solistenensemble an.
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