Auf den Spuren von Erinnerungen
Wiederaufnahme Magnolienzeit am 21. Februar im Max-Stern-Keller
Nach dem großen Erfolg des dokumentarischen Rechercheprojekts Magnolienzeit in der vergangenen Spielzeit, der sich sowohl an deutschlandweiten Kritiken als auch an zwölf ausverkauften Vorstellungen ablesen ließ, kommt es nun zur Wiederaufnahme der Arbeit von Tjark Bernau und Mitgliedern des Schauspielensembles im Max-Stern-Keller unter der Alten Universität.
Gerade weil kaum ein anderes Kalenderdatum in Würzburg so prominent besetzt ist wie der 16. März 1945, könnte man sich fragen, warum es hierzu noch ein Theaterprojekt braucht. Doch Magnolienzeit stellt nicht nur aufgrund der besonderen Spielstätte eine außergewöhnliche Theaterarbeit dar. Nach der intensiven Recherche in Archiven und Bibliotheken sowie zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen und Experten rund um das Thema der Zerstörung der Stadt durch die Royal Air Force erarbeiteten der Regisseur Tjark Bernau und die Autorin dieses Beitrags in enger Abstimmung mit den Schauspielern eine Textfassung, die diese Quellen zusammenbringt, bekannten Spuren folgt und neue Geschichten mit hineinwebt.
Gerade weil kaum ein anderes Kalenderdatum in Würzburg so prominent besetzt ist wie der 16. März 1945, könnte man sich fragen, warum es hierzu noch ein Theaterprojekt braucht. Doch Magnolienzeit stellt nicht nur aufgrund der besonderen Spielstätte eine außergewöhnliche Theaterarbeit dar. Nach der intensiven Recherche in Archiven und Bibliotheken sowie zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen und Experten rund um das Thema der Zerstörung der Stadt durch die Royal Air Force erarbeiteten der Regisseur Tjark Bernau und die Autorin dieses Beitrags in enger Abstimmung mit den Schauspielern eine Textfassung, die diese Quellen zusammenbringt, bekannten Spuren folgt und neue Geschichten mit hineinwebt.
WAS HEISST ERINNERUNGSKULTUR?
Dabei spielt die Frage nach den Funktionsweisen von Geschichte und Geschichtsschreibung eine zentrale Rolle. Welche Aspekte eines Ereignisses, seiner Aufarbeitung und seiner Folgen finden Eingang in das kollektive Gedächtnis einer Stadt? Welches Bewusstsein wird durch bestimmte Formen des Gedenkens geschaffen und kultiviert? Und letztlich: Welches Selbstverständnis pflegt eine Stadt wie Würzburg im Umgang mit ihrer Vergangenheit, insbesondere der Zeit des Nationalsozialismus und der Shoa? Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit waren die rund dutzend Zeitzeugengespräche, die teils direkt als Originalaussagen in den Theatertext eingeflossen sind. Regisseur Tjark Bernau erinnert sich: „Die Interviews mit den Zeitzeugen waren unheimlich beeindruckend für mich. Denn abgesehen davon, dass die Dinge im Eins-zu-eins Gespräch besser erfahrbar werden, sind solche Begegnungen gerade heute von großer Dringlichkeit. Diese Menschen sind nun die letzten Überlebenden des Krieges. Wir sind die Letzten, die direkt nachfragen können, und mit unseren heutigen Fragen formen wir das Verständnis zukünftiger Generationen.“
Die Schauspieler Bastian Beyer, Hannes Berg, Maria Brendel, Anton Koelbl und – neu in der Wiederaufnahme – Julia Baukus nehmen das Publikum mit auf die Spurensuche und begeben sich in unterschiedliche Haltungen des persönlichen Erinnerns. Sie verhandeln dabei historische Fakten ebenso wie scheinbar unerschütterliche Gewissheiten und Mythen, die sich in Anekdoten oder Briefen widerspiegeln.
Die Schauspieler Bastian Beyer, Hannes Berg, Maria Brendel, Anton Koelbl und – neu in der Wiederaufnahme – Julia Baukus nehmen das Publikum mit auf die Spurensuche und begeben sich in unterschiedliche Haltungen des persönlichen Erinnerns. Sie verhandeln dabei historische Fakten ebenso wie scheinbar unerschütterliche Gewissheiten und Mythen, die sich in Anekdoten oder Briefen widerspiegeln.
ERINNERUNGSORT(E)
Der Max-Stern-Keller unter der Alten Universität ist in vielfacher Hinsicht ein besonderer Aufführungsort für gerade diese Theaterarbeit. Benannt nach dem jüdischen Weinhändler Max Stern, der 1938 noch vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten von Würzburg in die USA fliehen konnte, dient er heute Studierenden der juristischen Fakultät als Aufenthaltsraum. Zur Zeit des Bombenangriffs waren ebenjene Gemäuer Schutzkeller vor den Bombenangriffen, in denen viele Anwohner aus den umliegenden Straßen auch in der Nacht des 16. März 1945 Zuflucht suchten. Dank der engen Kooperation mit der Universität Würzburg kann Magnolienzeit in der Spielzeit 18/19 erneut in der besonderen Atmosphäre des Kellers unter dem Universitätsgebäude in der Domerschulgasse 16 stattfinden.
WIEDERAUFNAHME
Donnerstag, 21.2. | 19:30 Uhr
Max-Stern-Keller
DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN
Mittwoch, 27.2. | 19:30 Uhr
Donnerstag, 7.3. | 19:30 Uhr
Mittwoch, 13.3. | 19:30 Uhr
Donnerstag, 21.2. | 19:30 Uhr
Max-Stern-Keller
DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN
Mittwoch, 27.2. | 19:30 Uhr
Donnerstag, 7.3. | 19:30 Uhr
Mittwoch, 13.3. | 19:30 Uhr
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