5. Kammerkonzert

AUF EINEN STREICH

Kammermusik gestrichen und gezupft
Hinweis: Das Kammerkonzert muss leider entfallen.
Ein Klavierquartett oder Streichtrio, eine Violinsonate oder eine Quintettbesetzung aus Blasinstrument und Streichquartett: Das kennt man als „klassisches“ Ensemble. Die fünfte Kammermatinee des Philharmonischen Orchesters aber stellt ein ungewöhnliches Quartett vor – vier Violoncelli. Die Musiker haben ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Konzertdramaturgin Beate Kröhnert sprach mit Matthias Steinkrauß, stellvertretender Solocellist im Philharmonischen Orchester.
BEIM KAMMERKONZERT AM 10. APRIL WARTET EIN BESONDERES KONZERTPROGRAMM AUF DIE GÄSTE.
Ja, das besondere ist sicher die Begrenzung auf ein Instrument, dafür aber in mehrfacher Ausführung. Man kennt es so ähnlich vielleicht vom Gambenconsort, wobei da ja auch die gleiche Familie in unterschiedlicher Größe zusammenspielt.

DIESE ART „INSTRUMENTENPORTRÄT“ IST NICHT DAS ERSTE FORMAT DIESER ART. GAB ES IN DER VERGANGENHEIT VERGLEICHBARE PROJEKTE AM MAINFRANKEN THEATER?
Ja, so etwas haben wir schon öfter gemacht: von einem Cello-Duo Konzert 1997 mit dem damaligen Solocellisten Janos Török, 2003 auch schon mal Cello-Quartett bis zu Cellipur 2014 – ein Cello-Orchester mit 45 Celli auf der Bühne!
WAS MACHT DAS CELLO ZU SOLCH EINEM ALLROUNDER, DASS ES EIN GANZES ORCHESTER „BESPIELEN“ KANN?
Das Besondere ist wahrscheinlich, dass das Cello durch den erstaunlich großen Tonumfang sowohl als Melodieinstrument geeignet ist als natürlich auch für die sonst gewohnte Begleitfunktion. Der Umfang und auch sein Klang kommen dem der menschlichen Stimme sehr nahe, weshalb es sich auch anbietet, Werke umzusetzen, die für Männerchor geschrieben wurden. Und wenn man mit vier gleichen Instrumenten spielt, entsteht im Idealfall eine besonders große Homogenität.

HÄTTE ES FÜR DICH JE EIN ANDERES INSTRUMENT GEGEBEN, DASS DICH AUCH GEREIZT HÄTTE?
Ich habe ja ganz klassisch mit Blockflöte und Klavier angefangen und bin dann zum Cello gekommen, das mir mit seinen vielen Möglichkeiten doch sehr entspricht. Ich liebe es Continuo zu spielen, Sängerinnen und Sänger zu begleiten, zu stützen und sich gegenseitig zu inspirieren. Genauso gerne spiele ich Melodien in der Oper, in der Kammermusik und für mich allein. Wenn ich jemanden höre, der besonders schön Klarinette oder Horn spielt, denke ich: Tolles Instrument, aber ich bleibe doch bei meinem Cello.
v.l.n.r.: Jungmin Seo, Marion Basting, Deanna Talens, Matthias Steinkraus | Foto: Nik Schölzel
GEMEINSAM MIT DEINEN DREI KOLLEGINNEN HAST DU EIN ABWECHSLUNGSREICHES PROGRAMM ZUSAMMENGESTELLT. WELCHE WERKE HABT IHR AUSGEWÄHLT?
Wir haben uns bemüht, das Cello von seinen vielen Seiten zu zeigen – auch durch die Musikgeschichte. Von Boccherini bis zu ganz frisch komponiert. Die meisten sind originale Werke für Celli, aber natürlich reizen auch ein paar Bearbeitungen, die auf dem Cello eine besondere Wirkung haben können. Und eben Cello-Duo, -Trio und -Quartett. Es soll das Cello von seiner gesanglichen, sinnlichen Seite zeigen aber auch virtuos, rhythmisch, schmissig klingen.

HABT IHR AUCH UNBEKANNTERE KOMPONISTEN IM PORTFOLIO? WELCHEN WÜRDEST DU ALS „GEHEIMTIPP“ BEZEICHNEN?
Es sind ein paar Komponisten dabei, wie Wilhelm Fitzenhagen, David Popper und auch Luigi Boccherini, die selber Cellisten waren und dadurch die Möglichkeiten des Instruments besonders gut zur Geltung bringen, und andererseits so jemand wie Reinhold Glière, Kompositionslehrer aus Kiew, der nur wenigen bekannt sein dürfte, aber wunderbare kleine Duos geschrieben hat, oder Eduard Pütz, Jazzpianist aus dem Rheinland, mit seinem schmissigen Tango passionato.
5. KAMMERKONZERT

BOCCHERINI – JOPLIN

Sonntag, 10.4. | 11:00 Uhr Toscanasaal der Residenz Würzburg
**entfällt**
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