Vorschau Konzert
Die Faszination des Unmöglichen
James Bond im Visier der Musik
Im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ widmet sich das Philharmonische Orchester in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg dem Mythos James Bond. Und das auf vielfältigste Weise: Neben dem Soundtrack der Bond-Filme – live musiziert vom Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Enrico Calesso – beleuchtet Moderator Metin Tolan die physikalischen Fragestellungen der Filme. Ein Abend, der sich dem Phänomen 007 unterhaltsam und wissenschaftlich fundiert widmet.
Wer hätte es für möglich gehalten, dass ein derartiger, über Jahrzehnte währender Kult mit einer solchen Roman-Idee seinen Anfang nehmen würde: Ian Fleming setzte sich im Februar 1952 für die Niederschrift seines neuen Buches an die Schreibmaschine. Als ehemaliger Marine-Leutnant lag das Sujet nahe: Spionage! Seit 1953 hat der charismatische Doppel-Null-Agent James Bond – Namensvetter eines bekannten Ornithologen – dann die Lizenz zum Töten inne. Freilich nur auf dem Papier oder der Leinwand, dafür aber in spektakulärer Manier. In zwölf Romanen und neun Kurzgeschichten ersann der Schriftsteller immer neue Geschichten, die seinen Helden in gefährliche, geradezu unmögliche Abenteuer stürzten. Wie unmöglich ist aber das Unmögliche in den Bond-Filmen?
Wer hätte es für möglich gehalten, dass ein derartiger, über Jahrzehnte währender Kult mit einer solchen Roman-Idee seinen Anfang nehmen würde: Ian Fleming setzte sich im Februar 1952 für die Niederschrift seines neuen Buches an die Schreibmaschine. Als ehemaliger Marine-Leutnant lag das Sujet nahe: Spionage! Seit 1953 hat der charismatische Doppel-Null-Agent James Bond – Namensvetter eines bekannten Ornithologen – dann die Lizenz zum Töten inne. Freilich nur auf dem Papier oder der Leinwand, dafür aber in spektakulärer Manier. In zwölf Romanen und neun Kurzgeschichten ersann der Schriftsteller immer neue Geschichten, die seinen Helden in gefährliche, geradezu unmögliche Abenteuer stürzten. Wie unmöglich ist aber das Unmögliche in den Bond-Filmen?
James Bond: eine Machbarkeitsstudie
Wer Actionfilme kennt, weiß, dass diese Helden nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Rippenbrüche, Quetschungen, gebrochene Knochen, Streifschüsse oder Fleischwunden stellen für einen richtigen Helden keinen hinreichenden Grund für Schwäche dar. Natürlich springt einem Agenten Ihrer Majestät nicht die Kniescheibe heraus, nur weil er wie ein Eichkatzerl von einem Kran zum nächsten springt. Neben der übermenschlichen Belastungsfähigkeit arbeiten Blockbuster-Helden wie James Bond freilich auch mit angemessenem Equipment. Wer hat sich vielleicht schon einmal jene Armbanduhr mit eingebautem Supermagneten aus dem 1973er-Streifen Leben und Sterben lassen gewünscht. Hiermit hatte Bond nicht nur Gewehrkugeln abgewehrt, sondern aus der Ferne die Reißverschlüsse schöner Damen wie von Zauberhand geöffnet.
Funktioniert eine Krokodil-Brücke?
Glücken Flüge mit dem Raketenrucksack?
In Die Welt ist nicht genug ist es wieder eine Super-Uhr, die den Agenten aus der Not rettet, indem auf Knopfdruck ein Stahlkabel aus dem Ziffernblatt schießt. In der Realität sind beide Uhrenmodelle lebensgefährlich: Der Magnet hätte eine tödliche Hitzeentwicklung entfaltet und das Stahlseil hätte seinen Nutzer mit seiner geschätzten Zugkraft von 400 Kilogramm vermutlich um einen Arm erleichtert. Dass vieles in den Filmen unrealistisch ist und unmöglich anmutet, ist unbestritten. Stellt sich nur die Frage, ob es nicht doch eine unrealistische, aber theoretische Chance für die Machbarkeit des ein oder anderen erstaunlichen Stunts gibt?
(Luft-)Widerstand zwecklos?
In Golden Eye entgeht James Bond der Auseinandersetzung mit gefährlichen Bösewichten, indem er mit dem Motorrad einem Flugzeug über die Klippe in den Abgrund folgt. Im freien Fall steigt er dann in die abstürzende Maschine ein und reißt das Steuer des Flugzeugs im letzten Moment herum. Das ist meist der Moment, wenn das Publikum von Unglauben gebeutelt nur den Kopf schüttelt. Unrealistisch: ja. Theoretisch möglich: auch ja. Prof. Dr. Metin Tolan, Physiker und Präsident der Universität zu Göttingen, hat sich einiger unglaublicher Phänomene der Bond-Filme angenommen und sie mit den Mitteln der Wissenschaft auf Herz und Nieren geprüft. Funktioniert eine Krokodil-Brücke? Glücken Flüge mit dem Raketenrucksack (aus den 60er Jahren) und stirbt man wirklich, wenn man den Körper komplett vergoldet? Im Falle der unglaublichen Flugzeugszene leitet er sehr unterhaltsam her, unter welchen Voraussetzungen ein solches fatales Unterfangen theoretisch möglich wäre: James Bond könnte das schaffen, wenn er während des Fahrens auf seinem Motorrad exakt die Geschwindigkeit des Flugzeuges schätzen könnte und dementsprechend genau 10 Prozent schneller wäre. Wenn er dann während des Fallens noch eine 14-mal bessere Aerodynamik als die Cessna aufweisen würde, könnte er theoretisch das Flugzeug vor dem Aufprall erreichen. Wie der Rest klappen würde, wäre da noch nicht geklärt. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet wäre eine Konfrontation mit den Schurken allerdings solch einem Manöver immer vorzuziehen, empfiehlt Professor Tolan augenzwinkernd.
Stirbt man wirklich, wenn man den Körper komplett vergoldet?
Physik und Musik
An der Seite des Wissenschaftlers gestaltet das Philharmonische Orchester unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso einen unterhaltsamen und anregenden Abend in der s.Oliver Arena in der Würzburger Sanderau. James Bond im Visier der Musik – der Abend am 2. Oktober verspricht nicht nur Musik- und Wissenschaftsbegeisterten eine fabelhafte Mischung aus Musik und Physik.